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Einmal hinter dem Steuer eines Busses sitzen und diesen durch eine Großstadt lenken - davon träumt nicht nur so manches Kind, sondern auch einige Erwachsene begeistert der Anblick von röhrenden Dieselmonstern. Der "City Bus Simulator 2010" von Aerosoft lässt diesen Traum - zumindest virtuell - Wirklichkeit werden.
Der Spieler schlüpft in die Rolle des New Yorker Busfahrers "Carlos" und steuert die Buslinie M42 quer durch Manhanttan. Vom Hudson River bis zum East River verläuft die Fahrstrecke größtenteils auf der 42. Straße: vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten und bekannten Schauplätzen wie dem Time Square, dem Chrysler Building und der Grand Central Station. Dabei wurde jedes Haus auf der Strecke detailgetreu umgesetzt. Eine Physik-Engine soll für eine realistische Simulation sorgen.
3 Spielmodi stehen dem Spieler zur Auswahl: die virtuellen Welt, bei der der Bus nach Fahrplan durch die Stadt gelenkt wird, der Missionsmodus, bei dem spezielle Aufgaben erledigt werden müssen oder dem Story-Modus, bei dem der Busfahrer "Carlos" in eine spannende Geschichte verwickelt wird.[PIC] Echte Bus-Fans können im Online-Fahrzeug-Editor außerdem den Fuhrpark laufend erweitern und die verschiedenen Fahrzeuge in das Spiel einbinden. Neben diesem Extra ist ein Streckeneditor zum Bearbeiten der Strecken geplant. Das Busmodell „Nova RTS T80-260“ ist in dem Simulator detailgetreu nachgebaut. Die meisten Bedienelemente entsprechen weitgehend dem Original. Die Steuerung des Busses ist sehr komplex, allerdings nicht so komplex wie bei einem Flugzeugsimulator, nur braucht es schon eine Weile bis der Spieler sich mit den zahlreichen Funktionsweisen des Busses und der entsprechenden Steuerung vertraut gemacht hat. Für den Anfang hilf die mitgelieferte Übersicht der Steuerungsfunktionen, die gefaltet passender Weise an die Tastatur geklemmt werden kann. Dem Spieler wird außerdem ermöglicht, die Belegung der Tasten den eigenen Wünschen entsprechend anzupassen. Auf der Rückseite der Steuerungsübersicht findet der Spieler einen Streckenplan der Linie M42. In einem kleinen Tutorial erklärt ein Ausbilder auf dem Gelände des Depots wie der Bus gesteuert wird. Nach dem Ausprobieren der Steuerung soll der Spieler eine Testrunde auf dem Depot drehen, bevor es "raus" in die Stadt geht. Der Spieler hat dann die Wahl zwischen den drei verschiedenen Modi.
Hat sich der Spieler beispielsweise für den Freie-Fahrt Modus entschieden, ist das Wetter und der Verkehrsfluss sowie die Uhrzeit frei wählbar. Auch Unwetter müssen vom Alter-Ego Carlos gemeistert werden. [PIC]Der Sinn eines Bussimulators ist zwar, die Strecken abzufahren, Fahrgäste zu transportieren und Einsätze zu meistern, jedoch ist es auch möglich, jederzeit aus dem Bus auszusteigen und die Umgebung zu erkunden. Zum Thema Umgebung ist zu sagen, dass die Strecke der Linie M42 wirklich detailgetreu nachgebaut wurde, allerdings stören einige Dinge doch sehr: Die Passanten, die nicht als Fahrgäste fungieren, stehen starr am Rande der Strecke, es überqueren also keine Passanten die Ampel oder einen Zebrastreifen. Der Verkehr – egal ob eine hohe oder niedrige Intensität eingestellt wurde – fließt zwar, allerdings kommt es gerade zum Anfang sehr oft vor, dass sich der Spieler mit dem Bus festfährt, da die Steuerung erst eingeübt werden muss und der Verkehr nicht realistisch auf entsprechende Manöver reagiert. Es gibt zwar eine Taste zum zurücksetzen des Fahrzeuges, aber dies ein eher nerviges Prozedere.
So gibt es abschließend eine kleine Mängelliste: Größtes Manko des Spiels ist die mangelnde Transparenz gegenüber dem Streckenverlauf. Bei der Simulation einer Busfahrt wird die zurückzulegende Strecke weder angezeigt, noch helfen die winzigen Straßenschilder bei der Orientierung. Die mitgelieferte Übersicht über die Strecke ist zudem wenig hilfreich, da diese sehr klein gehalten ist. Die Aktivierung einer Minimap kann leider nur bei einer Unterbrechung der Spiels erfolgen. Die Fahrgäste sind zwar im Gegensatz zu Passanten animiert, allerdings eher schlecht als recht. [PIC]Die Stimmen von Carlos und den Menschen, mit denen er agiert, klingen leider monoton und hölzern, ebenso wie die Nebengeräusche, etwa das Röhren des Motors. Unfälle oder Rotlichtverstöße werden nicht geahndet, aber der Spieler sollte bloß nicht zu spät an einer Haltestelle eintreffen, denn die Fahrgäste könnten ihren Anschluss verpassen.
Alles in allem zeichnet sich der City Bus Simulator durch eine komplexe Steuerung, eine detailreich modellierte Umgebung und interessante Missionen aus. Die Möglichkeit, als Fahrer aus dem Bus auszusteigen und sich New York anzuschauen ist ein gut gelungenes Feature. Einen wirklichen Verkehrssimulationscharakter besitzt der City Bus Simulator jedoch nicht. Wahre Bus-Fans werden an dem Simulator durch die Möglichkeit der Streckenerweiterungen und dem Fahrzeug-Editor sicherlich trotzdem ihren Spaß haben. Spieler, die in den Alltag eines Busfahrers in New York schnuppern wollen, werden sich vielleicht nach ein paar Runden um den Block langweilen.