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 Warcraft

The Board Game


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


1994 kam das erste Computerspiel der Serie "Warcraft" mit dem Titel "Orcs & Humans" auf den Markt. Dieses war eines der ersten Echtzeit-Strategiespiele für den Computer - damals für DOS und Apple Macintosh. In den Jahren darauf kamen weitere Warcraft-Computerspiele auf den Markt, wobei unter anderem auch "World of Warcraft" einen großen Zulauf fand. Fantasy Flight Games haben nun auch ein Brettspiel zu "Warcraft" herausgebracht, welches in Deutschland vom Heidelberger Spieleverlag vertrieben wird.

An diesem Strategiespiel können zwei bis vier Spieler teilnehmen. Dabei übernimmt jeder Spieler eines der vier Völker: Die Menschenallianz, die Geißel der Untoten, die Orkhorde oder die Wächter der Nachtelfen. In der Welt von Azeroth versucht jeder Spieler sein Volk durch militärische Überlegenheit, Zauberkraft und ein starkes Wirtschaftswesen zum Sieg zu führen. Dabei gibt es verschiedene Szenarien, die gespielt werden können. So eignet sich das Grundszenario beispielsweise für zwei oder vier Spieler, das weiter hinten in den Spielregeln beschriebene Szenario namens "Elfentor" für drei Spieler. Im Regelheft und auf der Verlagsseite von Fantasy Flight Games findet man noch einige weitere Szenarien.

Das Spielbrett wird je nach Szenario aus den verschieden geformten Platten mit mehreren Feldern zusammengelegt. Ein Feld ist dabei immer sechseckig, so dass die Platten auf verschiedenste Art variiert werden können, ohne dass Lücken im Spielfeld entstehen. Jedes Volk hat ein Stadtfeld. In der eigenen Stadt kann der Spieler neue Nahkämpfer, Fernkämpfer, Flugeinheiten und Arbeiter ausbilden. Wie der Name bereits erahnen lässt, sind die Nah- und Fernkämpfer sowie die Flugeinheiten vor allem für den Kampf mit den anderen Völkern da. Die Arbeiter können nicht kämpfen und müssen von den Kämpfern beschützt werden, während sie auf den Wald- und Minenfeldern Holz und Gold abbauen. Das Holz und Gold, das jede Runde von den Arbeitern gewonnen wird, kann der Spieler dann wiederum verwenden, um neue Gebäude in seiner Stadt oder Außenposten auf dem Spielplan zu errichten oder neue Kämpfer und Arbeiter auszubilden. Neben den Stadtfeldern, den Außenposten und den Wald- und Minenfeldern gibt es noch Bergfelder auf dem Spielplan, welche nur von Flugeinheiten genutzt werden können und so genannte Objektfelder. Die Objektfelder bedeuten immer eine auf dem Feld abgebildete Anzahl von Siegpunkten, die bei vielen Szenarien durch das Erreichen einer bestimmten Anzahl den Sieger bestimmen.

Sehr positiv überrascht bei diesem Spiel die Spielanleitung. Die meisten Strategiespiele brauchen dreißig oder mehr Seiten Anleitung und beantworten damit immer noch nicht alle Fragen der Spieler. Bei diesem Spiel hat der Verlag es geschafft, die Anleitung auf zwölf Seiten zu begrenzen und dabei auf alle Eventualitäten einzugehen. Zwar hätte man vielleicht noch ein oder zwei Seiten zusätzlich zu der Geschichte von Warcraft hinzufügen können, da die Hintergründe des Spiels nur den Spielern des Computerspiels bekannt sein dürften, doch das schmälert den Eindruck der Anleitung nur geringfügig.

Das Spiel ist dank der guten Anleitung auch in einer weitaus kürzeren Zeit zu verstehen als die meisten anderen Strategiespiele. Die Regeln sind prägnant, leicht zu merken und da die wichtigsten Dinge auf der letzten Seite des Regelhefts zusammengefasst wurden, auch leicht nachzuschlagen, falls man sich bei etwas unsicher ist. Zwar braucht man vor dem ersten Spielen immer noch ein bisschen Zeit, doch nicht länger als dreißig Minuten - selbst wenn man noch nicht so viel Erfahrung mit Strategiespielen hat - um sich mit den Regeln vertraut zu machen. Das Spiel ist trotz der recht einfachen Regeln sehr interessant und facettenreich.

Durch die Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Platten des Spielfeldes und die Zusatzkarten kann man viele unterschiedliche Szenarien spielen und sich auch selbst noch weitere ausdenken. Schon das Grundszenario wird nicht langweilig und mit einer Vielzahl weiterer Szenarien gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Leider führt die Vielzahl der Karten, Figuren und anderen Materialien aber auch zu einem großen Durcheinander in der Verpackung, die leider eine Trennung der Materialien nur mangelhaft ermöglicht. So ist man vor jedem Spiel erst einmal mit dem Sortieren der Spielutensilien beschäftigt.

Fazit:
Ein geniales Strategiespiel, welches an das Computerspiel Warcraft angelehnt ist, dieses aber nicht kopiert und viel Feingefühl oder Glück erfordert, wenn man gewinnen möchte. Schade ist nur die Verpackung, in der alles bunt gemischt wird, da zu wenige Fächer und ähnliches vorhanden sind.

Vera Schott



Brettspiel | Erschienen: 01. August 2006 | FSK: 12 | ISBN: 9781589941687 | Preis: 39,90 Euro

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