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 Frühstückspension


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Im Juli 2008 erschien der Krimi "Frühstückspension" von Sigrid Hunold-Reime beim Gmeiner Verlag. Die Autorin verfasste bereits Lyrik, Kurzprosa und Kriminalromane. In ihrem neusten Roman geht es um eine Frau, die nach einer langen und beschwerlichen Ehe einen Neuanfang wagt, dabei aber einige Risiken auf sich nehmen muss.

Teresa hat ihr Leben satt. Dreißig Jahre nicht allzu glücklicher Ehe mit Richard liegen hinter ihr, ihre Tochter Sandra hat das Elternhaus verlassen, um in Amerika ihrer Karriere nachzugehen, Freundinnen hat Teresa nur wenige. Endlich wagt sie den Schritt und bricht aus ihrem täglichen Trott aus, schnappt sich das Auto und fährt los.
Doch auf der Fahrt hat sie einen schweren Unfall, der sie dazu zwingt, vorläufig in einem verschlafenen Städtchen an der Nordseeküste unterzukommen. Teresa quartiert sich bei der selbstbewussten und etwa gleichaltrigen Tomke Heinrich ein, die Zimmer mit Frühstück vermietet. Die beiden Frauen freunden sich rasch an; Teresa bewundert Tomke für ihre lebenslustige Art.
Schnell findet Teresa Gefallen an diesem neuen Leben, nicht zuletzt, weil sie die Krankenschwester Maike, die sie kennengelernt hat, ins Herz schließt und nahezu mütterliche Gefühle für die junge Frau zu entwickeln beginnt. Doch dann geschieht ein Mord …

In der Ich-Form aus Teresas Sicht verfasst, lässt die Geschichte den Leser an den Gedanken der Protagonistin teilnehmen, wenngleich diese noch einige Geheimnisse auf Lager hat, die sie nur nach und nach preisgibt. So tritt die eine oder andere überraschende Wendung im Geschehen ein.
Dass bei all diesen Wendungen, die die Story bereithält, keine rechte Spannung aufkommen mag, liegt an der Ich-Perspektive der Erzählung und dem angeschlagenen Tempo. Teresa sinniert ab und an über sich, ihre Familie und ihr Leben, doch wiederholen sich ihre Überlegungen schon nach kurzer Zeit in abgewandelter Form. Auch manche ihrer Handlungen lassen sich schwer nachvollziehen, die dazu notwendige psychologische Tiefe wird zu keiner Zeit erreicht. Zudem bieten auch die anderen Personen, vor allem Tomke und Maike, wenig Identifikationspotenzial.
Erst mit einer Leiche gewinnt der Krimi noch mal etwas an Fahrt.

"Frühstückspension" bietet 230 Seiten leidlich gute Krimiunterhaltung, die allerdings keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Überraschende Wendungen in einer ansonsten seichten Geschichte ergeben einen Krimi, der weder besonders schlecht noch besonders gelungen geraten ist.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juli 2008 | ISBN: 9783899777710 | Preis: 9,90 Euro | 230 Seiten | Sprache: Deutsch

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