"Mord im Pfarrhaus“:
Die beschauliche Ruhe im kleinen Örtchen St. Mary Mead wird gestört, als der unbeliebte Colonel Protheroe tot im Pfarrhaus aufgefunden wird. Hier wollte er eine Prüfung der Bücher vornehmen. Sofort ist Inspektor Slack zur Stelle und nimmt mit seinem Assistenten die Ermittlungen auf. Natürlich ist auch Miss Marple nicht weit, sehr zum Ärger des ruppigen Polizisten. Die alte Dame beobachtet, kombiniert und verhört und ist den Ordnungskräften wie immer um einige Nasenlängen voraus. Im Zuge der Spurensuche werden Affären aufgedeckt, Familiengeheimnisse kommen ans Licht und Gerüchte werden gesät. Doch schafft Miss Marple es, den Mörder zu entlarven, bevor dieser ein weiteres Mal zuschlägt?

"Ruhe unsanft“:
Das frisch verheiratete Paar Gwenda und Giles Reed ist auf der Suche nach einem Haus. Das junge Paar fährt durch London und besichtigt verschiedene Gebäude. Endlich findet Gwenda ein Haus, das ihr gefällt und sie ziehen ein. Merkwürdigerweise kommt der jungen Frau das Haus jedoch seltsam vertraut vor und sie glaubt bald, schon einmal hier gelebt zu haben. Nachforschungen bringen sie auf die Spur eines alten Mordes und sie nimmt die Hilfe von Miss Marple in Anspruch, um die Tragödie aufzuklären. Da geschieht ein weiterer Mord und die alte Hobbydetektivin muss ihr ganzes Können aufbieten, um den Fall schnell aufzuklären.

Von 1984 bis 1992 entstanden insgesamt zwölf "Miss Marple“-Filme. Diese wurden von der BBC produziert und hielten sich nah an die zugrundeliegenden Romane von Agatha Christie. Die Streifen "Mord im Pfarrhaus“ und "Ruhe unsanft“, wurden 1986 und 1987 gedreht. Damit halten sich die Verfilmungen nicht an die Originalreihenfolge der Bücher. Dort ist nämlich interessanterweise "Mord im Pfarrhaus“ das erste Abenteuer von Miss Marple, während "Ruhe Unsanft“ der letzte Fall für die alternde Hobbydetektivin ist.

"Mord im Pfarrhaus“ besticht durch eine Mischung aus Spannung und Humor. Für Letzteres sorgen die jeweiligen Konfrontationen zwischen Miss Marple und Inspektor Slack, der die alte Dame nicht ausstehen kann. Zudem herrscht eine starke Interaktion zwischen der Hobbydetektivin und den anderen Dorfbewohnern, zumindest im Verhältnis zu einigen anderen Fällen. Sie ist also deutlich aktiver als sonst. Auch die Auflösung kommt unerwartet. Hier wurde eine ausgezeichnete falsche Spur gelegt. Der zweite Fall handelt nicht von einem aktuellen, sondern bereits einige Jahre zurückliegenden Verbrechen.
In "Ruhe unsanft“ hat Inspektor Slack leider keinen Auftritt, was zu Lasten des subtilen Humors aus der vorherigen Folge geht. Das macht den Fall jedoch nicht minder interessant.
Beide Filme warten mit guten Kostümen und einer dörflichen Atmosphäre auf, eine perfekte Kulisse für die Morde und die sich anschließenden Ermittlungen. Die Romane wurden gut auf den Bildschirm transportiert.

Einziger Nachteil sind die teilweise doch recht schwerfälligen und allzu langen Dialoge, die ab und an ins Leere führen, und das langsame Voranschreiten der Geschichten. Hier wäre ein wenig mehr Geschwindigkeit von Vorteil gewesen.

Fazit:
Zwei sehr interessante und spannende Fälle von Miss Marple. Eine Prise Humor, tiefgründige Charaktere und eine gelungene Umsetzung machen beide Filme sehenswert.