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 Marvel: Ultimate Alliance 2

Verlag: Activision

Cover
Gesamt ++++-
Action
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton
In "Marvel - Ultimate Alliance 2" schickt Activision eine Truppe aus gut dreißig Marvel-Helden in einen Hack'n Slay-Kampf auf Leben und Tod. Auf Tasten hämmernd darf der Spieler die Schicksale einiger echter Comic-Größen steuern, unter anderem Spiderman, Wolverine, Hulk oder Captain America; ein paar andere Figuren dürften hingegen nur eingefleischten Marvel-Fans etwas sagen, und dieses Konzept zieht sich durch das gesamte Spiel: Comicfans können sich auf eine vergnügliche Schlacht gefasst machen, während diejenigen, die bisher eher durch Film-Umsetzungen mit den Superhelden in Kontakt kamen, schnell Langeweile beim immer gleichen Gameplay verspüren dürften.

Die Geschichte (und der Einstieg) des Spiels setzt ein Jahr vor dem eigentlichen Geschehen ein: Spiderman, Wolverine, Iron Man und Captain America dringen unter der Führung von Colonell Fury in ein Schloss in Latvia ein, in dem die Premierministerin des Landes, Lucia van Bardas, finstere Machenschaften mit dem Tinkerer pflegen soll. Das Gemäuer wird bis auf die Grundfesten auseinander genommen, doch nach dem Auftrag sind sowohl die Premierministerin als auch Colonell Fury verschwunden. Ein Jahr später beginnt dann das eigentliche Abenteuer, als van Bardas wieder auftaucht. Die Story wird in netten und schön gerenderten Zwischensequenzen fortgesetzt, während der ein oder andere Plottwist die Handlung auffrischt: Ein Komplott ist im Gange, und Terror-Anschläge bringen die Helden in Verruf, so dass die Regierung eine Erfassungs-Verordnung für alle Superhelden anordnet. Ab diesem Zeitpunkt spalten sich die Superhelden in zwei Lager, und der Spieler entscheidet, welchem er angehören will. Das verändert nicht nur die Story, sondern macht auch ein paar Charaktere unspielbar.

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Das Spielprinzip ist dabei denkbar einfach gehalten: Mit den vier Tasten des Digitalpads schaltet man zwischen vier ständig auf dem Bildschirm präsenten Helden um, die man für gewöhnlich frei auswählen und austauschen darf, auch innerhalb eines Levels. Mit den Symbol-Tasten wird geschlagen, geschossen und gesprungen, und zusammen mit den Schultertasten des Controllers werden Spezialangriffe ausgeführt. Die reichen wiederum von Attacken, die nur das Umfeld des Helden in Mitleidenschaft ziehen, über großflächige Angriffe bis hin zu Moves, die fast alle Gegner auf dem Schirm treffen. Zusätzlich sammeln sich durch besiegte Gegner Kombo-Punkte an, die in mächtigen Angriffen zweier Helden entladen werden können. Je nachdem, welche Charaktere eine Kombo ausführen, variiert auch die Art des Angriffs. Während des Tastenkloppens sammeln sich zudem Erfahrungspunkte an, die auf die Fertigkeiten der Figuren verteilt werden dürfen. Schön ist dabei, dass momentan nicht gespielte Helden mit den aktiven mitleveln. Und noch schöner, dass einmal ausgegebene Erfahrungspunkte wieder zurückgenommen und neu verteilt werden können - so lassen sich die Spezialmoves je nach Situation anpassen; ein ausgesprochen hilfreiches Feature, da wirklich eine Menge Spezialattacken vorhanden sind.

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Durch die hohe Gegnerdichte und den Umstand, dass ständig vier steuerbare Charaktere gleichzeitig über den Schirm hüpfen, geht allerdings ein ums andere Mal die Übersicht verloren. Oft findet man sich nur noch im Schlachtgetümmel, wenn man eine hübsche Spezialattacke ausführt und beobachtet, wo zum Beispiel eine Flamme auflodert oder ein Eisklotz die Gegner schockgefriert. Spielt man nicht gerade zusammen mit Freunden, verhalten sich die KI-gesteuerten Figuren oft auch noch reichlich doof, stehen im Weg rum und putzen nur hier und da mal ein paar Feinde weg. Hier wäre weniger mehr gewesen: Zwei steuerbare Helden, die dafür die doppelte Anzahl an Spezialfähigkeiten haben, hätten der Übersicht wirklich gut getan.

Grafisch ist der Titel kein Augenöffner, aber die Spezialmoves nutzen sich durch die große Anzahl an Charakteren nicht allzu schnell ab; auch die Levels unterscheiden sich stark und sind auf jeden Fall nett anzusehen. Ein Minuspunkt ist die Kamera, die aus einer isometrischen Perspektive nicht gerade das tut, was eine gute Kamera tun sollte, und auch manuell nicht immer unter Kontrolle zu bekommen ist, wenn man gerade im Kampfgetümmel steckt und auf seine Energie achten muss. Ein wenig Interaktion mit der Umgebung ist auch gegeben, hauptsächlich in Form von Kisten, Autos und ähnlichen Objekten, die je nach Charakterstärke aufgehoben und als Waffe verwendet werden können.

Der Sound passt zum Spielgeschehen und muss sich nicht verstecken, wobei jedoch der Ton komplett Englisch ist und auch keine Untertitel verfügbar sind. Wer nicht über ausreichend Englischkenntnisse verfügt, wird von der Story nicht viel mitbekommen, was zum reinen Spielen allerdings auch nicht nötig ist.

Im Multiplayer-Modus oder zusammen mit Freunden kann der Titel seine wahren Stärken auffahren. Wer Comic-Fans zu seinen Bekannten zählt und mit denen zusammen ein Ründchen kloppt, kommt bei dem Spiel sicherlich voll auf seine Kosten. Aber auch allein treibt die Story zum Weiterspielen an, wenn man das Marvel-Universum mag. Wer mit den Comics und den vielen Helden jedoch nicht vertraut ist, sollte eher einen Bogen um den Titel machen, der sich preislich leider auf einem höheren Niveau bewegt als spielerisch.

Dirk Wonhöfer



Blu-ray Disc | Erschienen: 25. September 2009 | FSK: 12 | PS3 | Preis: 66,89 Euro | Sprache: Englisch

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