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 B.U.A.P., Band 1: Hohle Erde


Cover
Gesamt +++--
Aufmachung


Hellboy hat nach dem "Sieger Wurm"-Einsatz die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen, kurz B.U.A.P., verlassen. Liz Sherman tat dies vorläufig ebenfalls, um sich selbst zu finden und zu lernen, wie sie ihre Kräfte kontrollieren kann. Abe Sapien, der Fischmensch, überlegt Hellboy zu folgen, da er sich in der B.U.A.P. ohne diesen nicht mehr wohl fühlt; Roger würde Abe folgen. Da passieren zwei Dinge: Einerseits stößt der deutschstämmige Johann Kraus zur Behörde, der nur durch einen von der Behörde entwickelten Anzug überleben kann, denn seinen eigenen Körper hat er während einer Seance verloren. Aber noch wichtiger ist, dass Liz Abe eine Nachricht zukommen lässt, dass sie "unten" gefangen gehalten würde. Erst weiß niemand, wo "unten" sein könnte, dann aber erzählt Kate, die Einsatzleiterin, dass Liz ständig überwacht worden ist und man weiß, wo sie ist. Natürlich bleiben Abe und Roger doch erst einmal bei der B.U.A.P., um zusammen mit Johann und Kate als Einsatzleiterin Liz zu suchen und zu retten ...
Neben der langen Hauptgeschichte "Hohle Erde" sind drei weitere Geschichten vertreten: "Der Killer in meinem Kopf", "Abe Sapien versus Wissenschaft", beide sehr kurz, und "Die Trommeln der Toten".
Mike Mignola war schon länger mit der Idee schwanger gegangen, dass sich Hellboy zur Ruhe setzt und die B.U.A.P. ohne ihn weitermachen muss. Ryan Sook war seine erste Wahl als Zeichner; Christopher Golden hatte schon Erfahrung als Hellboy-Roman-Autor und Tom Sniegoski ist dessen langjähriger Mitautor. Später stieß noch Curtis Arnold als Tuscher zum Team. Die Geschichte von "Hohle Erde" ist gut geraten, inklusive düsterem Kult und uralten Geheimnissen. Der Leser wird nicht von den Zeichnungen abgelenkt, denn die Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind teilweise arg einfach geraten: Große schwarze und weiße Flächen und die Figuren nur mit wenigen dünnen Strichen skizziert. Ein Fest für die Augen ist B.U.A.P. sicherlich nicht, aber schlecht sind die Zeichnungen auch nicht. Wer den Stil der Hellboy-Comics kennt, weiß schon, wohin der Zug geht. Manchmal sind die Bilder aber auch wirklich sehr passend.
"Der Killer in meinem Kopf" ist eine Zweitgeschichte zu Mike Mignolas "Behältnis des Bösen" und präsentiert zum ersten Mal die Figur Lobster Johnson. Eine nette kleine Geschichte, mit einem etwas einfach gestalteten Ende. "Abe Sapien versus Wissenschaft" ist eine Bonusgeschichte zur zweiten Ausgabe von "Behältnis des Bösen" und liefert einen Einblick in das Seelenleben von Abe. Einziger Kritikpunkt ist, dass sich die Geschichte vorher so ähnlich ja auch mit Hellboy und Abe selbst abgespielt hat. "Die Trommeln der Toten" ist die erste Geschichte im Hellboy-Universum ohne Hellboy, die überhaupt erschienen ist. Der Zeichenstil ist anders als in "Hohle Erde", zwar auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber stilvoll und passend. Die Geschichte könnte etwas spannender erzählt werden, ist aber interessant.
Das hohe Niveau und die liebevollen Aufmachungen der Cross Cult-Veröffentlichungen bleibt auch bei B.U.A.P. beibehalten, denn der gut aufgemachte Band enthält neben redaktionellen Anmerkungen noch ein Sketch-Book und eine Galerie mit vier Zeichnungen aus dem Hellboy-Universum.

Der erste Band ist ein gelungener Auftakt der B.U.A.P.-Reihe, auch durch die gute Aufmachung. Der Zeichenstil passt zu Mignolas eigenem Werk und wird Fans ansprechen. Die Geschichten schaffen es eine B.U.A.P., ohne Hellboy zu zeigen und das Team, dem Leser etwas näher zu bringen, sind aber teilweise inhaltlich verbesserungsfähig. Wer Hellboy mochte und weitere Geschichten im selbigen Universum lesen möchte, kommt an B.U.A.P. nicht vorbei. Auch wenn Hellboy fehlt, das Team bietet auch so interessante Charaktere.

Bernd Wachsmann



Hardcover | Erschienen: 01. November 2005 | ISBN: 9783936480207 | Preis: 18 Euro | 128 Seiten | Sprache: Deutsch

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