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 Herr der Masken


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Bramstock ist zu einer armseligen Stadt verkommen, seit das Bergwerk geschlossen wurde und sich die Bewohner anderswo nach einer Arbeit umsehen mussten. Kein Wunder, dass man sich in solchen Zeiten lieber an ganz andere Orte träumt, und so sind an diesem Morgen das einzige Gesprächsthema in der Schule die Träume der vergangenen Nacht. Der eine hatte eine Band, der zweite war Pirat und die dritte schwamm im Mondschein, nur Jamie Wave konnte wie immer nicht mit Träumen aufwarten, immerhin war er nur der Sozialhilfeempfänger ohne Vater, da dieser eines Tages einfach verschwunden war. Diese Tatsache sorgt dafür, dass Jamie nur selten etwas zu lachen hat, und doch hat er sich zum besten Witze- und Rätselerzähler entwickelt und Kunst ist das einzige Fach in der Schule, das ihn wirklich begeistern kann. Diese Woche sollten sie eigene Pappmaschee-Masken basteln, nach ausgewählten Vorlagen, die sie selber gezeichnet haben, Jamies Tigermaske gehört dazu. Nach der Fertigstellung der Maske passiert es dann, als kreativer Schöpfer der Maske soll er sie zuerst aufsetzen; plötzlich verändert sich seine Wahrnehmung und er findet sich in einer ganz anderen Welt wieder – er IST ein Tiger und es ist Zeit Beute zu schlagen. Doch irgendetwas holt ihn zurück in die Wirklichkeit und er ist wieder er selbst, doch in seinem Mund schmeckt er immer noch Blut – obwohl alle anderen Schüler leicht verstört sind, bleibt Miss Lambert, die Kunstlehrerin, die Ruhe selbst und nimmt Jamie erst einmal mit ins Krankenrevier. Auf diese merkwürdigen Ereignisse erfolgt eine noch merkwürdigere Einladung seiner Lehrerin Miss Lambert in den "Maskenladen". Der Maskenladen befindet sich im heruntergekommensten Teil von Bramstock und als Jamie am nächsten Tag davor steht, macht er von außen nichts her – aber als er von Miss Lambert hineingelassen wird, erwartet ihn ein wahrer Maskenwald. Was Jamie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Miss Lambert sieht ihn als einzige Chance, die Stadt noch zu retten, und unversehrt findet sich Jamie mit Hilfe der Masken in fremden Welten wieder, um dort nach magischen Steinen zu suchen um der finsteren Macht entgegentreten zu können …

Mit "Herr der Masken" hält man das zweite Kinderbuch der Autorin Jane Johnson in der Hand. In der armseligen Stadt Bramstock geht Merkwürdiges vor und es wird noch seltsamer, als die Hauptfigur Jamie den Maskenladen der Lehrerin betritt und sich plötzlich mit einer wichtigen Mission betraut findet.
Eingeführt wird der Leser in dieses Buch durch die dunkle Bedrohung, die Bramstock heimsucht, was zu Anfang viel mehr Fragen aufwirft als klärt, aber immerhin erfährt man so etwas über Bramstock und im Laufe des Buches erhalten diese merkwürdigen Ereignisse ihren Sinn und ihren rechten Platz in der Handlung. Die Handlung an sich hat immer wieder etwas sehr Plötzliches, sicherlich wird dem Leser dadurch nie langweilig, aber oft erweisen sich die neusten Ereignisse als etwas, was den Leser eher überfällt und vielleicht auch nicht immer ganz schlüssig wirkt.
Gegen Schluss geht es genauso überraschend zu, denn plötzlich ist das Ende da – zu plötzlich für manchen, denn es wirkt wieder einmal so, als ob der Autorin zu Ende die Seiten ausgegangen wären – eigentlich sehr schade.
Trotzdem kann der junge Leser auch etwas mitnehmen: Nichts ist, wie es scheint, und wirklich jeder kann sich noch zum Guten entwickeln. So erhält das Buch doch eine hoffnungsvolle Botschaft.

Damit erweist sich "Herr der Masken" als gute Idee, doch die Umsetzung hätte einfach besser sein können.

Sandra Seckler



Hardcover | Erschienen: 1. Dezember 2009 | ISBN: 9783473347810 | Originaltitel: Maskmaker | Preis: 14,95 Euro | 373 Seiten | Sprache: Deutsch

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