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 Sherlock Holmes im Reich des Cthulhu

Autoren: Klaus-Peter Walter
Illustratoren: Mark Freier
Verlag: BLITZ

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das Konzept, fiktive Gestalten mit realen oder gleichfalls nur ersonnenen Personen zusammenzubringen, die oftmals im harschen Gegenspruch zueinander stehen, ist durchaus nicht neu. Dementsprechend verwundert es wohl kaum, dass auch dem von Sir Arthur Conan Doyle erfundenen Meisterdetektiv Sherlock Holmes diese Ehre bereits mannigfaltig zuteil geworden ist. Oscar Wilde, Albert Einstein, Jack the Ripper und sogar die Marsianer aus Wells’ unsterblichem "Krieg der Welten" ... die Liste ist schier endlos - und bekommt nun dank Klaus-Peter Walter neuen Zuwachs.

London, 1906: Verschleiert vom kalten Märznebel jenes Jahres kämpft sich eine geheimnisvolle Gestalt durch die Straßen. Das Ziel: Baker Street 221b, genauer gesagt dessen Bewohner Sherlock Holmes. Doch bevor der Unbekannte dem berühmten Detektiv seine Nachricht mitteilen kann, stirbt er dank einer zugefügten Messerwunde auf der Schwelle des Hauses und nimmt sein Geheimnis mit ins Totenreich. Doch Holmes wäre nicht Holmes, könnte er sich nicht auf seine einzigartigen Deduktionsmethoden verlassen. Und so findet der Meisterdetektiv - gemeinsam mit seinem unerlässlichen Partner Doktor Watson - schon sehr schnell heraus, dass der namenlose Tote der Überbringer eines Hilferufes gewesen ist; entsandt von einer Person namens "M.". Doch wer - oder was - verbirgt sich hinter dem Kürzel? Handelt es sich womöglich um Holmes’ tot geglaubte Nemesis, Professor James Moriarty?
Weitere Nahrung bekommt der immer verworrener erscheinende Fall letztlich auch noch unter anderem durch das Auffinden eines eingefrorenen Zyklopen, einen verschollenen Forschungsreisenden und einen abgetrennten Finger, der sich noch immer bewegt. Die Spuren münden schließlich in einem Ort namens Hengist Down. Genau dort plant nämlich ein religiöser Fanatiker, die finstere Gottheit Cthulhu zu erwecken …

Die Großen Alten, Zyklopen, Reanimierung à la Frankenstein, ein weltumspannendes Labyrinth, Inseln voller Monster und Ureinwohner, futuristische Maschinen - es ist in der Tat ein ziemlich wilder Ritt geworden, den Klaus-Peter Walter dem Leser serviert. Doch wirkt seine Verbeugung vor dem wohl berühmtesten aller Detektive sehr oft wie ein heilloses Durcheinander; weniger wäre in diesem Falle durchaus mehr gewesen. Da hilft auch die wunderbar an Doyles Schreibstil angelehnte Prosa herzlich wenig.

Fazit: durchaus kurzweiliges, leider aber auch mitunter sehr verworren wirkendes Tribut an den unsterblichen Sherlock Holmes.

Torsten Scheib



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2008 | ISBN: 9783898402743 | Preis: 17,95 Euro | 256 Seiten | Sprache: Deutsch

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