Gina und Brian wollen auf Mala-Island einen wundervollen Urlaub verbringen. Zwar traut Brian dem uralten Piloten nicht, den sie für einen Rundflug gebucht haben, doch Gina zerstreut seine Bedenken. Kaum in der Luft brennt der Motor und der Pilot verschwindet mit einem Fallschirm. Da nur noch einer der lebensrettenden Schirme an Bord ist, zwingt Brian seine geliebte Gina kurzerhand, damit das abstürzende Flugzeug zu verlassen.
Während Gina langsam dem See inmitten der Insel entgegen gleitet, scheint sie beobachtet zu werden - schlimmer noch, ein Unbekannter schießt auf sie.
[imgleft]images/UploadGrafiken/runaway2a.jpg[/imgleft]Brian wiederum erwacht in der völlig zerstörten Maschine. Irgendwie hat der den schrecklichen Absturz überlebt und muss nun versuchen, dem Dschungel zu entkommen und Gina wieder zu finden. Doch das gestaltet sich sehr schwierig, denn die gesamte Insel scheint zum militärischen Sperrgebiet erklärt worden zu sein.

Nach dem im November 2002 erschienen "Runaway - A Road Adventure" ist "Runaway 2 - The Dream of the Turtle" der zweite große Wurf des spanischen Entwicklers "Pendulo Studios". Immerhin dauerte es vier Jahre die Fortsetzung in die deutschen Geschäfte zu bekommen - diverse Schwierigkeiten, meist finanzieller Art, verhinderten Jahre lang eine frühere Fortsetzung.
Nach den Lobeshymnen, die das erste Abenteuer einsteckte, war die Erwartungshaltung der Fans groß. Grafik und Sound, Synchronisation und Storydesign kommen aus der gleichen Softwareschmiede - eigentlich kann also nichts schiefgehen. Leider merkt man beim Rätsellösen schnell, dass ein wichtiger Faktor fehlt: Gina. Zwar musste man auch im ersten Teil immer mal wieder alleine mit Brian vorlieb nehmen, doch der Sexappeal, die trügerische Ehrlichkeit der Schönen und die Spannung, die das sich anbahnende Verhältnis zwischen den beiden Protagonisten erzeugte, fehlt im zweiten Teil völlig. [imgright]images/UploadGrafiken/runaway2b.jpg[/imgright]
Brian läuft endlos auf der kleinen Insel hin und her, muss mehr oder minder komische, meist aber nur höchst komplizierte und eher unlustige Rätsel lösen. Dabei begegnet er vielen skurrilen Charakteren, doch der große Wurf ist die Story nicht. Zuviel Laufarbeit und zuwenig originelle Rätsel lassen immer wieder Langeweile aufkommen.
Nur Grafik und Musik können den "Runaway-Fan" bei der Stange halten. Man will unbedingt herausfinden, was es mit dem Verschwinden von Gina auf sich hat und gibt lange nicht auf.
Zumindest Nutzer von "Windows Vista" haben mit vielen Abstürzen und Grafikproblemen zu kämpfen - ein Patch, der seit dem 06.03.2007 erhältlich ist, beseitigt zumindest einige der dringlichsten Hindernisse.

[imgleft]images/UploadGrafiken/runaway2c.jpg[/imgleft]Auch die Hardwareanforderungen sind nicht ohne. Wer alle Details sehen will und nicht unter Performance-Problemen leiden will, sollte über einen "2,4 GHz-Intel Prozessor" oder einen "AMD 2200+" mit wenigstens 1,0 GB RAM und 6 GB Festplattenplatz verfügen.

Nein, diese Fortsetzung ist lange nicht so gut wie der erste Teil. Dafür ist die Story zu wenig packend und zum Ende hin schlicht unlogisch und durch viele schwierige, sinnlose Rätsel verbaut. Auch das schwache, offene Ende kann nicht begeistern. Wären nicht die tollen Synchronstimmen, die beeindruckende Grafik, die nach wie vor perfekte Steuerung per Maus, das klar gegliederte, einfach zu benutzende Inventar und die erstklassige musikalische Untermalung, "Runaway 2 - The Dream of the Turtle? wäre ein Reinfall. So bleibt es ein leidlich gelungenes Adventure, das Fans von Brian und Gina spielen sollten, alle anderen aber im Regal stehen lassen können. Vielleicht ist ja das angekündigte dritte Abenteuer der beiden eine Offenbarung - den spanischen Entwicklern ist es zu gönnen.