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 Der Marquis von Anaon, Band 3: Das Geisterschiff

Der Marquis von Anaon, Band 3

Serie: Der Marquis von Anaon, Band 3
Autoren: Fabien Vehlmann
Illustratoren: Matthieu Bonhomme
Übersetzer: Martin Surmann
Verlag: Salleck Publications

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Jean-Baptiste Poulain wird von der ebenso hübschen wie interessanten Komtesse von Almedia zu einem Empfang nach San Fernando eingeladen. Die Reise soll auf einem stolzen Schiff, der "Armorique", stattfinden. Nach wenigen Tagen Fahrt treffen die Reisenden auf ein verlassenes, totes Schiff. Von der Besatzung sind nur noch Skelette übrig geblieben, die in einem schauerlichen Zustand sind. Jean-Baptiste ahnt, dass hinter dieser seltsamen Begegnung mehr steckt und er soll Recht behalten. Die abergläubischen Seefahrer sehen in der Begegnung mit dem Geisterschiff ein böses Omen und nehmen an, dass der Teufel an Bord der Armorique gekommen sei. Diese Annahme wird bestätigt, als einer der Matrosen, scheinbar von einem bösen Geist besessen, den Kommandanten angreift. Der Seemann wird in Ketten gelegt, in denen er kurz darauf jämmerlich stirbt. Für Jean-Baptiste, steht fest, dass sie tatsächlich etwas von Bord des Geisterschiffes mit hinüber gebracht haben. Aber es ist kein böser Geist, sondern eine tückische Krankheit, gegen die der Marquis von Anaon aber machtlos ist …

Dem dritten Abenteuer des Marquis von Anaon wurde eine Gazette aus dem Jahr 1731 vorangestellt, in welcher wahre Begebenheiten über den Marquis beschrieben werden. Eine sehr interessante und unterhaltsame Lektüre, welche einen kurzen Abriss der ersten drei Abenteuer von Jean-Baptiste Poulain darstellt. Der vorliegende Comic ist die mit Abstand spannendste und düsterste Geschichte der vergleichsweise jungen Serie. Die Handlung beginnt noch recht harmlos auf einem Empfang des französischen Adels, wo sich Jean-Baptiste dem Spott der Aristokraten ausgesetzt sieht. Dies ist der junge Mann indes gewohnt und übergeht die Anfeindungen mit souveräner Gelassenheit. Die braucht er auch für das, was ihm auf den kommenden Seiten widerfährt. Während das Grauen Einzug hält auf dem Schiff, kommen sich Poulain und die Komtesse auch zwischenmenschlich näher, was den Charakter des Marquis von Anaon entscheidend prägt. Die Handlung entwickelt sich zu einem dramatischen Kampf um Leben und Tod, bei dem sich jeder selbst der nächste ist und abermals muss Poulain wichtige Prüfungen bestehen. Die Story ist sehr packend und realistisch erzählt worden, was durch die genialen Zeichnungen Bonhommes noch verstärkt wird. Bei einem derart hohen Qualitätsstandard sollte es nicht lange dauern, bis die Abenteuer des Marquis von Anaon auch für die Kinoleinwand entdeckt werden.

Bereits das Titelbild ist mehr als einen Blick wert: der entschlossen dreinblickende Jean-Baptiste inmitten der zerfetzten Takelage des Geisterschiffes. Bonhomme ist ein begnadeter Künstler, der es versteht, seinen Zeichnungen Leben einzuhauchen.

Fazit:
Ein packender Historienthriller als Comic-Album. Die grandiosen Zeichnungen von Bonhomme harmonieren perfekt mit den realistischen und anspruchsvollen Texten Vehlmanns.

Florian Hilleberg



Softcover | Erschienen: 01. Januar 2008 | ISBN: 9783899082371 | Preis: 12,90 Euro | 52 Seiten | Sprache: Deutsch

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