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 Der Prinz von Jütland


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Dänemark im 6. Jahrhundert. Im Glauben, der bessere König zu sein, ermordet Prinz Fenge seinen Bruder König Hardvendel und dessen erstgeborenen Sohn. Amled, der Zweitgeborene, muss die Bluttat mit ansehen, täuscht jedoch vor, wahnsinnig geworden zu sein, um seiner Ermordung zu entgehen. Fenge krönt sich unterdessen selbst zum König und nimmt seine Schwägerin Geruth zur Frau. Als ihm Zweifel an Amleds Wahnsinn kommen, schickt er ihn auf ein Himmelfahrtskommando nach England. Doch der einstmals unbedarfte Amled sinnt auf Rache für den Mord an Vater und Bruder. Gegen viele Widerstände macht er sich auf den Rückweg, um den Onkel für die Tat büßen zu lassen.

Wem diese Handlung nicht bekannt vorkommt, der hat im Englischunterricht geschlafen. Hamlet ist es natürlich, um den es hier geht. Doch handelt es sich bei „Der Prinz von Jütland“ nicht einfach um ein historisiertes Remake der Shakespeare-Tragödie, vielmehr bedient sich das Drehbuch aus derselben Quelle, die auch der Barde schon als Inspiration zu Rate zog: der Gesta Danorum des dänischen Historikers Saxo Grammaticus.

Die Besetzung kann sich sehen lassen: Neben einem jungen Christian Bale („The Dark Knight“) in der Hauptrolle konnte eine ganze Reihe etablierter britischer Schauspieler gewonnen werden, darunter Gabriel Byrne als Fenge, Helen Mirren als Geruth und Tom Wilkinson als Hardvendel. Obwohl gerade Christian Bale hier noch am Anfang seiner Karriere steht, liefert er eine durchaus beachtliche Leistung ab. Lediglich Kate Beckinsale als britische Prinzessin Ethel wirkt etwas blass, was aber auch an der geringen Bedeutung ihrer Rolle liegt.
Zwar kann man „Der Prinz von Jütland“ als Historienfilm bezeichnen, jedoch darf man nicht den Fehler machen und große Schlachtenszenen à la „Troja“ oder „Königreich der Himmel“ zu erwarten. Wie Shakespeares Tragödie auch ist dieser Film eine eher ruhige Inszenierung, in der es eher um Charaktere und Dialoge geht denn um scheinende Rüstungen und Special Effects.

Die DVD beinhaltet die deutsche und englische Sprachversion des Films, allerdings keinerlei Untertitel oder Extras. Selbst ein Trailer oder eine Trailershow lassen sich nicht finden. Zwar ist die DVD bereits für zehn Euro zu haben, dennoch gibt es zahlreiche Veröffentlichungen derselben Preiskategorie, die reichhaltiger ausgestattet sind.

„Der Prinz von Jütland“ ist ein interessante Variante der Hamlet-Geschichte, die den meisten Menschen wohl nur in Form der Shakespeare-Tragödie bekannt ist. Mit diesem Film bietet sich Gelegenheit, einmal „hinter die Kulissen“ dieses Stückes zu blicken und eine etwas authentischere Verfilmung der Hamlet-Sage zu sehen. Vor allem Freunde gemäßigter historischer Filme ohne Massenschlachtszenen dürften daran Gefallen finden, aber auch Fans von Christian Bale kommen hier auf ihre Kosten, erleben sie ihr Idol doch einmal in jungen Jahren. „Der Prinz von Jütland“ ist damit ein unterhaltsamer Film für einen Videoabend.

Markus Goedecke



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 11. September 2009 | FSK: 16 | Laufzeit: 103 Minuten | Originaltitel: Prince of Jutland | Preis: 9,95 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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