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 Vampire Earth, Band 1: Tag der Finsternis

Serie: Vampire Earth, Band 1
Autoren: E. E. Knight
Übersetzer: Regina Winter
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
David Valentine fand sein Leben in Nord-Minnesota nicht ungewöhnlich. Er ist nach Beginn der kurischen Herrschaft auf die Welt gekommen und deswegen daran gewöhnt, nach Schutz zu suchen, sich im Winter in die Berge zu verziehen und mitzuerleben, dass im Sommer einige Familien bei der Rückreise fehlen. Und an einem normalen Tag erwischt es auch Davids Familie. Er ist elf Jahre alt, Vollwaise und erhält Unterschlupf bei Pater Max, der ihn wie einen Sohn behandelt und ein guter Freund von Davids Vater war.

In der kleinen Gemeinschaft übernimmt Pater Max nicht nur die Rolle des Seelsorgers, sondern auch die des Lehrers. Er berichtet den Kindern davon, wie die Welt früher ausgesehen hat, als der Mensch noch das größte Raubtier auf der Erde war. Fast können die Kinder, die Mitte des 21. Jahrhunderts geboren wurden, die Geschichten über Elektrizität, Sicherheit und Wohlstand nicht glauben, da sie in eine Welt geboren wurden, in der die Kur sich die Erde aussuchten, um dort Auren für ihr eigenes Leben abzusaugen. Es gab einen von langer Hand geplanten Zusammenbruch der Wirtschaft, der lediglich dazu diente, davon abzulenken, dass die in Legenden erwähnten Vampire wieder auf der Erde wandeln, allerdings trinken sie nicht direkt Blut und haben nichts mit Romantik zu schaffen.

Als David Valentine beschließt, sich den Rebellen anzuschließen, lernt er, dass die Kur eine Rasse sind, die herausgefunden hat, dass sie, wenn sie die Auren fremder Lebewesen anzapfen, beinahe ewig leben können. Um die Welten davor zu schützen, haben die Weltenweber die Tore zwischen den Welten zerstört, doch die Kur lernten, einige davon zu öffnen. Und nun tobt auf der Erde ein Kampf um das Überleben der Menschheit, in dem die Weltenweber Rebellen wie Valentine dazu ausbilden, über sich hinauszuwachsen, um sich selbst und die, die sie lieben, zu schützen.

"Vampire Earth - Tag der Finsternis" führt den Leser in eine apokalyptische Erde ein. Dank der Herrschaft der Kur ist die moderne Zivilisation zersplittert. Der eine Teil der Menschheit wurde ermordet, der andere ergibt sich in sein Schicksal und lebt damit, dass regelmäßig Familienmitglieder abgeholt werden und der Rest versucht zu überleben und den vampirähnlichen Lebewesen die Herrschaft über die Erde streitig zu machen. All dies erlebt man durch die Augen des jungen David Valentine, der alles verloren hat, aber von einem Weltenweber zu einem Wolf gemacht wird, einem Kämpfer mit besseren Reflexen und außergewöhnlichen Sinnen. Auf seiner Reise durch Amerika erhält der Leser so Einblick in die unterschiedlichsten Formen der Zivilisation, die sich seit der Veränderung gebildet haben.

Um nicht den Faden zu verlieren, gibt es zu Beginn jedes Kapitels einen kleinen Abriss über die Ereignisse der jeweiligen Gegend und die politische Lage. So erhält der Interessierte abseits von der Erzählung weitere Informationen, um sich ein umfassendes Bild machen zu können. Hauptaugenmerk liegt allerdings auf dem stetigen Kampf ums Überleben, da nicht nur die Kur und ihre Handlanger, sondern auch andere Menschen darauf aus sind, die Rebellen zu ermorden. Deswegen liegt der Spannungslevel des Romans sehr hoch und der Leser liest gebannt weiter, um zu erfahren, wie die nächste Situation gemeistert werden kann. Allerdings spürt man schnell, dass die Geschichte sehr breit gefächert ist, weswegen einige angedeutete Erzählstränge erst in folgenden Bänden weitergesponnen werden.

Science Fiction muss nicht immer mit Raumschiffen gespickt sein, was "Vampire Earth - Tag der Finsternis" beweist. Gut, die Seite der Übeltäter nehmen außerirdische Wesen ein und die überlebenden Menschen erhalten Hilfe von wohlmeinenden Aliens, doch letztlich bleibt dies nebensächlich. Worauf es hier tatsächlich ankommt, ist die Kunst des Überlebens, des täglichen Guerillakrieges und die Wege, mit denen Menschen versuchen, einen Alltag zu erschaffen, entweder, indem sie rebellieren oder mit den Blutsaugern sympathisieren. E. E. Knight gelingt es, seine Geschichte fesselnd und realistisch darzulegen, so dass man bis zur letzten Seite gebannt weiterliest. Es hat ein wenig den Flair von Wildwest-Geschichten, in denen ein Mann nur so viel galt, wie gut er mit dem Gewehr umgehen konnte.

Überraschend andersartiger Roman, der verspricht, dass die Serie noch viele weitere spannende Erlebnisse umfassen wird.

Daniela Hanisch

Probe


Taschenbuch | Erschienen: 8. Dezember 2009 | ISBN: 978-3453526181 | Originaltitel: Vampire Earth - Way of The Wolf | Preis: 8,95 Euro | 463 Seiten | Sprache: Deutsch

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