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 Atlantica - Der große 3D-Satellitenbild-Kalender 2010


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
„Der große 3D-Satellitenbild-Kalender 2010“ des Bertelsmann Lexikon Verlags enthält sechs Satellitenbilder. Als Titelblatt fungiert das Bild für die Monate Januar und Februar, das die Inseln Teneriffa und La Gomera im Maßstab 1:320.000 zeigt. Über dem Kalendarium für die Monate März und April befindet sich ein Ausschnitt des Grand Canyon im Maßstab 1:185.000. Der Ngorongoro-Krater in Tansania schmückt das Kalenderblatt für die Monate Mai und Juni (Maßstab 1:275.000) und die Mount Everest-Region ist für die Monate Juli und August ausgewählt worden (Maßstab 1:300.000). Bild fünf zeigt Tahiti (Maßstab 1:225.000), darunter befindet sich das zweimonatige September- und Oktober-Kalendarium, wie auf jedem Blatt in blau und weißer Schrift auf schwarzem Grund gehalten. Den Abschluss für November und Dezember bildet ein Ausschnitt der chilenischen und argentinischen Kordillieren im Maßstab 1:185.000.

Das Besondere an diesen sechs Bildern sind aber nicht der gewählte Ausschnitt und die Farbbrillanz der Satellitenbilder, sondern die gewählte Abbildungstechnik. Durch die Lentikulartechnik erscheinen die Bilder dreidimensional – und das ganz ohne weitere Hilfsmittel wie etwa 3-D-Brillen. Erreicht wird dies durch die Verwendung von Linsenfolie. Dabei werden senkrecht verlaufende Bildstreifen so angeordnet, dass jedes Auge ein ganz bestimmtes, dem Blickwinkel entsprechendes Bild wahrnimmt. Die stereoskopischen Parallaxen durch den Augen- und Bildabstand führen im Gehirn des Betrachters zu der dreidimensionalen Wirkung.

[imgleft]images/UploadGrafiken/12518913263D-Kalender2010_JanFeb_300dpi_kl.jpg[/imgleft]Dieser Kalender ist unglaublich. Solche Bilder hat man noch nicht gesehen, einen solch beeindruckenden Effekt nicht für möglich gehalten. Was aus den albernen Wackelbildern und Vexierkärtchen früherer Kindertage geworden ist, ist sensationell. Wenn man auch seinen Augen nicht traut, so scheint doch der Vulkan auf Teneriffa aus dem Bild heraus zu ragen. Und die Canyons und Flusstäler verschwinden in den Tiefen des doch eigentlich flachen Bildes. Selbst wenn man mit dem Finger auf der flachen Folie entlang gleitet, verliert sich dieser Eindruck nicht. Im Gegenteil, er verstärkt sich noch. Obwohl man ganz genau weiß, dass die Lentikularfolie, die sich über dem Satellitenbild befindet, kaum einen Millimeter dick ist, droht der Finger im Bild zu versinken und der Vulkangipfel ragt gar an ihm empor. Immer wieder versucht man, diesen Effekt zu verstehen oder der eigenen Wahrnehmung zu misstrauen. Das gelingt jedoch nicht. Zu perfekt sind die Folie und der Blick aus beiden Augen aufeinander abgestimmt. Einzig, wenn man ein Auge schließt, sieht man das, was eigentlich vorhanden ist, ein flaches Bild unter einer dünnen, längs geriffelten Folie.
Und auch wenn die Bilder selbst bereits grandiose Einblicke in unsere Welt geben, ist es doch dieser dreidimensionale Effekt, der die Bilder zu wahren Hinguckern macht.

Neben dem großen Format von siebenundfünfzig mal vierzig Zentimetern für das Kalenderblatt, den herausragenden Satellitenbilder, die durch die Lentikularfolie dreidimensional erscheinen, der klaren Schrift des Kalendariums und der sehr stabilen Spiralbindung, fällt einzig der Preis unangenehm auf. Fast fünfzig Euro sind nicht wenig für einen Kalender mit sechs Bildern. Beachtet man dabei jedoch, dass man sechs fantastische dreidimensionale Bilder erhält, die man leicht aus dem Kalender herauslösen und weiter verwenden kann – und wird – ist das eine angemessene Ausgabe. Jedenfalls für Fans einmalig schöner, berauschend echt wirkender Satellitenbilder.

Stefan Erlemann



| Erschienen: 20. Juli 2009 | Preis: 49,95 Euro

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