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 Der Wettkampf der Magier

Autoren: Markus Frost
Verlag: Triga Verlag

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Inmitten der gegenwärtigen Flut von Fantasy-Romanen ist "Der Wettkampf der Magier" nur einer von vielen. Vielleicht vermag er es, aus der Masse herauszustechen. Lassen wir uns mal überraschen.

Vom Personal her gibt es die üblichen Verdächtigen: die Elfen mit ihren magischen Fähigkeiten, die ganz vernarrt in die Natur sind; die Zwerge, die in Bergen leben und Mithril herstellen beziehungsweise abbauen (na, kommt das jemandem bekannt vor?); Orks und Goblins, die natürlich die Bösen sind; die Menschen sowie die Hochmenschen (das hatten wir ja schon mal). Und natürlich einen bösen Herrscher, der schon mal besiegt war, aber jetzt droht, zurückzukommen.

Die Story ist, nun ja, auch nicht die innovativste jemals geschriebene. Die Elfen müssen allerlei Schlachten schlagen, um irgendwelche Städte zu verteidigen, nicht immer ihre eigenen. Eine Zwergendiebin sucht die sechs Teile einer Schatzkarte zusammen. Eine Elfe stirbt und wird wiedergeboren. Dann gibt es noch drei weitere Charaktere und alle fünf werden dann zu einer Gemeinschaft und durchstehen Abenteuer. Aber bis man dahin kommt, ist auch schon ein Viertel des Buches vorbei.

Verwirrt von der Inhaltsangabe? Verständlich, viel Sinn ergibt sich da nicht. Da mag der Autor auch selbst in seinem Nachwort sagen, er habe alles daran gelegt, alle Handlungsfäden eng miteinander zu verweben - der Leser ist vor allem vom Beginn des Buches verwirrt und dieser Zustand hält lange an, da die fünf Gefährten erst spät aufeinander treffen. Man muss sich erst durch viele minder interessante Begebenheiten kämpfen, bevor man den roten Faden findet.
Das könnte man ja noch ertragen, ist ja in vielen anderen Fantasy-Romanen nicht besser. Aber dann sind sämtliche Action-Szenen so enorm langweilig, dass man weinen möchte. Da folgt oft schon auf der nächsten oder übernächsten Seite die Auflösung einer brenzligen Situation, so dass sich jegliche Spannung, die sich bis dahin aufgebaut hat, sofort verflüchtigt. Zudem fiebert man nie wirklich mit den Charakteren mit. Zu schön, zu perfekt, zu gut sind sie oft, es fehlen Ecken und Kanten. Außerdem werden zu Beginn die Charaktere so schnell eingeführt, dass man später oft mühsam sortieren muss, wer in welcher Position zu den übrigen steht und welche Funktion er oder sie überhaupt vertritt. Man kann sich mit diesen Charakteren nie wirklich identifizieren, sie sind dem Leser eigentlich sogar ziemlich egal.
Hinzu kommt, dass die Charaktere sehr flach geschrieben sind - es läuft alles zu glatt, es löst sich so ziemlich alles ziemlich schnell in Wohlgefallen auf und die Gefühlsregungen wirken dann nur noch platt.

Zu viel an diesem Buch hat man schon woanders gesehen; es wirkt zusammengeschustert. Frost mag seine eigene Fantasie hier eingebracht haben, aber etwas mehr Mühe in der Gestaltung seiner Fantasy-Welt wäre angebracht gewesen. So ist man denn lange verwirrt, warum alle Zaubersprüche auf Latein verfasst sind, bis man auf Seite 145 mal erfährt, dass Latein eine der vier Hochsprachen der Menschen war.

Herausgekommen ist bei all dem ein Fantasy-Roman wie jeder andere - und zwar einer der mittelmäßigen. Man kann diesen Roman mal lesen, wenn man sonst nichts mehr hat oder die Bibliothek geschlossen ist, aber mehr als einmal muss dann auch nicht sein.

Sabine Hunsicker



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 2008 | ISBN: 9783897745926 | Preis: 16,80 Euro | 428 Seiten | Sprache: Deutsch

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