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 Die Highland-Saga, Band 1: Feuer und Stein

Serie: Die Highland-Saga, Band 1
Autoren: Diana Gabaldon
Übersetzer: Elfriede Fuchs, Maya Ubik
Verlag: Blanvalet

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
1946 verbringen der Historiker Frank und seine Frau Claire Randal, ehemalige Armeekrankenschwester, ihre zweiten Flitterwochen in den schottischen Highlands. Claire ist eine begeisterte Pflanzensammlerin. Bei einem dieser Spaziergänge findet sie sich schließlich auf dem Berg Craigh na Dun wieder, auf dem schon seit tausenden von Jahren ein mysteriöser alter Steinkreis steht, um den sich viele Sagen ranken. Im Steinkreis entdeckt sie seltene Pflanzen, die sie genauer betrachten will. Doch auf einmal hört sie um sich herum ein Summen wie in einem Bienenstock, er scheint von einem der Steine zu kommen.
Von Neugier getrieben legt sie die Hand auf den Stein, dieser fängt nun an laut zu schreien. Geschockt kann sie sich nicht mehr von der Stelle bewegen, auch die anderen Steine fangen an zu schreien, Pferde wiehern und Schlachtenlärm ertönt. Blind vor Schmerz kann sie schließlich auf die Steine zulaufen.

Als sie wieder erwacht liegt sie im strömenden Regen in einer ihr völlig fremden Umgebung. Verwirrt stellt sie fest, dass in kurzer Entfernung mehrere Männer in Kilts rennen. Dann hört sie Gewehrschüsse knallen und aus dem Gebüsch brechen Männer in Kniebundhosen, Musketen und roten Waffenröcken hervor. Zuerst glaubt sie zu fantasieren und denkt an eine Filmproduktion. Als sie jedoch auf den Weg vom Berg hinunter von einem der rotberockten Soldaten überfallen und fast vergewaltigt wird, dämmert ihr langsam, dass sie wohl irgendwie durch die Steine 200 Jahre in die Vergangenheit geworfen wurde.

Das vorliegende Buch ist eine Taschenbuchausgabe und erschien erstmals 1991 mit dem Titel "Outlander". 1998 erschien es als deutsche Ausgabe im Blanvalet Verlag. Übersetzt wurde es aus dem Amerikanischen von Elfriede Fuchs und Maya Ubik.

Die Geschichte ist sehr gut lesbar und immer verständlich. Die Autorin versteht es, noch so kleine Szenen kunstvoll auszuschmücken.
In diesem Buch kommen sehr viel Fremdwörter vor; Kilt, Plaid und Clan sind da noch die harmloseren, mit denen aber doch fast jeder noch weiß was gemeint ist. Die restlichen sind meist Sätze und Wörter auf Gälisch, die von den Personen in der Geschichte zum Teil zur Kommunikation oder als speziellen Ausdruck benützen.

Zum Inhalt des Buches lässt sich im Folgenden sagen, dass er sehr fantastisch, jedoch nicht unglaubwürdig, geschildert ist. Natürlich weiß man, dass Zeitreisen wahrscheinlich unmöglich und eine Wunschvorstellung der Menschheit sind, jedoch wird dies geschickt mit geschichtlichen Daten verknüpft und eine sagenhafte, spannende und romantische Geschichte dazu erfunden. Die Dialoge wirken echt, auch die Streitsituationen sind realitätsnah geschildert und dadurch ist das Buch auch sehr unterhaltsam für den Leser.
In diesem Buch gibt es nur einen großen Handlungsstrang, dem man sehr gut folgen kann. Das Ende des Buches ist durchaus befriedigend, auch wenn es offen ist, kein abschließendes Ende. Es ist so formuliert, dass man fast schon erkennen kann, dass es eine Fortsetzung der Geschichte gibt, auf die der Leser sehr gespannt sein kann.

An diesem Buch gefällt sehr viel. Zuerst die ganze Landschaft, das Land und die Zeit, in der das Ganze passiert. Wer sich ein bisschen für schottische Geschichte und Lebensart interessiert, wird mit diesem Buch wohl zufrieden sein. Das Land, die Bewohner und die Umgebung, auch die Städte, sind wirklich detailnah beschrieben und man kann sich alles vor seinem inneren Auge vorstellen.

Der Aufbau der Story ist genial aufgezogen. Zuerst spielt es in den späten vierziger Jahren und dann schwenkt es durch die Zeitreise um auf 1743. Wer sich mit Steinkreisen, deren Entstehungen und den Sagen, die sich darum ranken, auseinandersetzt, wird viele Fakten in der Geschichte wiederfinden, ebenso die Kenner der schottisch-gälischen Sprache. Die Charaktere sind alle sehr gut beschrieben und viele Merkmale werden im Laufe der Geschichte immer mal wieder wiederholt. So zum Beispiel der sture, rothaarige Jamie, in den Claire sich verliebt, oder die kleine, zierliche, aber willensstarke lockenköpfige Claire.

Die Geschichte nimmt den Leser ab der ersten Seite gefangen.
Eine genaue Zielgruppe gibt es nicht, es steht in den Bücherläden unter "Historische Romane", jedoch ist es eher für ältere Jugendliche und Erwachsene, da es doch oft schlüpfrig geschrieben ist und sehr erotische und auch brutale Stellen enthält.

Die Autorin versteht es sehr gut, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Sie wirken nicht wie konstruierte Persönlichkeiten, sondern eher wie sehr lebensnahe Portraits von Menschen, denen man auch zum Teil in anderer Gestalt im Alltag begegnet. Sie sind so persönlich gestaltet und mit so vielen Charaktereigenschaften geprägt, dass man sie sich gut vor dem inneren inneren Auge vorstellen kann. Man versetzt sich in die Lage des Charakters und lebt ihn geradezu.

Man könnte hier noch eine Vielzahl von guten Beispielen nennen, warum ich dieses Buch gerade zu liebe, aber ich möchte den potenziellen Lesern nicht alles verraten und so vielleicht die Spannung und Vorfreude auf das Buch nehmen. Ich kann nur sagen; ein überaus gut gelungenes, fein recherchiertes Buch!!

Diana Gabaldon macht süchtig nach mehr!

Nina Kraus



Taschenbuch | Erschienen: 1. Mai 1995 | ISBN: 9783442350049 | Originaltitel: Outlander | Preis: 9,20 Euro | 800 Seiten | Sprache: Deutsch

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