Basierend auf den Romanen der britischen Autorin Val McDermid, ermitteln der kauzige Psychologe Dr. Tony Hill und die ehrgeizige DCI Carol Jordan in der dritten Staffel dieser Kriminalserie wiederum gemeinsam, um den Verbrechern in Bradfield den Garaus zu machen. Dabei fällt es ihnen nicht leicht, den Tätern auf die Spur zu kommen, und während sie Tag und Nacht im Einsatz sind, müssen sie einige Schlappen und Leichen auf ihre Kappe nehmen, bevor es ihnen gelingt, die oftmals ungewöhnlichen und vielfach grausamen Morde aufzuklären.

Das tödliche Internet
Ein Wachmann findet die Leiche des zehnjährigen Ausreißers Corran auf eine stillgelegten Fabrikgelände, angelehnt an einem Pfeiler vor. Doch er sollte nicht der Einzige bleiben, dem so etwas Schreckliches widerfährt. Kurz darauf wird auf dem Spielplatz einer Schule der elfjährige Liam, an einer Drehscheibe festgebunden, tot aufgefunden. Wieder handelt es sich um einen Jungen, der von zu Hause fortgelaufen ist. Ein Muster beginnt sich abzuzeichnen, dessen Ursprung in einem gewalttätigen Elternhaus liegt. Doch wer ist es, der den Kindern Hilfe verspricht, sie dann aber entführt und tötet? Dr. Tony Hill hat dazu eine ganz eigene Idee und die führt ihn in die virtuelle Welt eines Chatrooms. Als erneut ein Junge verschwindet, wird die Zeit knapp und für Dr. Hill ist es kaum möglich, in der Kürze der Zeit, die Spur des Täters zu finden.

Mackie Messer
Nachdem der als geheilt geltende, zweifache Mörder McAdam nach Abbüßung seiner Haftstrafe entlassen wird, geschehen in Bradfield erneut grausame Morde. Ein junges Ehepaar und eine Prostituierte werden bestialisch zugerichtet, genau wie die damaligen Opfer von McAdam. Doch dieser streitet es ab, die Morde begangen zu haben. Zunächst sieht alles danach aus, dass er lügt, um seine Haut zu retten. Als dann auch noch ein Student von Dr. Tony Hill der Bestie zum Opfer fällt, wachsen in ihm die Zweifel, dass es sich bei dem gesuchten „Schlächter“ um McAdam handelt. Denn schließlich wird dieser rund um die Uhr durch die Polizei bewacht und hat keine Chance ungesehen einen Mord zu begehen. Aber Polizisten sind auch nur Menschen und so passiert es, dass sie ihr Observationsobjekt aus den Augen verlieren und damit Dr. Hills Sicherheit zunichte machen.

Freitag, der Dreizehnte
Eine junge Frau wird in ihrer Wohnung mit einem Bügeleisen erschlagen. Die Hände mit einem Staubsaugerkabel gefesselt, liegt sie unter dem Bügelbrett, dessen Abdrücke auf ihren Körper wie eingestanzt sind. Nicht weniger brutal mutete der Mord an einem achtundsiebzigjährigen Juden an, der erwürgt und mit seltsamen Einstichen an den Schienbeinen in seiner Wohnung liegt. Spuren von Blut und Urin werden gefunden, die nicht von den Opfern stammen und viele Rätsel aufgeben. Als dann auch noch ein junger Skateboardfahrer Opfer eines brutalen Überfalls wird, steht für Dr. Tony Hill fest, dass alle drei Morde zusammenhängen. Doch wo ist das Motiv für die völlig unterschiedlichen Morde, die den Spuren nach zu urteilen kein Einzeltäter begangen hat? Dr. Tony Hill, der privat mit einer allzu anhänglichen Verehrerin zu kämpfen hat, bewegt sich lange Zeit mit der Suche nach Motivation und Opferwahl im Dunkeln, bis er allmählich ein ungewöhnliches und äußerst erschreckendes Muster erkennt.

Das Spiel des Todes
Ein Todesschütze versetzt Bradfield in Angst und Schrecken. Scheinbar wahllos sucht er seine Opfer aus und bringt sie mit einem gezielten Schuss ums Leben. Als der Schütze plötzlich Forderungen an die Polizei stellt, geht alles schief. Das Geld verschwindet in einem Müllauto und kurz darauf schlägt er erneut zu. Eine Kassiererin, die nur kurz ihren Arbeitsplatz verlässt, bricht von einer Kugel getroffen an der Eingangstür eines Einkaufsmarktes tot zusammen. Den einzigen Hinweis, den der Mörder an seinen Tatorten hinterlässt, sind Spielkarten. Doch um so mehr sich Dr. Tony Hill bemüht, ein Muster in das Spiel des Todes zu bringen, um so mehr scheitert er. Viel zu sehr ist er mit seinem eigenen Tod beschäftigt, der durch einen plötzlich auftretenden Gehirntumor sehr nahe scheint. Doch als er dem Schützen gegenübersteht, wird ihm bewusst, wie sehr er an seinem Leben hängt.

Alle Fälle der dritten Staffel basieren auf komplexen und spannend angelegten Handlungssträngen, die gut miteinander kombiniert den Zuschauer einiges an Dramatik und interessanter Ermittlungsarbeit bieten. Hierbei fällt auf, dass gerade die in dieser Staffel verfilmten Episoden weniger Längen als ihre Vorgänger aufweisen und besser konstruiert und raffinierter gestrickt sind. Keine Folge gleicht der anderen und allesamt basieren auf Morden, die grausam und düster erscheinen und deren Mörder sich nicht mit einer Leiche zufrieden geben. Doch betrachtet man die vier Folgen genauer, muss festgestellt werden, dass nur drei von ihnen wirklich gelungen sind. Denn der zweite Fall, in dem ein bereits verurteilter und nach Abbüßung seiner Haftstrafe freigelassener Mörder im Visier der Ermittler steht, ist doch sehr konfus angelegt und weiß nicht wirklich zu gefallen. Zu fiktiv erscheint die Handlung, zu undurchsichtig deren Auflösung. Wesentlich näher an der Realität angesiedelt sind da die drei anderen Fälle, die durch ihre, wie aus dem Leben gegriffenen, Gegebenheiten erschrecken.

Im Mittelpunkt der Ermittlungsarbeit stehen auch diesmal der als Fallanalytiker der Polizei zur Verfügung stehende Psychologe Dr. Tony Hill und die leitende Kriminalbeamte DCI Carol Jordan, deren zwischenmenschliche Beziehung über das üblicherweise normale Maß hinaus geht. Während sich Carol Jordan ständig Sorgen um Dr. Tony Hills Psyche und Wohlergehen macht, reagiert dieser oftmals mit einer ungewollt abweisend wirkenden Verbissenheit, mit der er sich in die Fälle vertieft, und schafft es damit regelmäßig, Carol vor den Kopf zu stoßen. Gerade diese ungewöhnliche und exzentrisch wirkende Art und Weise ist es, die auch weitere Kollegen von Carol Jordan regelmäßig abschreckt. Aber letztendlich zählt der Erfolg und deren Quote ist bei Dr. Tony Hill recht hoch. Als genial bezeichnet werden kann seine Fähigkeit, sich in Tatabläufe und Täter gleichermaßen hineinzuversetzen und auf der Grundlage vorhandener Indizien und Spuren am Tatort sowie den Umständen der Tat, auf das Verhalten des Täters zu schließen und schlüssige Muster zu erkennen. Dabei hat Dr. Tony Hill mit genug eigenen Problemen zu kämpfen. Ist es in der ersten Folge noch ein Wasserrohrbruch, der ihm zu schaffen macht und seine Wohnung in eine Bruchbude verwandelt, so wird er in der dritten Episode von einer hartnäckigen Verehrerin verfolgt, die er kaum unter Kontrolle bekommt und im vierten Fall entdeckt man in seinem Kopf einen Gehirntumor, der ihn letztendlich aus der Bahn wirft.

Bildqualität und Ton der DVDs können als sehr gut bezeichnet werden. Scharfe Bilder und hervorragend stimmige, oftmals düster erscheinende, Farbauswahl sowie ein verblüffend räumlich klingender Ton unterstreichen die authentische Atmosphäre. Demgegenüber kann sowohl die Gestaltung als auch die Ausstattung der DVD-Box als enttäuschend bezeichnet werden. Weder die längst in der Brache üblichen deutschen Untertitel noch einige Extras zum Film sind hier vorhanden. Lediglich auf eine Verlagsvorschau wurde nicht verzichtet.

Fazit:
"Hautnah - Die Methode Hill – Staffel 3" ist eine Serie von Kriminalfällen, die vor allem Fans englischer Produktionen begeistern wird. Basierend auf blutig und brutal anmutende Fälle einschlägiger Serienmörder, birgt sie ein hohes Maß an Spannung und psychologischer Raffinesse, erscheint dabei aber gleichsam unterhaltend und mit einer erschreckenden Authentizität.