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 Afrikas letzte Wildnis

Namibias Skelettküste


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Namibias Skelettküste erhielt ihren Namen nicht von ungefähr. Sie ist Teil der lebensfeindlichen Namib-Wüste und von ganzjährigen dichten Nebelfeldern, starker Brandung, unberechenbarer Strömung, Trinkwassermangel sowie unwirtlichem Klima gezeichnet. Noch heute zeugen skelettartige Schiffswracks von den Nöten Schiffbrüchiger, deren Boote an Felsen vor der Küste zerschellten. Durch die starke Brandung war es Gestrandeten auch nicht möglich, wieder aufs Meer hinaus zu gelangen. Falls sie den Schiffbruch überhaupt überlebten, waren sie gezwungen, sich an die Durchquerung einer heißen Wüste zu machen, was gleichbedeutend mit dem Tod durch Verdursten stand. Weiterhin tragen auch die zahlreichen ausgebleichten Knochen von Walen und Robben zum Namen des Küstenstreifens bei, die zu Zeiten der Walfangindustrie die Küste bedeckten und auch heute noch von dieser Periode Zeugnis tragen. Doch trotz aller Lebensfeindlichkeit bergen die Skelettküste und die Namib-Wüste ein reiches Tier- und Pflanzenleben, das sich insbesondere durch die Anpassung an extreme Trockenheit auszeichnet.

Diese Flora und Fauna hat der Naturfotograf Thorsten Milse bereist und bietet seinen Leserinnen und Lesern mit dem Bildband "Afrikas letzte Wildnis – Namibias Skelettküste", erschienen im Verlag Frederking & Thaler, eine Möglichkeit, ihn auf seiner Reise ein Stück in diese Welt hinein zu begleiten. Es gibt viel zu entdecken: bizarre Landschaftsformationen, verrostete Schiffswracks, aber auch viele Unterarten von Tieren, die nur an der Skelettküste vorkommen, wie Wüstenlöwen, -elefanten, -giraffen, Spitzmaulnashörner oder Pelzrobbenkolonien.

Der Bildband ist in drei große Kapitel unterteilt: "Namibias lebensfeindlicher Küstenstreifen", "Die Trockenflüsse" und "Die Namib-Wüste". Neben den großformatigen Fotos in Hochglanz-Druck wird jedes der Kapitel von einem Text über das jeweilige Gebiet mit seinen Besonderheiten eingeleitet. Am Ende des Buches findet sich ein Plädoyer des Autors zum Naturschutz an Namibias Skelettküste sowie ein Bericht über Begebenheiten während der Fotoreisen.

Der Bildband "Afrikas letzte Wildnis" beherbergt eine Vielzahl von Tier- und Landschaftsfotografien, die durch die Perspektivwechsel sehr unterschiedliche Einblicke in diese besondere Gegend erlauben. Viele Aufnahmen wurden aus der Vogelperspektive, aus einem Flugzeug heraus, gemacht. Sie ermöglichen es, interessante Landschaftsformationen einzufangen und ein Gefühl von Weite zu vermitteln. Die Makroaufnahmen bieten wiederum ganz besondere Anblicke von Tieren, wie dem Nebeltrinkerkäfer oder der Geisterkrabbe. Elefanten und Spießböcke, die vor riesigen Sanddünen fotografiert wurden, wirken plötzlich verschwindend klein.

Die erklärenden Einleitungstexte zu Beginn der Kapitel stellen die unterschiedlichen Landschaften und Lebensräume sehr gut dar und helfen den Lesern, sich in Gedanken dorthin zu begeben - ebenso wie die kurzen Erläuterungen, die es zu jedem einzelnen Foto gibt.

"Afrikas letzte Wildnis" ist ein sehr schöner Bildband, der durch die hohe Qualität von Inhalt, Fotos und Druck überzeugt. Die Fotografien werden durch die dazugehörigen Texte passend unterstützt, und es wird deutlich, dass dem Fotografen die bereiste Wüste und deren Schutz sehr am Herzen liegt. Der Bildband lädt zum Schmökern ein und eignet sich auch wunderbar als Geschenk.

Laura Wasiluk



Hardcover | Erschienen: 1. Februar 2010 | ISBN: 9783894057688 | Preis: 39,90 Euro | 176 Seiten | Sprache: Deutsch

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