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 Sternwanderer

Der Roman zum Film

Autoren: Neil Gaiman
Übersetzer: Christine Strüh
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Neil Gaiman ist einer der erfolgreichsten Fantasyautoren unserer Zeit. Nicht nur seine Comicserie "Sandman" ist international erfolgreich und gefeiert, sondern auch seine diversen Romane. Einer der bekanntesten davon dürfte "Der Sternwanderer" sein, insbesondere dank der Verfilmung von 2007 mit Claire Danes, Charlie Cox und Robert deNiro.
Doch nicht nur der Film hat das internationale Ansehen durchaus verdient, sondern auch die Romanvorlage, die mit Bonusmaterial versehen von Heyne neu aufgelegt wurde.
Tristan Thorn, der Spross aus einer leidenschaftlichen Verbindung eines Menschen mit einer Fee, wächst behütet in dem Dörfchen Wall auf, das an das Feenland grenzt. Er arbeitet im Dorfladen und ist bis über beide Ohren verliebt in die Dorfschönheit Victoria. Um deren Aufmerksamkeit und Zuneigung zu gewinnen, verspricht er ihr, ihr einen gefallenen Stern zu bringen. Und der entschlossene Tristan macht sich dann auch gleich am nächsten Morgen auf, diesen Stern, den er am Horizont hat fallen sehen, zu finden. Dazu muss er ins Feenland eindringen, wo allerlei kuriose, mal mehr, mal weniger freundliche Gestalten auf ihn warten. Mit der Hilfe einige dieser Wesen, deren Freundschaft er sich durch seine eigene Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit versichert, und einem beeindruckenden Ortssinn ereicht er schließlich den Krater, in dem der Stern auf die Erde getroffen ist. Zu seinem Erstaunen handelt es sich bei diesem Stern jedoch um eine junge Frau namens Yvaine, die von dem Gedanken, von Tristan zu seiner Geliebten in Wall geschleift zu werden, ganz und gar nicht angetan ist. Leider hat sie keine Wahl und so nehmen die beiden die beschwerliche Rückreise auf sich, die ihnen allerlei Abenteuer bescheren und zu der ein oder anderen Erkenntnis verhelfen wird. Währenddessen ist der Fürst von Stormhold, einer der mächtigsten Herrscher des Feenlandes, gestorben und seine drei verbliebenen Söhne (die anderen vier haben sich bereits auf mehr oder weniger innovative Weise gegenseitig ausgeschaltet) müssen einen Opal suchen, in dem die Macht über Stormhold liegt. Ebenfalls auf der Jagd nach dem Stern, wenn auch aus weitaus weniger edlen Motiven als Tristan, ist eine alte Hexenkönigin, die sich im weiteren Verlauf der Ereignisse als sowohl skrupellos als auch unberechenbar erweist.
Eines bietet "Sternwanderer" auf jeden Fall: eine sowohl abwechslungsreiche als auch unterhaltsame Lektüre. Unglaublich anspruchsvoll ist der Roman dabei nicht, jedoch gut geschrieben und leicht zu lesen. Leider werden die Charaktere, insbesondere Tristan und der Stern Yvaine, nicht wirklich tief ergründet, ihre Portraits bleiben eher oberflächlich. Fesselnd ist eher die eigentliche Handlung mit ihren recht unerwarteten Wendungen und Überraschungen und ihren kuriosen Nebengestalten (beispielsweise ein sprechender Baum, der Tristan unerwartete Hilfe leistet). Im Gegensatz zum Film fehlt im Roman jedoch ein spannendes Finale; das Ende erscheint seltsam ruhig und insofern beinahe ein wenig unbefriedigend.
Trotzdem bietet "Der Sternwanderer" eine interessante, ungewöhnliche und auf 222 Seiten stets unterhaltsame Lektüre, die für Liebhaber leichter Kost absolut empfehlenswert ist.
Das auf der Titelseite angepriesene Bonusmaterial, das diese neue Auflage enthält, ist eigentlich nicht weiter der Rede wert. Es enthält einige Informationen über den Autor Neil Gaiman sowie den Prolog zu einem nie verfassten Roman über das Dorf "The Wall" und das Vorwort des Autors dazu.

Kathi Wenz



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 2007 | ISBN: 9783453501416 | Originaltitel: Stardust | Preis: 7,95 Euro | 240 Seiten | Sprache: Deutsch

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