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 Der Kurier der Kaiserin - Teil 2


Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Im September 1970 wurde die erste Folge der 26teiligen Serie "Der Kurier der Kaiserin" ausgestrahlt. Als Hintergrund der Episoden dient die österreichisch-ungarische Monarchie, in der der Leutnant von Rotteck (Klaus-Jürgen Wussow) zusammen mit seinem Adjudanten Padua (Mathias Grimm) die Botschaften der Kaiserin Maria Theresia (Marianne Schönauer) zu allen Gelegenheiten und bei Wind und Wetter überbringt.
Dieses Schuber enthält die Folgen 14-26 und besteht aus drei DVD’s.
Die Episoden sind sehr unterschiedlich, mal rührend, mal volkstümlich, mal eher komödiantisch oder politisch gehalten, jedenfalls in dem Sinne, was man damals so darunter verstand.
So zeigt die erste Episode "Geheimverhandlungen" einen Schwank um Geheimverhandlungen mit den Preußen, die von einem französischen und einem russischen Diplomaten verhindert werden sollen. In der zweiten Episode "Ein Preuße in Wien" taucht ein preußischer Offizier in Wien auf. Leutnant von Rotteck folgt diesem und gerät damit in eine familiäre Tragikomödie, die er mit List und einigen Unsauberkeiten glattbügeln muss. In der Episode "Hexereien" rettet von Rotteck eine junge Frau vor der Folter. Man glaubt, dass diese Frau eine Hexe sei. Von Rotteck gibt sich nicht nur aufgeklärt; das Licht, das ihn hier eher erleuchtet, ist das gut gefüllte Mieder der jungen Frau. Dabei stellt sich heraus, dass die junge Frau nicht nur ein üppiges Mieder, sondern genauso üppige Flausen vorzuweisen hat. Über eine verzogene Prinzessin und einen Hochstapler, einen Geldtransport und einem diebischen Tanzlehrer geht es weiter bis hin zur letzten Episode "Staatsstreich", in dem von Rotteck mitten in einen Putsch in einem kleinen Fürstentum gerät.

Herr Wussow gibt sich hier den Kavalier, der den Frauen die Hand und, durch rechtzeitiges Abschwenken nur angedeutet, auch noch anderes küsst. Allemal sind es junge Frauen, die sich als Staffage, seltener als Handlungsträger eignen. Dann aber auch nur aus einer Bauernschläue heraus. Ansonsten gibt es wenig Neues aus dem alten Wien des staatlich-rechtlichen Fernsehens zu berichten: Wenn die Sendezeit gefüllt werden muss, dann wird ein wenig länger der schneidige Herr Wussow beim Reiten gefilmt, oder Hunde, die sinnlos durch die Büsche hetzen, oder oder oder. Andererseits sind die Intrigen so dilettantisch aufgebaut, dass man den ganzen unlogischen Verknüpfungen kaum zu folgen vermag. So besteht der Humor eher aus einer unfreiwilligen Komik als aus gekonnter komödiantischer Kunst.
Trotzdem sieht man hier große Schauspieler am Werk. Selbst Wussow zeigt dann und wann, dass er nicht nur kernig lächeln kann, sondern sich ganz in die Rolle einfindet und sie dann auch wirklich spielt.
Im Rezensionexemplar gibt es außer einem Interview mit dem Komponisten der Titelmelodie keine weiteren Extras. Bei Amazon wird die zweite Staffel in einem Schuber mit einem Booklet angeboten.
Liebhabern von Wussowscher Serienkunst also ist dieses Werk dringend empfohlen. Mir hat manchmal eine halbe Folge gereicht, um mich zum Abschalten zu bewegen.

Frederik Weitz



DVD | Disc-Anzahl: 3 | Erschienen: 01. April 2008 | FSK: 6 | Laufzeit: 325 Minuten | Preis: 27,95 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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