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 Der letzte Vampir

Autoren: David Wellington
Übersetzer: Andreas Decker
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Bei einer ganz normalen Alkoholkontrolle entdeckt die Streifenpolizistin Laura Caxton drei Leichen in einem Kofferraum. Sie sind völlig blutleer und grauenvoll zerstückelt. Das schlimmste ist jedoch das Andenken, das ihr der flüchtige Fahrer zurückgelassen hat: einen seiner Arme. Dieser ist aber zu ihrem Schrecken noch lebendig. Special Deputy Arkeley, der Laura in diesem Fall zur Seite gestellt wird, erklärt ihr, dass es sich um das Körperteil eines Vampirdieners handelt. Er kennt sich mit diesem Thema aus, denn es ist ihm vor zwanzig Jahren gelungen, einen Vampir zu töten. Er hat nicht nur den Horror mitgemacht, von einem der Ungeheuer entführt zu werden, sondern hat auch mit ansehen müssen, wie es andere Vampire mit Blut versorgt, was äußerst unappetitlich vonstatten geht. Selbst bereits dem Tode nahe, hat er es aber nicht nur geschafft, seinen untoten Gegner Lares endgültig in die Hölle zu schicken, sondern konnte auch die anderen verbrennen.

Seitdem ist er zu einem knallharten und unnahbaren Vampirjäger geworden, denn wer gegen die Monster bestehen will, der darf sich keinerlei Sentimentalitäten erlauben. Das muss auch Caxton feststellen, der von ihren Gegnern hart zugesetzt wird. Die junge Frau und der verbitterte Vampirjäger bilden ein seltsames Team, das zum Ziel hat, die Welt vor den blutsaugenden Ungeheuern zu befreien. Wird ihnen dieses Vorhaben gelingen?

Der Autor David Wellington hat mit "Der letzte Vampir" einen Horror-Thriller geschrieben, der besonders durch seine blutigen Kämpfe auffällt. Bereits von der ersten Seite an befindet man sich mitten in einem handfesten Handgemenge, bei dem der Magen der Leser nicht geschont wird. Empfindliche Gemüter sollen also vielleicht doch lieber zu der romantischen Vampir-Saga von Anne Rice greifen. Wellingtons Vampire sind blutrünstige Monster ohne jede Gnade. Sie zerfetzen ihre Opfer und richten wahre Blutbäder an. Freunde von handfester Splatter-Literatur werden an diesem Roman sicherlich ihre Freunde haben. Wer allerdings eine etwas tiefgründigere Handlung erwartet, wird hier schnell enttäuscht werden.

Zwar sind Caxton und Arkeley nicht die typischen Helden und durchaus interessante Charaktere, sie gehen aber leider zu sehr unter. Wellington konzentriert sich vor allen Dingen auf eins: den Kampf. Rasant wechselt sich eine Action-Szene mit der nächsten ab. Dass dabei die Figuren selbst nicht genügend Beachtung finden, ist schade, denn die Geschichte hätte durchaus Potenzial gehabt.

Sehr schnell ist abzuschätzen, wie sich die Handlung entwickeln könnte, und trotz kleinerer Überraschungsmomente wartet man leider vergeblich auf den besonderen Kick dieses Romans. Besonders störend ist es, dass der Autor die Kämpfe stark aufbläht und die Geschehnisse dazwischen eher schnell abhandelt. So sollte ein Roman nicht aufgebaut sein. Zudem endet er recht schnell und unerwartet.

Insgesamt enttäuscht dieses als "wichtigster Vampir-Roman der Gegenwart" angepriesene Buch also eher. Sieht so die Zukunft dieses interessanten und vielseitigen Genres aus? Hoffentlich nicht. Gut gemachte Horror-Romane, auch mit reichlich Splatter-Elementen, haben durchaus ihren Reiz, dabei sollte aber die Story nicht vergessen werden. Viele Ideen in "Der letzte Vampir" sind wirklich gut, so zum Beispiel, dass die Existenz von Vampiren allen Menschen bekannt ist, oder die gut erdachten Protagonisten. Leider wurde in der Ausarbeitung nur ein Bruchteil des Potenzials genutzt. Schade.

Bine Endruteit



Taschenbuch | Erschienen: 01. November 2007 | ISBN: 9783492266437 | Originaltitel: Thirteen Bullets | Preis: 8,95 Euro | 384 Seiten | Sprache: Deutsch

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