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 Horror über Little Rock

Generation Z


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Die beiden Reporter Chloe Silverman und Christopher Storm sollen für ihre Zeitung ein Interview mit Mr. Clark über das neueste Projekt von Biotech Gendynamics machen. Schon bei ihrer Ankunft haben sie das Gefühl, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht in dem kleinen Ort Little Rock. Der Reverend warnt die Reporter mit einer unheilvollen Prophezeiung, Alpträume und Visionen plagen die beiden Menschen. Eines Abends beobachten sie ein Indianerpaar bei einer geheimnisvollen Zeremonie. Haben die beiden mit Mr. Clarks Firma zu tun, welche die Gene der Menschheit umprogrammieren will, um eine angeblich bessere Welt zu schaffen? Als sich Chloe und Christopher weigern, an dem Projekt von Biotech Gendynamics teilzunehmen, zeigt der Konzern sein wahres Gesicht und beginnt eine gnadenlose Jagd auf die Reporter …


Farelias Ausflug in Sachen Horror belohnt den Hörer mit einem spannenden, kurzweiligen Einzelhörspiel, welches eine interessante Geschichte zu erzählen hat. Sicherlich ist der Plot dieser Horror-Story nicht unbedingt neu, aber in der Kombination mit den indianischen Mythen und den stark gesellschaftskritischen Anmerkungen hebt sich das Hörspiel wohltuend von der Masse ab und regt dazu an, einige gegebene Tatsachen zu hinterfragen. Ein wenig störend wirken allerdings die stark christlichen Einflüsse, die gerade das Finale fast wie eine Kirchenpropaganda klingen lassen. Hier bleibt das Hörspiel alles andere als objektiv, sollte dabei aber nicht zu ernst genommen werden. Trotzdem bietet das Ende eine gelungene Pointe. Die Handlung besticht durch überraschende Wendungen und interessante, wenngleich nicht völlig klischeelose Charaktere.
In Sachen Sprecher hat das junge Label ein glückliches Händchen bewiesen. Der Erzähler Bert Stevens macht seine Sache ausgezeichnet und vermittelt mit seiner dunklen, knarrenden Stimme eine angemessene Gruselatmosphäre. Die Protagonisten werden engagiert und eindrucksvoll von Stephanie Lorenz und Paul-Simon Ramm dargestellt, die sichtlich ihre Rollen ausleben, wenngleich manche Passagen stark überzogen rüberkommen und vor allem das häufige "Gell" von Stephanie Lorenz zu Beginn schnell nervt. Als Antagonist brilliert Stephan Pfeiffer, der den schmierigen Konzernmanager hervorragend und authentisch verkörpert.
Auch musikalisch macht das Hörspiel von Farelia eine gute Figur und bedient sich eines klangvollen Technosoundtracks, der rhythmisch und dynamisch herüberkommt und von dem man sich fast eine eigene CD wünscht. Die Effekte sind sehr ordentlich und vermitteln einen realen Eindruck von dem Geschehen. Lediglich der Ton lässt an einigen Stellen zu wünschen übrig. Das "S" wird häufig sehr scharf ausgesprochen und gerade beim Hören über Kopfhörer stört das.
Die Aufmachung ist für ein Horror-Hörspiel durchaus angemessen. Ein schwarzer Rahmen und dazu ein schwarz-weißes Cover, welches zwar sehr comichaft aussieht, aber gerade deswegen auch aus der Masse hervorsticht.

Fazit:
Sehr spannendes und technisch hochwertig produziertes Einzelhörspiel, das sich Freunde von Dark-Future-Szenarien bedenkenlos zulegen sollten.

Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. September 2007 | FSK: 14 | ISBN: 9783981062700 | Laufzeit: 71 Minuten | Preis: 9,95 Euro

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