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 Winning Low-Limit Hold’em

Autoren: Lee Jones
Übersetzer: Stephan M. Kalhamer
Verlag: AniMazing

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Preis - Leistungs - Verhältnis


Nun gibt es schon das zweite Buch auf dem deutschen Markt, das sich um eine ganz bestimmte Form des Pokers dreht und da auch nur um die preiswerten Spiele. Wie bei "Small Stakes Hold’em" von David Sklansky und seinen Mitautoren geht es um Texas Hold’em in der Limit-Variante, und da um die preiswerten Spiele im Low und Micro Limit. Natürlich ist insgesamt in der heutigen Pokerwelt die No Limit-Variante deutlich beliebter. Jedoch steht außer Frage, dass Limit Hold’em das technischere Spiel und eine hervorragende Ausbildung fürs No Limit ist - allerdings nur, wenn man auch die Unterschiede erkennen kann. Also kann ein Buch über Limit und das Spielen dieses Spieles für die weitere Pokerausbildung nur sinnvoll sein.

Das vorliegende Buch ist die erste Übersetzung ins Deutsche, aber schon die dritte überarbeitete Auflage. Die erste ist schon von 1994 - und damit haben wir einen kleinen Klassiker vor uns.
Zuerst gibt Jones einen detaillierten Überblick über das Spiel. Dann seziert er es, erklärt quasi jede Kleinigkeit, und das ganz praktisch. Von der Handauswahl über das Spiel von Overcards und -pairs, wie man mit Draws und Made Hands spielt, wann man schlicht raist und wann man auf einen Check-Raise hoffen muss. Vor allem merkt er immer wieder an, wo die Gefahren liegen und wann man trotzdem bis zum bitteren Ende callen muss, weil man sich sonst wildesten Bluffern zum Opfer macht. Hier geht es um das Spiel an sich, Jones unterscheidet noch nicht wirklich zwischen Cashgame und Turnier - letzteres gibt es quasi als Zugabe am Ende noch hinzu, also eine Anleitung, wie man Sit-and-go-Turniere oder eben die großen Turniere mit vielen Tischen angeht. Außerdem gibt es noch Informationen zu Spielertypen und wie man sich auf sie einstellt. Fragen danach, wie viel Geld man für welches Limit braucht und mit wie viel Geld man sich an einem Tisch einkaufen sollte, gehören natürlich auch in den letzten Teil des Buches, der eigentlich alles bespricht, was eben nicht direkt mit dem Spielen der Karten zu tun hat.

Jones schreibt gut und immer sehr praktisch und anschaulich, sodass dieses Buch wirklich eine gute Anleitung zum Geld verdienen ist. Das Einzige, was gegenüber "Small Stakes Hold’em" ein wenig fehlt, ist die Verdeutlichung der Konzepte, die hinter den einzelnen Spielweisen stehen. Das bedeutet nicht, dass hier starre Regeln aufgestellt werden, die keine theoretische Grundlage haben, aber Sklansky geht - als Cheftheoretiker des Pokers - natürlich mehr in die Tiefe.
So ist es mehr oder weniger Geschmackssache, ob man das eine oder das andere Buch über dieses Thema liest, schließlich liegen auch die meisten Ratschläge nicht wirklich weit auseinander. Gut geschrieben sind beide, Jones ist ein bisschen praktischer und wegen der Anmerkungen zum Turnierpoker auch ein wenig umfassender.
Jeder, der sich ernsthafter mit Poker auseinandersetzt, wird von der Beschäftigung mit Limit Hold’em und diesem Buch profitieren können. Einfach ein gutes Pokerbuch.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. November 2007 | ISBN: 9783940163066 | Preis: 24,90 Euro | 315 Seiten | Sprache: Deutsch

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