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 Scheibenwelt: Hogfather

Nach dem Scheibenwelt-Roman "Schweinsgalopp"


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Mit bislang mehr als dreißig erschienenen Romanen und weltweit über 45 Millionen verkauften Exemplaren genießt die erfolgreiche "Scheibenwelt"-Reihe aus der Feder des britischen Schriftstellers Terry Pratchett schon seit etlichen Jahren Kult-Status. Im Zuge der zahlreichen Fantasy-Adaptionen seit "Der Herr der Ringe" und "Harry Potter" wurde im Jahr 2006 - jedoch abseits von Hollywood - schließlich die erste Realverfilmung eines "Scheibenwelt"-Romans produziert: "Hogfather". Weihnachten 2007 wurde der dreistündige Zweiteiler nicht nur im deutschen Fernsehen ausgestrahlt, sondern auch von EuroVideo auf DVD veröffentlicht.

Wieder einmal steht das winterliche Silvesterfest vor der Tür, doch kurz vor dem entscheidenden Abend, an dem der Schneevater mit seinem von wilden Schweinen gezogenen Schlitten von Dach zu Dach fahren soll, um die Kinder der Scheibenwelt mit Geschenken zu beglücken, verschwindet der dicke Mann im roten Mantel spurlos. Im Zuge dessen kommt es zu einem Überschuss an Glauben auf der Scheibenwelt, wodurch die Zauberer der Unsichtbaren Universität Bekanntschaft mit seltsamen Geschöpfen wie einem Warzengnom oder dem O-Gott des Katzenjammers machen. Einzig Tod (gespielt von Marnix Van Den Broeke, gesprochen von Ian Richardson) erkennt das katastrophale Ausmaß dieses Vorfalls - denn sollte der Schneevater bis zum Silvesterabend nicht wieder auftauchen, würde die Sonne am nächsten Morgen nicht mehr aufgehen. Kurzentschlossen schlüpft Tod selbst in die Rolle des Schneevaters und versucht, diesen unter Anleitung seines eigenen Gehilfen Albert (Sir David Jason) möglichst glaubhaft zu mimen. Unterdessen macht sich Tods Enkelin Susanne (Michelle Dockery) auf die Suche nach dem Verbleib des Schneevaters.
Was weder Tod noch Albert noch Susanne noch die Zauberer der Unsichtbaren Universität ahnen: Die Revisoren der Scheibenwelt haben der Assassinen-Gilde den Auftrag erteilt, den Schneevater zu beseitigen. Und Lord Witwenmacher (David Warner) hat dafür genau den richtigen Mann - den psychopathischen Killer Kaffeetrinken (Marc Warren). Der ist mittlerweile, gemeinsam mit einigen dunklen Gesellen aus den Gossen Ankh-Morporks, in das Schloss der Zahnfee eingedrungen, um dort den Glauben aller Kinder unter seine Kontrolle zu bringen und der Existenz des Schneevaters somit ein Ende zu setzen …

Umfassende 180 Minuten lang ist die unter Regie von Vadim Jean entstandene Spielfilm-Adaption von Terry Pratchetts "Scheibenwelt"-Roman "Schweinsgalopp", doch nichtsdestotrotz zeigt sich "Hogfather" als abwechslungsreiche und kurzweilige Verfilmung, die insgesamt spannend und unterhaltsam voranschreitet und lediglich vereinzelt mit kleineren Längen zu kämpfen hat. Der Humor des britischen Schriftstellers bleibt bei der werkgetreuen Umsetzung erfreulicherweise weitestgehend erhalten, sodass der Film zu einem vergnüglichen Abenteuer wird, bei dem vor allem anderen das Weihnachtsgeschäft der Menschen auf die Schippe genommen wird. Besonders bezüglich der visuellen Umsetzung der Buchvorlage beweist Vadim Jean ein glückliches Händchen: Nicht nur die Settings erscheinen stimmungsvoll und sind dem Roman meist detailgenau nachempfunden, auch die teilweise sehr bizarren Figuren der Scheibenwelt haben in "Hogfather" ihre passende Besetzung gefunden. Allen voran ist hierbei Michelle Dockery zu erwähnen, die eine ausdrucksstarke und glaubwürdige Interpretation der Susanne abliefert. Dass es sich bei der Adaption "nur" um eine Fernseh-Produktion mit entsprechend niedrigerem Budget handelt, merkt man lediglich einigen Spezialeffekten an; vor allem der Einsturz des Knochenpalastes wirkt leider kein bisschen authentisch.
Zusätzlich zu der dreistündigen Spielzeit des Fernseh-Zweiteilers hält "Hogfather" für seinen Zuschauer darüber hinaus umfangreiches Bonus-Material mit einer Laufzeit von rund neunzig Minuten bereit. Unter diesen Special Features finden sich ein Making Of, ein Beitrag über die Spezialeffekte, eine Vorstellung der verschiedenen Figuren und Charaktere sowie umfassende Hintergrundinformationen über das "Scheibenwelt"-Universum, die von Tod persönlich vorgestellt werden. Einziges Manko hierbei ist, dass viele Ausschnitte und Szenen innerhalb der Extras mehrfach verwendet werden und sie sich dadurch des Öfteren wiederholen.

Fazit:
"Hogfather" ist die gelungene Verfilmung des gleichnamigen "Scheibenwelt"-Romans von Terry Pratchett. Durch ihre werkgetreue Umsetzung und eine überzeugende Visualisierung von Schauplätzen und Charakteren dürfte die Produktion die meisten "Scheibenwelt"-Fans zufriedenstellen.

Valentino Dunkenberger



DVD | Disc-Anzahl: 2 | Erschienen: 01. Dezember 2007 | FSK: 12 | Laufzeit: 180 Minuten | Originaltitel: Terry Pratchett´s Hogfather | Preis: 18,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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