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 Willkommen bei den Sch'tis

Regisseure: Dany Boon
Schauspieler: Dany Boon, Zoé Félix, Kad Merad
Sprecher: Christoph Maria Herbst
Verlag: EuroVideo

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Philippe Abrams will in den Süden - koste es was es wolle. Da eine Versetzung immer wieder scheitert, verfällt er auf eine absurde aber sehr erfolgversprechende Idee. Er gibt auf dem Versetzungsantrag an, behindert zu sein. Prompt flattert die gewünschte Versetzung ans Mittelmeer ins Haus. Endlich ist seine Frau einmal zufrieden mit ihm. Leider wird die Versetzung und vor allem die Angabe "behindert" von einem Inspektor der Post kontrolliert. Und da Philippe ein Tolpatsch ohne gleichen ist, fliegt der Schwindel auf. [PIC]
Die Strafe ist schlimmer als Entlassung oder Degradierung. Er wird für zwei Jahre in den Norden versetzt. In den eiskalten, rückständigen, debilen und für "Ausländer" lebensbedrohlichen Norden. Dort betrinkt man sich, wird schnell unflätig und brutal und kann nicht mal richtig französisch sprechen. Soweit die Vorurteile, die Philippes Frau dazu bewegen, ihn allein in die Nähe von Calais ziehen zu lassen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die sämtliche Klischees noch weit zu übertreffen scheinen, freundet sich Philippe jedoch mit sämtlichen Mitarbeitern der Poststelle an und beginnt schnell die Herzlichkeit und Unkompliziertheit der Menschen dort zu schätzen. Da seine Frau jedoch darauf besteht, Schauergeschichten erzählt zu bekommen, beginnt Philippe die Wirklichkeit gemäß den Vorurteilen seiner Frau zu verbiegen und bis zur Unkenntlichkeit zu verfremden. Das Mitleid seiner Frau ist ihm gewiss und ihre erkaltete Liebe flammt überraschender Weise wieder auf. Doch eines Tages beschließt sie, mit ihm zu kommen und das Leid gemeinsam zu ertragen. Wie soll Philippe bloß erklären, wie nett und freundlich der Norden ist und wie sehr er die Menschen dort mag, ja, lieb gewonnen hat?

[PIC]Zwanzig Millionen Franzosen können nicht irren. Der erfolgreichste Film aller Zeiten hat die französischen Kinos in tosende Jubelarenen verwandelt. Wochenlang lachte die ganze Nation über den Film von Regisseur Dany Boon, der zugleich den Postboten Antoine spielt. Charme, köstlicher Humor, wundervoll zelebrierte und ad absurdum geführte Klischees über die Menschen des Nordens, eine grandiose Schauspielertruppe und ein fantastischer Schluss machen diesen Film wirklich zu etwas besonderem. Auch in der deutschen Synchronisation, die das "ch'ti" in ein "sch'ti" ändert, macht der Film Laune. Brüllend komisch die Vorstellung von Kad Merad als Philippe, traumhaft locker Dany Boon als Muttersöhnchen Antoine, köstlich die Kollegen der Post, die zunächst wie Hinterwäldler, am Schluss aber als wahre Mitmenschen punkten.
Selten ist eine Szene so nationenübergreifend gelungen, wie die Ankunft der Frau, die die Hölle auf Erden erwartet - und geboten bekommt.

Einzig wer des Französischen mächtig ist, kann den Genuss noch steigern, wird aber schnell feststellen, dass die Übersetzung wirklich sehr gelungen ist - kaum ein Scherz geht verloren, keine Anspielung fällt unter den Tisch. Einzig die Originalstimmen lassen noch ein wenig mehr Stimmung aufkommen - auch wenn Christoph Maria Herbst dem Postboten Philippe wirklich sehr gekonnt seine Stimme leiht.

[PIC]Sehr gute Synchronisation, gelungene Extras - hier ist vor allem der Bericht von Christoph Maria Herbst interessant -, eine warmherzige Geschichte, köstlicher Humor und eine schräge, unverbrauchte Schauspielerriege unterhält auch das deutsche Publikum bestens - was will man mehr?

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 17. September 2009 | FSK: 0 | Laufzeit: 102 Minuten | Originaltitel: Bienvenue chez les Ch'tis | Preis: 12,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Französisch, Deutsch

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