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 Magier

Das Zeitalter der Fünf

Autoren: Trudi Canavan
Übersetzer: Michaela Link
Verlag: cbt

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Trudi Canavans, vom cbt sehr hübsch aufgemachte, Serie vom fernen Kontinent Ithania geht in seine zweite Runde. Die Zirkler aus Nord-Ithania haben die Pentadrianer vom Südteil des Kontinents in einer großen Schlacht geschlagen. Nun ist die Ruhe zwar wieder hergestellt, aber unter den Weißen, den unsterblichen Priestermagiern der Zirkler, gibt es ein bisschen Unruhe.

Auraya, unsere Hauptfigur, ist die jüngste der Weißen. Als außergewöhnliche Fähigkeit hat sie das Fliegen aufgrund von Magie gelernt, und ihre magische Kraft scheint Jurans, dem Ersten der Weißen, Kraft zumindest ebenbürtig zu sein. Auraya nimmt Kontakt zu den Traumwebern, einer druidischen Sekte, die nicht an ihre Götter glaubt, auf, um ein gemeinsames Hospital zu gründen, danach fliegt sie zu dem Volk der fliegenden Menschen, welche Siyee genannt werden. Ihr eigentlicher Auftrag, der mit den Pentadrianern zu tun hat, wird allerdings sehr schnell unwichtig, denn unter den kleinen Geflügelten bricht die Herzzehre aus, eine rasch um sich greifende Epidemie. Die einzige Hoffnung der Siyee sind Auraya und ihr ehemaliger Liebhaber Leiard, der wie aus dem Nichts in diesem wilden Bergland auftaucht. Doch Leiard ist mehr, als er zu sein scheint.
Auf dem Südkontinent wird die Denkerin Reivan, die, da weiblich, von ihren Kollegen nicht sehr geschätzt wird, von Imenja, einer Götterstimme der Pentadrianer, zu Höherem berufen. Sie soll die neue Gefährtin der Stimme werden, ihre engste Beraterin. Und damit findet der Leser auch Einblicke in die Gegenseite der Zirkler.
Imi, die Prinzessin der Elai, der Meeresmenschen, stiftet einen weiteren jungen Elai zu einem kleinen Abenteuer an, wird dabei aber von Landgehern, wie die Siyee und die Elai die normalen Menschen nennen, gefangen genommen und muss für die Fischer tauchen. Bald wird sie aber verkauft, wie man ein besonders exotisches Tier verkauft ...
Emerahl gehört zu den Unsterblichen - Magier, die von den Magierpriestern der Zirkler als Wilde bezeichnet und verfolgt werden. Man kennt Emerahl auch als die Alte Hexe, aber ihre besondere Gabe ist es, ihr Aussehen und Alter verändern zu können, auch wenn das ein nicht ganz einfaches Unterfangen ist. Sie ist in dieser Zeit der Wandlung auf der Suche nach anderen Unsterblichen, die den Krieg der Götter und die Verfolgung durch die Zirkler überlebt haben.

Trudi Canavan kann Fantasy schreiben, das wissen wir seit der Serie um Sonea und die Gilde der schwarzen Magier. Aber mit dem Anfang der "Das Zeitalter der Fünf"-Trilogie hatte sie sich schon ein bisschen übernommen. Alles sehr komplex, ein paar Geschichtsstränge zu viel, einige nette Ideen, aber zu viel fade Einheitskost. Vor allem konnte man aber keinen so wirklich roten Faden erkennen, die Möglichkeit der epischen Wandlung einer Welt. Das ändert sich in diesem zweiten Band, der sich auch insgesamt besser lesen lässt. Die ganze Handlung hat mehr Zug, die Charaktere bekommen ein bisschen mehr Tiefe - da passt vieles besser als im ersten Band.
Dennoch bleibt nicht viel mehr als solides Handwerk dabei übrig. So wirklich neuartig ist an dieser Serie nicht viel, nur der immer wieder aufkommende Hauch von Antike - nein, das fühlt sich oft nicht nach der typischen mittelalterlichen Fantasywelt an - ist sicher ein Vorzug. Ansonsten sind da aber nicht viele andere, große Gefühlstiefe wird genauso wenig erreicht wie große Spannung - Action gibt es auch nicht viel, und die Beschreibungen sind bei Trudi Canavan so wage, dass man sich die Welt teilweise einfach schlecht vorstellen kann. Was bringt es da, wenn man niedliche Veezes erfindet, Plüschtiere, die rudimentär sprechen können, man dem Leser aber nicht vermittelt, wie die putzigen Kerlchen aussehen.

Es gibt definitiv bessere Fantasy als diese, andererseits kann man eine gute Lesbarkeit und eine gewisse Lesefreude auch bei diesem Buch nicht verleugnen. Das macht schon Spaß, weil man ja auch ein bisschen eingelullt wird, und auch nicht immer den gar so kritischen Blick über fast achthundert Seiten schweifen lässt. Aber letztlich bleibt der Serie zu wenig Substanz.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. Dezember 2007 | ISBN: 9783570304334 | Originaltitel: Last of the Wilds | Preis: 9,95 Euro | 788 Seiten | Sprache: Deutsch

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