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 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, Teil 1 bis 3

Autoren: Michael Ende
Illustratoren: F. J. Tripp
Verlag: Thienemann Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Lummerland ist eine winzige Insel im Ozean. Es passen gerade einmal zwei Berge mit Tunneln darauf, eine Lokomotive, ein Bahnhof, ein Schloss für den König, ein Laden und ein Wohnhaus. So hat der König von Lummerland neben Lukas dem Lokomotivführer auch nur zwei Untertanen: die Ladeninhaberin Frau Waas und Herrn Ärmel.
Das ändert sich, als eines Tages ein Paket angeliefert wird, in dem sich ein kleiner schwarzer Junge befindet. Die Lummerländer beschließen, ihn bei sich zu behalten; Frau Waas zieht ihn auf, und er wird Jim Knopf genannt.
Als Jim größer wird, macht sich der König Sorgen, es könne auf Lummerland zu eng werden für alle. Deshalb erwägt er, die Lokomotive Emma abzuschaffen. Lukas und Jim, die längst dicke Freunde sind, können sich das gar nicht vorstellen. Sie machen Emma seetüchtig und fahren über den Ozean davon.
Als sie im Land Mandala ankommen, gibt es viel zu bestaunen, denn dort ist alles ganz anders als auf Lummerland, nicht nur der durchsichtigen Bäume und der Porzellanbrücken wegen, sondern auch die Menschen sehen ganz anders aus und haben völlig andere Sitten. Lukas und Jim erfahren, dass der Kaiser von Mandala seit einem Jahr um seine entführte Tochter trauert. Eine Flaschenpost hat ihren Aufenthaltsort, Kummerland, eine Drachenstadt, bekanntgegeben. Aber bisher konnte niemand sie befreien.
Das ist eine Herausforderung für Lukas und Jim. Zusammen mit Emma ziehen die beiden Helden los, um Prinzessin Li Si zu befreien. Dabei geraten sie mehrmals in höchste Gefahr. Zum Glück treffen sie immer wieder auf eigenartige, aber hilfsbereite Leute, die ihnen helfen, zum Beispiel einen Scheinriesen und einen Halbdrachen.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer sind den meisten Menschen, Kindern wie Erwachsenen, schon aufgrund der Verfilmung durch die Augsburger Puppenkiste ein Begriff. Nun liegt die Geschichte in handlicher Form vor: Drei kleine Hardcoverbände teilen sich einen Schuber. Der verhältnismäßig große Druck, allerdings nicht in Fibelschrift, das für kleine Hände taugliche Format und das geringe Gewicht der einzelnen Bände machen die Geschichte nun auch komfortabel für Kinder, die schon selbst lesen können und möchten. Die robuste Ausführung verspricht lange Haltbarkeit auch unter den meist nicht bücherfreundlichen Kinderzimmerbedingungen.
Zahlreiche Schwarz-Weiß-Illustrationen lockern den Text auf. Es handelt sich natürlich um eine beträchtliche Menge Lektüre, doch die Unterteilung in Kapitel sorgt für Übersichtlichkeit. Zudem ist die Geschichte rundum herzerfrischend und spannend, sodass kaum Gefahr besteht, sie könne bald nur angelesen in einer Ecke landen.
Die beiden Protagonisten sind in ihrer direkten, herzlichen Art sehr sympathisch und vermitteln zugleich auf sehr unaufdringliche Weise ein Gefühl dafür, wie ein Umgang mit dem Anderen, Fremden gelebt werden kann, der über betonte Toleranz hinausgeht: Diese beiden interessieren sich ganz einfach für jeden, der ihnen begegnet, betrachten dessen Eigenheiten voller Offenheit und fragen nach, wenn sie etwas nicht verstehen; daher brauchen sie sich auch nicht vor zunächst gefährlich wirkenden Scheinriesen und Halbdrachen zu fürchten. Dass die beiden Freunde füreinander durch dick und dünn gehen, ist ohnehin klar.
Bei "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" handelt es sich um eine sehr liebenswerte, stimmungsvolle und packende Abenteuergeschichte, die auf ihre Art jedoch eine Menge Tiefgang aufweist. Gerade in der vorliegenden Aufmachung ist sie nicht nur zum Vorlesen, sondern auch zum Selberlesen geeignet und lädt als spannende Lektüre sogar regelrecht dazu ein.

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2008 | FSK: 8 | ISBN: 9783522180603 | Preis: 19,90 Euro | 600 Seiten | Sprache: Deutsch

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