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 Favole Tarot


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Victoria Francés ist eine der bekanntesten spanischen Künstlerinnen unserer Zeit. Mit ihren düsteren, romantischen Graphic Novels aus der Reihe "Favole" hat sie international Ruhm erlangt, besonders in der Gothic-Szene. Ebenfalls großer Beliebtheit in der Schwarzen Szene, wenngleich sicher nicht nur dort, erfreuen sich Tarotkarten.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis man beides, das Tarot und die Zeichnungen der Künstlerin, miteinander kombinierte, um so ein vielversprechendes Ergebnis zu erhalten.
Dieses Ergebnis erschien im Januar 2008 in Form des Favole Tarots bei Königsfurt und wird den Erwartungen der Fans tatsächlich gerecht.
78 handliche Karten beinhaltet das Tarot - wie jedes gewöhnliche auch -, alle verziert mit den melancholischen Motiven von Victoria Francés. Das Tarotset kommt zudem in einer schicken Faltschachtel daher und beinhaltet auch ein Heft mit Anleitungen.

Die 22 Karten der Großen Arkana zieren bereits bekannte Motive aus den Favole Büchern, dazu gehören geheimnisvolle Frauen und Männer, Hexen und Vampire, ein düsteres Venedig, magische Wesen und vieles mehr. Der Name der Karten ist in zwei Sprachen gehalten: Spanisch und Englisch; so steht beispielsweise auf dem oberen Rand der ersten Karte "El Loco" und auf dem unteren "The Fool". Wer weder die eine noch die andere Sprache spricht, muss sich an die Nummerierung der Karten halten, denn nicht immer kann man anhand der Motive der Karten auch ihren Namen ableiten.
Die Karten der Kleinen Arkana, 56 sind es insgesamt, tragen größtenteils schlichtere, aber nicht minder schöne Motive. Statt den bei einem normalen Tarot üblichen Symbolen (Kelche, Stäbe, Schwerter und Pentakel), gibt es hier Schmetterlinge, Masken, Kreuze und Rosen.

Die Einteilung der Kleinen Arkana sorgt zwar zeitweise für Verwirrung, wenn man nur die bewährten Symbole kennt, man gewöhnt sich aber daran.
Das Kartendeck an sich ist für Einsteiger zwar geeignet, allerdings nur, wenn man bereits Bücher oder Anleitungen zum Thema Tarot besitzt. Ein kleines Heftchen liegt dem Favole Tarot zwar bei, aber es erklärt nur sehr kurz und vereinfacht, was Tarot ist, wie man die einzelnen Karten deuten kann und was wichtig ist, wenn man sie korrekt lesen möchte - beziehungsweise wie man die besten Ergebnisse erreichen kann.
Außerdem wird noch eine Legemethode erklärt und grafisch dargestellt: das keltische Kreuz. Dieses ist recht kompliziert aufgebaut und für Anfänger auch wegen der spärlichen Erläuterungen nur bedingt empfehlenswert, wenngleich es für Fortgeschrittene sicher interessant ist, sofern sie das Legeschema nicht schon kennen, denn es ist ein sehr traditionelles und altes Schema.
Es gibt jedoch keine deutschen Anleitungen, das Heft beinhaltet nur englische, französische, portugiesische und spanische Erklärungen. Auch dies sollten Laien bedenken, die hoffen, auch ohne zusätzliche Arbeitsmaterialien mit dem Tarot umgehen zu können. Das Vokabular in den Texten ist allerdings nicht allzu schwierig und sollte auch ohne außergewöhnlich gute Kenntnisse einer Fremdsprache zu bewältigen sein.

Das Favole Tarot ist für Fans von Victoria Francés ein Muss, wenn sie sich nicht daran stören, dass es kaum neue Bilder zeigt. Auch alle anderen, denen der detailverliebte Gothic-Stil gefällt und die ein innovatives Tarotdeck ausprobieren möchten, können hier guten Gewissens zugreifen.
Ohne Vorkenntnisse könnte sich das Lesen der Karten allerdings als schwierig erweisen. Aber auch wenn es mit dem Blick in die Zukunft nicht klappt, kann man den Blick in der Gegenwart zumindest auf ein paar sehr ansprechend gestaltete Karten richten.

Linda Dannenberg



Kartenspiel | Erschienen: 01. Januar 2008 | ISBN: 978389875756 | Preis: 19,90 Euro

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