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 Das Kind

Autoren: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Robert Stern ist ein erfolgreicher Anwalt, lebt nach außen hin ein perfektes Leben. Kaum jemand ahnt, dass dies nur Fassade ist und er nach dem Tod seines kleinen Sohnes vor einigen Jahren in Depression und Einsamkeit versunken ist. Daher schockiert es Stern, der sich seit dem Ereignis von Kindern möglichst fernhält, auch so sehr, als ein zehnjähriger Junge ihn als Anwalt engagieren möchte. Simon Sachs ist ein aufgewecktes Kind, aber durch einen Hirntumor dem Tod geweiht. Nun erzählt der Zehnjährige dem Strafverteidiger, dass er vor fünfzehn Jahren, in einem früheren Leben, einen Menschen getötet habe.
Robert Stern schenkt dieser abenteuerlichen Geschichte natürlich keinen Glauben, aber um Simon zu beruhigen, geht er trotzdem mit ihm an den Ort, den das Kind als damaligen Tatort beschreibt. Und das Unfassbare passiert: In einem dunklen Keller findet Stern eine bereits skelettierte Leiche; alles ist genau so, wie es Simon beschrieben hat.
Gibt es ein Leben nach dem Tod - und hat Simon in einem früheren Leben tatsächlich nicht nur einen brutalen Mord begangen, sondern gleich mehrere? Denn der Leichenfund im Keller ist nur der Anfang einer brutalen, atemlosen Kette von Ereignissen, die Robert Sterns Leben von Grund auf verändert. Plötzlich wird er von einem Unbekannten erpresst, der behauptet, dass Sterns Sohn, der kurz nach der Geburt im Krankenhaus starb, noch am Leben ist. Um die Wahrheit über seinen Sohn herauszufinden, lässt der Anwalt sich auf ein gefährliches Spiel ein - und gerät in Kreise, mit denen er eigentlich um nichts in der Welt zu tun haben möchte ...

Schon die Ausgangssituation dieses Thrillers von Sebastian Fitzek - Kind engagiert Anwalt - ist viel versprechend; spätestens seit John Grishams "Der Klient" wissen Leser, dass eine solche Konstellation für Hochspannung sorgen kann. Fitzek hat in seinem neuesten Psychothriller aber noch allerhand mehr zu einer atemlosen Geschichte verwoben: die Frage nach dem Leben nach dem Tod, eine Menge brutaler Morde, einen Pädophilenring mitten in Berlin, Kinderhandel, zwielichtige Gestalten, eine böse Erpressung und immer wieder überraschende Wendungen in der Handlung. Man hat kaum Zeit, beim Lesen Atem zu holen; "Das Kind" ist ein echter Pageturner.

Der deutsche Autor beweist damit, dass spannende, actionreiche Thriller nicht immer aus den USA oder England kommen müssen. Er muss sich vor den Vorbildern des Genres nicht verstecken. Der sehr geradlinige, angenehm zu lesende Schreibstil unterstützt die rasante Erzählweise noch. Man kann diesen Roman bequem in ein bis zwei Tagen verschlingen.
Schön, das hohe Maß an Action und heftigen Ereignissen ist nicht immer realistisch zu nennen. Unglaubwürdig ist zum Beispiel eine Szene, in der der erfahrene Anwalt Robert Stern ein Kind bewusst brutalen Kinderschändern in die Hände spielt - nur abgesichert durch einen äußerst wackeligen Plan. Es gilt also, auf kleinere Unstimmigkeiten nicht zu achten und das hohe Maß an Action und überraschenden Wendungen einfach zu genießen. Beim Thriller geht es eben um den Thrill, für den man ein paar Abstriche gern in Kauf nimmt.

Fazit: "Das Kind" ist spannend, schnell, brutal und bis zum furiosen Finale gut und sogar recht logisch aufgebaut. Der Einstieg in die Handlung erfolgt schnell, und dann geht es richtig heftig zur Sache. Für Thrillerfans ist dieses neue Buch von Sebastian Fitzek ein sehr unterhaltsames Muss! Kleinere Unglaubwürdigkeiten in der Handlung schlagen nicht auf?s Lesevergnügen und machen die Geschichte eher noch rasanter.

Christina Liebeck



Hardcover | Erschienen: 1. Januar 2008 | ISBN: 9783426197820 | Preis: 16,95 Euro | 400 Seiten | Sprache: Deutsch

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