Anne ist zusammen mit ihren Freundinnen Phillipa Gordon, Pricilla Grant und Stella Maynard in Pattys Haus gezogen, ein idyllisches Anwesen in einer der nobelsten Gegenden von Kingsport. Stellas Tante Jimsy hat den Mädchen angeboten, während des Studiums ihren Haushalt zu führen. Sie bleibt aber nicht der einzige Neuzugang in Annes kleiner Wohngemeinschaft. Ausgerechnet ein streunender Straßenkater hat sich an Annes Fersen geheftet und offensichtlich unsterblich in sie verliebt. Zahlreichen Versuchen, vertrieben zu werden, trotzt der Kater standhaft.

Während in Pattys Haus sich schon bald ein ganz harmonischer Alltag einstellt, hat Anne daran zu knabbern, dass ausgerechnet eine besonders alte und wichtige Freundschaft in die Brüche zu gehen scheint. Nachdem sie Gilbert klar und deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie sich nicht vorstellen kann, jemals seine Frau zu werden, ist ihr Verhältnis zueinander merklich abgekühlt.

Dann taucht jedoch der charmante Royal Gardner in Kingsport auf und verliebt sich Hals über Kopf in Anne. Und auch diese ist nicht abgeneigt, denn Royal ist romantisch, tiefsinnig und sieht auch noch gut aus. Bald wird aus den beiden ein Paar und Anne glaubt fest daran, endlich ihrem Traumprinzen begegnet zu sein. Doch warum stört es sie dann so sehr, dass auch Gilbert bald eine Freundin gefunden hat?

Die Folge "Die jungen Damen aus Pattys Haus” steht ganz im Zeichen von Liebesirrungen und -wirrungen. Nicht nur Anne, sondern auch die sonst so unentschlossene Philippa verliebt sich endlich. Und das, wo sie doch so unentscheidungsfreudig ist!
Man merkt der Serie an, dass die Hauptprotagonistin inzwischen deutlich älter geworden ist. Aus dem kleinen, rotschöpfigen Mädchen von einst ist eine junge Frau geworden. Dadurch ändert sich natürlich auch der Ton der Reihe etwas, das ist aber sehr willkommen.
Neben all den kleinen und großen Liebesgeschichten begleiten wir Anne diesmal aber zudem auf eine Reise in die eigene Vergangenheit. Denn in der elften Episode der Hörspielreihe besucht die sympathische Heldin ihren Geburtsort, findet das Grab ihrer Eltern - und darf sich sogar das Haus, in dem diese gelebt haben, anschauen.

Dass das ganze glaubhaft vonstatten geht, dafür sorgen ein weiteres Mal die wirklich mehr als passablen Sprecher, die mit für ein Hörspiel überdurchschnittlichen Leistungen glänzen. In das bekannte Team um Marie Bierstedt (hier Anne, vielen vor allem als deutsche Stimme von Kirsten Dunst bekannt) haben sich innerhalb dieser dritten Staffel viele illustre Synchronsprecher perfekt eingefügt. Die Synchronsprecherinnen Tanja Geke (hiesige Feststimme von Kate Hudson) und Sarah Riedel (Gwyneth Paltrow) seien hier nur stellvertretend genannt. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, denn Lavendar Irving und ihr Stiefsohn Paul, die eine wichtige Rolle in der zweiten Staffel gespielt haben, absolvieren einen kleinen Gastauftritt.

Es ist Marc Gruppe, dem Verantwortlichen der Hörspielreihe, hoch anzurechnen, mit welchem Geschick er den rund hundert Jahre alten Jugendbuchklassiker adaptiert. Für die einzelnen Folgen gelingt es ihm immer wieder, die Handlung in passgenaue Happen zu untergliedern, so dass die einzelnen Episoden kleine Sinneinheiten ergeben. Darüber hinaus beweist er ein Händchen bei der Auswahl der Sprecher.

Die Anne-Hörspielserie allgemein und die Folge 11 speziell sind qualitativ so gut gelungen, dass man sie Romantik-Nostalgikern wirklich guten Gewissens empfehlen kann.