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 Earthdawn-Roman, Band 2: Die Stimme der Mutter

Serie: Earthdawn-Roman, Band 2
System: Earthdawn
Autoren: Christopher Kubasik
Illustratoren: Robert Nelson
Übersetzer: Christian Jentzsch
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Fortsetzung zu "Der magische Ring"

Releana hat zwei Kinder. Mit ihnen lebt sie in einem Landstrich, der Barsaive genannt wird. Sie dachte lange Zeit, dass die größte Gefahr für ihren Nachwuchs vom eigenen Vater, J’role ausginge. Dies erweist sich als Irrtum. Eines Tages kehren die Theraner nach Barsaive zurück, um es nach der Dämonenplage wieder für sich zu beanspruchen.
Releana und ihre Kinder werden von den Eroberern entführt und auf eine der fliegenden Festungen verschleppt.
Auch J’role ist als Sklave dort. Sie müssen rudern, damit die Festungen sich fortbewegen können. Nach einiger Zeit gelingt es den beiden, mit anderen Sklaven zu fliehen. Doch ihre Kinder sind immer noch in den Händen der Theraner.
Nach der Flucht fallen sie in die Hände der Kristallpiraten. Nun ist es an Releana und J’role, aus dieser Begegnung etwas zu machen, denn nicht nur das Schicksal ihrer Kinder hängt davon ab.

Im zweiten Teil des "Earthdawn"-Zyklus geht es wieder um die Zwillinge, Torran und Samael, die sich diesmal in der Gefangenschaft von Theranern befinden. Die Rahmenhandlung wurde schon im ersten Roman dieser Reihe in groben Zügen gezeichnet. Die Geschichte ist wieder als Brief an die beiden Jungen verfasst, diesmal jedoch von der Mutter. Sie knüpft direkt an den ersten Teil "Der magische Ring" an. Doch diesmal erzählt die Mutter die Geschichte weiter und aus ihrer Sicht.
Der Autor versteht es in diesem Buch, die Handlungsstränge zu bündeln. Die Geschichte ist nicht mehr abgehackt, sondern wirkt wie aus einem Guss. Die Sprache ist weich und einfühlsam, es kommen die Sorgen und Ängste der Mutter sehr stark und glaubhaft herüber. Man kann nachvollziehen, warum sie wütend auf J’role ist und warum sie die Theraner so hasst.
Releana versucht immer noch hinter das Geheimnis von J’role zu kommen. Sie versucht zu verstehen, warum sich ihr Mann so benimmt, wie er es tut.
Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet. Leider sind manche Beweggründe von Charakteren nicht konsequent dargestellt oder kommen nur abgeschwächt durch. Ebenso sind nur wenige der Charaktere aus dem ersten Teil dabei, da sie entweder verstorben sind oder einfach, weil sie sich verstreut niedergelassen haben.
Die Geschichte besitzt Tiefgang und trägt zur Aufwertung des ersten Bandes bei. Doch dieser Teil sollte nicht ohne den Vorgänger gelesen werden.
Der Leser lernt weiter die Welt von "Earthdawn" kennen. Landschaften, Leute und Gegebenheiten sind gut ausgearbeitet. Die Kristallpiraten werden ausführlicher dargestellt, was ihre Lebensbedingungen und den Umgang mit anderen angeht, dennoch wirkt es eher als ein Überleitungsstrang hin zur Schlusshandlung.
Die Illustrationen im Buch sind wieder von Robert Nelson und deutlicher gezeichnet als im ersten Teil.
Die Übersetzung stammt wieder von Christian Jentzsch, der einmal mehr unter Beweis stellt, dass Übersetzungen gegenüber Originalausgaben nicht immer verlieren müssen.

Fazit:
Gelungene Fortsetzung zu "Der magische Ring" in der Welt von "Earthdawn". Sehr gefühlsbetont und nachvollziehbar.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. Februar 1994 | ISBN: 9783453072831 | Originaltitel: Mother Speaks | 351 Seiten | Sprache: Deutsch

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