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 Stahlfront, Band 1: Die Macht aus dem Eis

Serie: Stahlfront, Band 1
Autoren: Torn Chaines
Verlag: Unitall Verlag

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Im Jahr 2010 beginnt der chinesisch-amerikanische Krieg und der Welt wird klar, dass sie vor einem nuklearen Abgrund steht. Mike McBain ist als Bomberpilot der US Luftwaffe auf dem Weg nach China, um seine tödliche Fracht abzuladen. Zu seiner Überraschung scheitert die gründlich geplante Mission am Eingreifen einer dritten Partei. Zeitgleich kommt der deutsche Geheimdienstmitarbeiter Magnus Wittmann ebenfalls einer ominösen Macht auf die Spur. Bei seinen Nachforschungen stolpert er regelmäßig über das Kürzel "AI", welches, wie sich später herausstellen soll, für "Außerirdische Intelligenzen" steht. Er weitet seine Recherche ohne die Billigung seiner Vorgesetzten aus und erfährt auf drastische Weise, dass die Welt nicht so ist, wie es den Anschein hat. Neben Außerirdischen, die die Weltbevölkerung mithilfe modernster Technologien gefügig machen, existiert ein Staat, der auf keiner Karte zu finden ist: das Reich Thule ...

Auf die Veröffentlichung des Romans "Die Macht aus dem Eis" aus der auf mehrere Bände angelegten Reihe "Stahlfront" folgte ein breites Echo, vorwiegend im Internet. Die Leseprobe auf der dazugehörigen Website ermöglicht es jedem Interessierten das Buch zu lesen - auch ohne es zu kaufen. Dementsprechend vielfältig fielen dann auch die Meinungen aus. Die, offensichtlich erfundene, Biografie und das vieldeutige Pseudonym waren vielfach Thema in diversen Internetforen.
Verfolgt man diese Diskussionen, bekommt man als potenzieller Leser schnell den Eindruck, das vorliegende Buch würde den Leser mit frauenfeindlichem, rassistischem und überhaupt total widerwärtigem Inhalt schockieren.
Nun muss jeder Leser für sich entscheiden, wie viel Niveaulosigkeit er gerade noch ertragen kann. Blendet man aber für einen Moment die "Political Correctness" aus und überliest die ausreichend im Buch verteilten Provokationen, hält man einen soliden, nur mäßig spannenden Military-Science-Fiction-Roman in den Händen. Freunde von actionreicher Handlung bekommen lediglich ein paar öde Kämpfe geboten, hierbei fällt auf, dass die Beschreibungen der Luftkämpfe sehr trocken und insgesamt sehr theoretisch wirken. Eine Charakterentwicklung findet kaum statt und der Spannungsbogen flacht mit steigender Seitenzahl stark ab. Das Einzige, was diesen Roman interessant macht, ist das große Brimborium drumherum.

Es bleibt abzuwarten, ob es dem Autor gelingt, im zweiten Band dieser bereits jetzt umstrittenen Reihe der Handlung und den Protagonisten mehr Tiefgang zu verleihen. "Die Macht aus dem Eis" ist gut lesbar, bietet jedoch keine Innovationen und kann den Leser nur mäßig unterhalten. Nicht zuletzt das permanente Wiederkäuen derselben Phrasen ermüdet den Leser zusehends. Eines hat der Roman aber geschafft: Die verschlafene, deutsche Science-Fiction-Landschaft wurde ordentlich durchgeschüttelt und erhielt mehr Aufmerksamkeit als in den vergangenen Jahren. Schade nur, dass es dafür den Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit und Verherrlichung des Dritten Reiches bedurfte.

Ralf Strohbach



Hardcover | Erschienen: 01. Dezember 2007 | ISBN: 9783937355900 | Preis: 12,90 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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