Stephen Kings Romanreihe um den Dunklen Turm, an dem er dreißig Jahre lang schrieb, umfasst sieben Bände mit tausenden von Seiten. Selbst erfahrene King-Leser werden kaum alle Querverbindungen und versteckten Hinweise auf andere Romane des Schriftstellers entdecken, die in der Turm-Reihe vorkommen. Und bei der großen Anzahl an auftretenden Figuren, Schauplätzen, Namen und Besonderheiten der Welt, in der sich Roland von Gilead und sein Ka-Tet befinden, kann man schnell den Überblick verlieren, wer wann, wo, warum und wie wichtig ist oder war.
Abhilfe soll da "Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm - Welten, Schauplätze und Figuren des großen Zyklus" schaffen. Autorin Robin Furth, Expertin auf dem Gebiet der King’schen Veröffentlichungen, hat in zwei Bänden alles gesammelt, komprimiert und niedergeschrieben, was man als Fan des Dunklen Turms wissen kann und muss. Band zwei befasst sich mit den Romanen fünf bis sieben der Reihe: "Wolfsmond", "Susannah" und "Der Turm".

Den Auftakt bilden übliche Standards wie Inhaltsverzeichnis, Erklärung von Abkürzungen, Auflistung der Primär- und Sekundärtexte und eine Einführung, die - eine nette Geste gegenüber Lesern, die noch nicht alle sieben Bände des Dunklen Turms genossen haben - zusätzlich eine Spoilerwarnung enthält.
Anschließend folgen alphabetisch geordnete Listen mit allem, was man zum Dunklen Turm wissen muss (und vielleicht während der Lektüre der vielen Seiten einfach vergessen hat). Es geht los mit Figuren, magische Objekte, magische Kräfte, darauf folgen drei Kapitel über die Orte und Plätze, die der Leser beim Lesen des Zyklus besuchen wird oder bereits besucht hat: Orte in Mittwelt und Orte im Grenzland, Orte in unserer Welt und die vielfältigen Amerikas sowie Portale, magische Orte und Orte in Endwelt.
Die umfassenden Anhänge hätten noch gut eigene Kapitel bilden können. Hier kann der Leser sich mit den Mittwelt-Dialekten auseinandersetzen, mehr über die Geschichte Mittwelts und Rolands Vergangenheit erfahren oder Reime, Lieder, Gebete und Weissagungen nachlesen. Zudem finden sich Informationen zu der Verbindung zwischen dem Dunklen Turm und dem King-Roman "Die Augen des Drachen" und zu Personen aus der realen Welt, die in den drei behandelten Romanen Erwähnung finden. Zuletzt komplettieren Karten von Mittwelt, Endwelt und unserer Welt das beeindruckend umfangreiche Kompendium.

Bei "Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm V-VII" bleiben absolut keine Wünsche offen. Gleichgültig, ob der Leser sich das ganze Buch am Stück durchliest oder punktuell Informationen nachschlagen will, dieses zweibändige Werk von Robin Furth gehört in jedes Bücherregal, in dem sich gelesene King-Bücher finden. Das Sammelsurium zeugt nicht nur von einer großen Leidenschaft für den berühmten Schriftsteller aus Maine, sondern stellt auch einen beeindruckend umfassenden Wissensfundus für den Leser dar. Da stören nicht einmal die suboptimal geratenen, da schwammigen Kapitelbezeichnungen am oberen Seitenrand, die bei der Orientierung nicht immer hilfreich sind.
Die Aufmachung ist toll geraten und passt wie schon Band eins stilecht zu den Heyne-Taschenbüchern der Reihe des Dunklen Turms. Düstere Farben, abgesetzte Schrift und schimmerndes Cover lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Heyne sich viel Mühe mit dem Design der beiden Begleitbände gegeben hat.

Fans von Stephen King und seinem Dunklen Turm und Leser, die es werden wollen, kommen an "Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm" nicht vorbei. Ein absoluter Pflichtkauf für den, der das Gesicht seines Vaters nicht vergessen will!