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 Namibia


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Samuel Nujoma gilt heute als der Gründervater von Namibia. Vom März 1990 bis März 2005 war er der erste Präsident der Republik Namibia. Zuvor erlebte er jedoch Jahre des Kampfes und anschließenden Exils. "Namibia" erzählt die Geschichte eines kämpferischen Mannes und eines unterdrückten Landes.

Samuel Nujoma erlebt seine Kindheit in einem Land, das unter der Unterdrückung durch das südafrikanische Apartheidsregime leidet. Namibianer sind in ihrem eigenen Land nur Menschen zweiter Klasse. Ein Zustand, mit dem sich Samuel nicht abfinden will. Er hinterfragt die Politik, verteilt Flugblätter, will gegen die Besatzer kämpfen. Auf seinem Weg verliert er viele Freunde. Mit der Unterstützung des Auslands gründet er die SWAPO (South West Africa People's Organization). In den folgenden Jahren eskaliert die Gewalt und Samuel muss sein Land verlassen. Er gibt sein Streben nach Freiheit jedoch nicht auf und wendet sich an die UNO.

Namibia legte einen langen Weg zur Unabhängigkeit zurück. Regiert vom südafrikanischen Apartheidsregime litt das Land viele Jahre unter der brutalen Herrschaft. "Namibia" erzählt diese Geschichte am Beispiel Samuel Nujomas. Dabei wird schnell deutlich, dass es sich bei dem Film um eine internationale Co-Produktion handelt. Alles wirkt authentisch, der Vergangenheit wurde auf gekonnte Weise wieder Leben eingehaucht. Besonders im Anfangsteil wird viel Afrikaans gesprochen, was durch eine lückenhafte Untertitel-Spur den Genuss enorm einschränkt. An der Bildqualität gibt es nichts auszusetzen und auch der Ton liegt in ausgezeichneter Qualität vor.
Hauptdarsteller Carl Lumbly, vielen bekannt aus seiner Hauptrolle in der Serie "ALIAS" oder Gastauftritten in den Serien "Grey's Anatomy", "Chuck" und "Battlestar Galactica", macht seine Sache gut. Der Darsteller füllt die Rolle aus und stellt den Freiheitskämpfer Samuel Nujoma realistisch dar. Die Rolle zwischen Gewalt und Diplomatie scheint ihm auf den Leib geschrieben.
Die Story selbst zieht sich mit zwei Stunden und vierzig Minuten etwas in die Länge, lässt aber gleichzeitig keine wichtigen Stellen im Verlauf des Kampfes für die Unabhängigkeit aus. Dabei wird recht schnell klar, warum der Film eine FSK 16 Freigabe erhalten hat. So kommt es in den Gefängnissen zu Folterszenen, die mit dem Tod des Gefangenen enden, dunkelhäutige Familien werden verbrannt, Babys einfach in den Dreck geworfen. Die Gewalt, die in der damaligen Zeit von Weißen ausging, hat eine unglaubliche - negative - Intensität.
Die Extras halten sich in Grenzen, lediglich eine Bildergalerie, eine Trailershow und ein Promo-Clip liegen vor. Hier wäre es doch zu wünschen gewesen, dass das Medium Blu-ray Disc besser ausgenutzt wird und dem Zuschauer mehr Material zur Verfügung gestellt wird.
Wer einen Film voller Action und Spannung erwartet, wird enttäuscht werden, Politikinteressierte sollten zugreifen.

Fazit:
Ein intensiver Film, der Kampf und Unterdrückung sehr authentisch realisiert. Die Ausstattung weist eine Reihe Mängel auf, die nicht hätten sein müssen, doch es lohnt sich, die Geschichte zu verfolgen.

Andreas Suchanek



Blu-ray Disc | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4260157713468 | Erschienen: 28. Oktober 2010 | FSK: 16 | Laufzeit: 160 Minuten | Originaltitel: Namibia | Preis: 9,70 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch (5.1), Englisch (2.0)

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