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 Albatros, Band 3: Seelengeflüster

Serie: Albatros, Band 3
Autoren: Vincent
Illustratoren: Vincent
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Im Kabarett ist der Teufel los, denn es wurde ein Mädchen erstochen aufgefunden. Alle reden sich die Köpfe heiß, doch niemand weiß, wer es wirklich war. Vermutet wird, dass es ein Liebhaber oder ein eifersüchtiger Zuschauer war. Niemand weiß, dass Ombeline lediglich ihre Freundin aus den Fängen der verruchten Gesellschaft befreien wollte. Diese war aber so in ihre eigene Geschichte verstrickt, dass sie die Wahrheit nicht mehr erkennen konnte. In einem Akt der Verzweiflung hat Ombeline ihre Freundin umgebracht.

Nun irrt sie gemeinsam mit ihrem Freund, dem Schiffskoch, durch die Stadt und versucht zu vergessen, was sie getan hat. Dabei werden die beiden aufgehalten und ihr Freund wird, nur weil er einen Revolver besitzt, festgesetzt. Ihm wird nun der Mord des Mädchens zugeschrieben. Natürlich ist für Ombeline klar, dass sie ihm helfen muss, aber vorher muss sie zurück auf das fliegende Schiff, auf dem der weibliche Kapitän Emerance sich vor Schmerzen windet. Dort erfährt das Mädchen, dass die Besatzung zu meutern beginnt, und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen.

Doch wird es ihr auch gelingen, all die Probleme zu meistern? Schließlich ist sie nun ganz allein und kann sich nur auf sich selbst verlassen.

"Seelengeflüster" ist der dritte Band der Albatros-Reihe von Vincent. Außergewöhnlich ist, dass hier Autor und Maler ein und dieselbe Person sind. Vielleicht ist das mit ein Grund dafür, dass der Comic nicht komplett zu überzeugen vermag. Die Grundidee ist durchaus gelungen und die Geschichte bietet einiges an Potenzial. Dieses wird jedoch meistens verschenkt und der Autor verstrickt sich in immer neue Handlungsstränge, anstatt einen Erzählfaden zu Ende zu spinnen.

Dieser Band schließt die Geschichte ab, allerdings wird man ihn nur begingt begreifen, wenn man die vorangegangenen Alben nicht kennt. Das Mädchen Ombeline befindet sich auf der Suche nach sich selbst, der Freiheit und Freunden. Einiges davon soll sie finden, anderes nicht. Es fällt allerdings schwer, sich mit ihr zu identifizieren oder ihre Handlungen nachzuvollziehen. Grundsätzlich wird nicht ganz klar, aus welchem Antrieb heraus sie handelt, weshalb das gesamte Geschehen leicht verworren bleibt.

Einige der vergangenen Geschehnisse werden aufgegriffen, so erfährt man zum Beispiel, was es mit all den Möwen auf sich hat, die in Band eins aufgetaucht sind. Die Frage nach dem "Warum" wird allerdings nicht beantwortet. Auch einige der Nebenfiguren verhalten sich so, wie man es von ihnen nicht erwartet hätte. So wird leider kein stimmiges Bild erschaffen und man fragt sich des Öfteren, ob so manches nicht nur Mittel zum Zweck war, um die Geschichte in eine bestimmte Richtung zu lenken, auch wenn der Weg dann voller Hügel und Löcher ist.

Fazit: Das wunderschöne Titelbild kann leider nicht darüber hinweg täuschen, dass diese Serie kein besonderes Comic-Highlight, sondern nur mäßige Durchschnittsware ist. Schade, denn die Geschichte hätte durchaus Potenzial gehabt.

Bine Endruteit



Hardcover | Erschienen: 01. August 2008 | ISBN: 9783939823889 | Originaltitel: Albatros: Le Murmure des Ames | Preis: 12,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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