Das deutsche Eisenbahnnetz zähle zu den dichtesten und höchstfrequentierten weltweit, schreibt der derzeitige Bahnchef Hartmut Mehdorn in seinem Geleitwort des hier vorliegenden Eisenbahnatlas. Die Vielzahl an Anschluss- und Umsteigerelationen seien für ein Land dieser Fläche und Bevölkerungsdichte einmalig.
Für Eisenbahn-Verkehrsunternehmen sind darum bei der Planung Informationen über das Schienennetz grundlegend, aber auch Privatpersonen - seien es nun Vielbahnfahrer, Lokführer oder einfach Eisenbahnliebhaber - haben mit diesem Atlas die Möglichkeit, Fahrten zu planen oder sich über Strecken zu informieren.

Der Atlas besteht aus einem Grundkartenwerk im Maßstab 1:300.000. Detailkarten bilden größere Knoten und Ballungsräume im Maßstab 1:100.00 beziehungsweise 1.50.000 ab. Erfasst wird das gesamte deutsche Schienennetz, wie es dem Frühjahr 2007 entspricht. Eine kurze, zweiseitige Einführung hält einige Informationen zum Bahnnetz und seiner Geschichte bereit. Die einzelnen Karten schließlich geben alle konzessionierten Eisenbahn-Infrastruktur-Unternehmen an, wobei die Nichtbundeseigenen Eisenbahnen mit einer Kennung versehen sind und am Rand der entsprechenden Seiten kurz erläutert werden. Auch stillgelegte Strecken werden, in Grau dargestellt, aufgeführt. Zur besseren Orientierung ist auf jeder Doppelseite eine kleine Deutschlandkarte abgebildet, die anzeigt, wo in Deutschland man sich auf dieser Doppelseite befindet. Neben dem Schienennetz sind natürlich auch Bahnhöfe beziehungsweise Haltepunkte dargestellt. Im Register am Ende des Buches kann man diese Orte suchen und wird, wie in anderen Atlanten, dann auf die entsprechende Seite verwiesen. Gibt es zu bestimmten Gebieten Detailkarten, so wird die entsprechende Seite im Grundkartenwerk angegeben.

Ein Eisenbahnatlas hat eine eng begrenzte Zielgruppe. Wenn Laien wollen, können sie mit diesem Atlas eigene Fahrten planen; Kilometerangaben, Anschlüsse wie Eisenbahnfähren und eine übersichtliche Darstellung helfen dabei. Allerdings gibt es hin und wieder Angaben, die nicht in der Legende zu finden sind und die nur mit entsprechendem Vorwissen gedeutet werden können. So finden Profis hier VzG-Streckennummern, Kursbuchstreckennummern und die Kurznamen der Betriebsstellen nach DS 100. Außerdem werden ein- und mehrgleisige Strecken, Haupt- und Nebenbahnen sowie elektrifizierte und dieselbetriebene Strecken unterschieden. An Eisenbahnhistorie interessierte Leser sollten wissen, dass in diesem Atlas zwar auch stillgelegte Strecken plus den zugehörigen Betriebsstellen zu finden sind, dass aber auf zusätzliche Informationen wie Jahresangaben zu Eröffnungen beziehungsweise Stilllegungen verzichtet wurde, da der Atlas vor allem die aktuelle Infrastruktur wiedergibt.

Ein übersichtlicher Atlas, der Deutschlands Schienennetz darstellt und dabei für Laien, Eisenbahninteressierte und Profis gleichermaßen geeignet ist. Freunde der Informationstechnologie können ab Sommer 2008 bei Schweers + Wall auch die digitale Variante eines Eisenbahnatlas auf DVD erwerben.