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 Die Chroniken von Erdsee, Band 4: Die Chroniken von Erdsee, Teil 4


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Der Magier Cob hat Ged gefangen genommen. In den alten Mauern des Schlosses ist der Erzmagier Ged seiner Macht beraubt. Cob will ihn und Tenar töten. Nur Prinz Arren und das Mädchen Therru können dies noch verhindern. Arren gelingt es, sich der Magie Cobs zu entziehen. Sein Schwert, versehen mit mächtigen Zaubersprüchen, besiegt mühelos die Schergen des bösen Magiers. Doch der ist siegesgewiss. Nichts und Niemand kann ihn von seinem Lebenstraum von der Unsterblichkeit abbringen. Weder der Erzmagier noch Prinz Arren sind ihm gewachsen.
Doch niemand hat mit Therru und der in ihr schlummernden Macht gerechnet. Als sie ihr wahres Ich offenbart, ist nicht nur Cob überrascht. Auch Ged und Arren trauen ihren Augen nicht, als Therru sich verwandelt.

Der vierte Teil der unsäglich schlechten Comicumsetzung des Animes von Goro Miyazaki beginnt vielversprechend. Es kommt in dem viele verwaschene Bilder, kaum Text und noch weniger Handlung enthaltenden "Fotobuch" fast so etwas wie Spannung auf, als es zum finalen Kampf zwischen dem bösen Magier Cob und seinen Gegnern kommt. Doch viele Dutzend Seiten Gehechel, Gerenne und Starren später verflüchtigt sich dieser Ansatz. Bitter enttäuscht muss der bis zum vierten Teil eisern dabeigebliebene Käufer dieses Mangas feststellen, dass alles endet wie es begonnen hatte - im unbestimmten, wagen und inhaltslosen Bilderrausch.

Zugegeben, einige der Bilder sind wunderschön, die Landschaften eine Augenweide und der einkopierte Comicstil, der die Hauptpersonen kennzeichnet, passt gut - der Film könnte, bei guter musikalischer Unterstützung, vielleicht sogar annehmbar sein. Doch die gnadenlos stumme, lächerlich spannungsarme Umsetzung als Fotoroman ist einfach unerträglich.
Insgesamt werden mehr als sechshundert Seiten mit Filmbildern gefüllt, ohne darauf zu achten, den Charakteren ein Gesicht, eine Vergangenheit, eine Zukunft zu geben. Wenn sich eine Handlung nur in Andeutungen ergeht, nichts erklärt und nur sehr wenig anreißt, kann die Häme des Kritikers nicht ausbleiben.
Wer ist bloß auf die Idee gekommen, einen Stummfilm in Buchform herauszugeben - noch dazu für einen exorbitant hohen Preis? Wer haftet für dieses dämliche Konzept? Wer hat die Vorlage der Ursula K. LeGuin gelesen und doch nichts von der wundervollen Welt mitgenommen und dargestellt?

Nein, Teil Vier ist keine Steigerung, sondern ein desaströses Ende einer traurigen Mangaumsetzung. Ganz unentwegte, mutige und grenzenlos optimistische Naturen werden sich dennoch den Film ansehen. Doch dieser Manga muss es wirklich nicht sein, er ist unerträglich schlecht!

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 01. Januar 2008 | ISBN: 9783551752949 | Preis: 7,95 Euro | 144 Seiten | Sprache: Deutsch

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