Nerin Simmons weiß sich keinen Rat mehr. Die Regierungsangestellte hat die Aufgabe einen "Taktischen Magier" zu entsenden. In einem Krankenhaus wütet ein zu einem Menschen fressenden Dämon mutierter Arzt. Doch alle Magier sind im Einsatz. Unverhofft erscheint Leiot Steinberg am Ort des Schreckens. Er ist jedoch kein lizensierter Magier und wird von Nerin daran gehindert, einzugreifen. Erst als sich die Lage zuspitzt und sämtliche Insassen und Besucher des großen Krankenhauses dem Tode nahe sind, gibt sie ihre Zustimmung. Der geheimnisvolle Magier, begleitet von einem kleinen Mädchen, das ihm nicht von der Seite weicht, macht fast das ganze Stadtviertel dem Erdboden gleich, tötet aber auch den Dämon.
Alle Versuche von Nerin, ihn zu einem Antrag zu bewegen und lizensierter "Demonhunter" zu werden, schlägt der mürrische junge Mann aus. Nerin Simmons versucht, hinter das düstere Geheimnis Steinbergs und das seiner kleinen Begleiterin Kapel zu kommen. Bald schon muss sie jedoch abermals auf den illegal tätigen Magier zurückgreifen, denn die Vorfälle häufen sich und drohen außer Kontrolle zu geraten, da die wenigen legalen Taktischen Magier bereits am Rande ihrer Kräfte sind und selbst Gefahr laufen, zu Dämonen zu werden. Wer aber hat ein Interesse daran, Dämonen zu erzeugen und auf die wehrlose Bevölkerung loszulassen?

Der Film "Strait Jacket" fußt auf der erstmals im Jahre 2000 erschienen gleichnamigen Mangaserie, die bis heute zehn Folgen vorweisen kann. 2007 wurde die ersten drei Bücher zu einem Anime verarbeitet, der seit August 2009 auch in deutscher Synchronisation erhältlich ist.

Der fünfundsiebzigminütige Film glänzt mit guter Animation, passender Filmmusik und einem leidlich interessanten Helden. Leider sind sämtliche weiteren Charaktere Staffage oder geraten sehr eindimensional. So ist die tragische Geschichte von Isaac Hammond und seiner Schwester Rachel viel zu platt und klischeehaft, um zu begeistern.
Auch die Monster und Dämonen sind lächerlich. Sie ähneln sich, haben dieselbe, verzerrte Stimme und sind kaum mehr als schwellende Fleischberge, die keine wirkliche Gefahr für die "Demonhunter" darstellen. Diese müssen nur ihren ultimativen Spruch loslassen und draufhalten - schon haben sie gewonnen.

Die eigentliche, den Zuschauer packende Story spielt sich hinter der Action und den wenig überzeugenden Dämonengeschichten ab. Es sind die Abgründe, die sich in der Seele derer auftun, die die zu Dämonen mutierten Menschen - im schlimmsten Fall ehemalige Kollegen, Freunde oder gar Eltern - töten müssen und die Allmacht der Magie, die sie hervorrufen, spüren. Leider wird dieser Aspekt allenfalls angedeutet und viel zu selten thematisiert.

Überzeugen können die gute Synchronisation und das zwar oft düstere, aber sehr scharfe Bild. Extras sucht man jedoch vergeblich, die erhält nur der Käufer der deutlich teureren "Special Edition".

"Strait Jacket" ist letztlich nur ein mäßig spannender Fantasy-Horror-Film, der sich in Blut- und Ballerorgien verliert. Das ist sehr bedauerlich, hat doch die Vorlage von Autor Ichirō Sakaki und Illustrator Yō Fujishiro durchaus Potenzial und Tiefgang. Doch macht Regisseur Fujimi Shobo daraus einen so uninspirierten Anime, dass sich zumindest die Fans der Mangas enttäuscht abwenden.
Wer die Vorlage nicht kennt und auf Action-Animes mit Horrorelementen steht, wird leidlich zufrieden gestellt - fragt sich aber immer wieder, worin der Sinn vieler Handlungen besteht, denn erklärt wird in diesem Film viel zu wenig.