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 Die Memoiren des Sherlock Holmes

Autoren: Arthur Conan Doyle
Übersetzer: Nikolaus Stingl
Verlag: Insel

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Britischer als Sherlock Holmes kann man kaum sein. Mit seinen einzigartigen Merkmalen, der Lupe, der karierten Mütze, der Pfeife im Mund und dem unübertroffenen Geigenspiel, kennt man ihn auf der ganzen Welt. Doch viel wichtiger ist sein brillanter Scharfsinn, mit dem er die vertracktesten Rätsel lösen kann. In "Die Memoiren des Sherlock Holmes" kann man diesen Meisterdetektiv hautnah erleben.

Wie immer fungiert auch in diesem Roman der getreue Doktor Watson als Schreiber, der die Fälle, die sein Freund und er gemeinsam gelöst haben, niederschreibt. Und durch die Erwähnung weiterer Vorkommnisse und nicht näher ausgeführter anderer Fälle, erhalten die einzelnen Kriminalgeschichten einen Hauch mehr Authentizität. In "Silberstern" muss Holmes einem bekannten Rennpferd auf die Spur kommen, das spurlos verschwunden ist und wegen dem es sogar zu einem Mord gekommen ist. "Das gelbe Gesicht" hingegen ist ein Fall, in dem der Detektiv eine Niederlage einsteckt, die Angelegenheit jedoch für alle Beteiligten dennoch sehr glücklich endet.

"Der Angestellte des Börsenmaklers" ist ein Herr, dem man ein großzügiges Angebot unterbreitet hat, der jedoch schmählich betrogen wurde. Ein besonderer Leckerbissen ist "Die Gloria Scott", der erste rätselhafte Fall, den Holmes gelöst hat und der ihn darauf brachte, dass er als Detektiv arbeiten könnte. In dem "Musgrave-Ritual" hingegen zeigt sich, dass Eifersucht und Geldgier die schrecklichsten Verbrechen auslösen. "Die Junker von Reigate" sind hoch angesehene Gentleman, deren Kutscher von Dieben ermordet wurde. Und "Der Verwachsenen" spielt eine wichtige Rolle in einem Mordfall, der keiner ist. In "Der niedergelassene Patient" wird ein reicher Wohltäter von seiner schrecklichen Vergangenheit heimgesucht, während "Der griechische Dolmetscher" heimtückisch entführt und für eine Erpressung Hilfe leisten muss. Bei dem Fall "Der Flottenvertrag" stehen politische Geheimnisse auf dem Spiel, die Holmes glücklicherweise wieder beschaffen kann. Und "Das letzte Problem" ist die Erzählung, in der zum ersten Mal die Rede auf Professor Moriarty kommt und Holmes sein wohlbekanntes Ende findet. Oder doch nicht?

"Die Memoiren des Sherlock Holmes" ist von den gesammelten Geschichten des Meisterdetektivs wohl eine der Sammlungen, die in sich sehr unterschiedliche Kriminalfälle verbirgt. Zeitlich sind die Fälle bunt durcheinander gewürfelt. So reist der Leser in einer der Geschichten in die Studentenzeit von Sherlock Holmes, während in anderen er und Watson längst auseinander gezogen sind. Auch die Hintergründe sind sehr vielschichtig. Teils geht es um Rache, den Raub wertvoller Gegenstände, Geldgier oder pure brutale Wut. Und manchmal steckt noch nicht einmal ein Verbrechen hinter den seltsamen Vorfällen. Sprachlich sind die Kriminalgeschichten ebenfalls ein Genuss, denn die Übersetzung liegt so nah es geht am Original - und deswegen gelingt es ihr, auch all die sprachlichen Feinheiten zu transportieren, die eben das Faszinierende an den Sherlock Holmes-Geschichten sind. Spannung, der Kampf des Intellekts und ein wenig Humor als Würze sind die perfekten Zutaten, die diese Kriminalfälle so einzigartig machen.

Wer ein Fan des Meisterdetektivs ist, der sollte sich diese kleine, schmucke und preisgünstige Ausgabe nicht entgehen lassen.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2007 | ISBN: 9783458350187 | Originaltitel: The Memoirs of Sherlock Holmes | Preis: 10,00 Euro | 356 Seiten | Sprache: Deutsch

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