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 Die fernen Königreiche


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Spannung
Eine Reise, länger und weiter, als die Grenzen des eigenen Wissen liegen - das Thema dieses schon fast klassischen Fantasyromans von Allan Cole und Chris Bunch. Ein Roman für Entdecker und Träumer.

Amalric Antero ist der verzogene Sohn eines reichen Kaufmanns in der Handelsstadt Orissa. Weil er aber in eine Falle eines Zuhälters gerät und sich auch noch mehr als nur ein bisschen dämlich verhält, gerät er in eine Situation, die keinen Ausgang hätte, wenn da nicht Janos Greycloak wäre, ein Hauptmann der Stadtgarde, der Amalric nicht nur aus der Klemme hilft, sondern ihm auch ein Ziel gibt: Die fernen Königreiche!

Amalric organisiert mit gütiger Mithilfe des Vaters, der endlich ein bisschen Verantwortungsbewusstsein beim Sohnemann wahrnimmt, eine Expedition, die das legendäre Land finden soll. Janos führt die Soldaten an, ein junger Geisterseher namens Cassini übernimmt die magische Seite und Amalric ist der Chef vom Ganzen. Die erste Hürde ist die feindliche Stadt Lycanth. Von da aus geht es zur Pfefferküste, wo ziemlich wilde Kannibalen auf die Expedition warten ...

Drei Anläufe werden die beiden Freunde machen, um die fernen Königreiche zu finden, sie werden mit Untoten und Monstern genauso zu tun bekommen, wie mit Verrat und Intrigen. Es ist alles drin, und dennoch ist dieser Roman keines der üblichen Fantasy-Abenteuerbücher. Das liegt einerseits an den teilweise märchenhaften Ereignissen, die in der Handlung immer wieder auftauchen, andererseits ist die Erzählweise etwas altmodisch, etwas distanziert, und das, obwohl das Buch aus der Ego-Perspektive von Amalric erzählt ist. Nicht alles ist in sich logisch.

Das klingt alles ziemlich unspannend, und was soll ich sagen, es ist auch unspannend, auf jeden Fall kein Pageturner, aber andererseits ein Buch, das man langsam aber kontinuierlich liest, immer mal ein bis zwei Dutzend Seiten, dann ist auch wieder gut. Man kann den Stil der beiden Autoren genießen, die tollen Charaktere und die teilweise ziemlich verrückten Geschehnisse. Aber spannend ist was anderes.

Ein seltsames Buch, weder so richtig gut, noch in irgendeiner Weise wirklich schlecht. 640 Seiten stellen bei diesem Buch eine Hürde dar, selten werden 640 Seiten zu einem mehrwöchigen Vergnügen. Aber es ist auch kein Buch, bei dem man froh ist, dass es endlich um ist und das man auch nur gelesen hat, weil sonst gerade nichts da war.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 1994 | ISBN: 9783442247547 | 640 Seiten | Sprache: Deutsch

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