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In "Das Haus Anubis: Das Geheimnis des Osiris" benötigen die Freunde aus dem Haus Anubis dringend die Hilfe des Spielers. Ein Archäologe ist unter mysteriösen Umständen verschwunden und nun gilt es Rätsel zu lösen, Schauplätze zu erkunden und dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Dabei führt der Weg vom Internat in der Gegenwart bis ins Ägypten des Jahres 1920 ...
Nur wenn man das Geheimnis des Osiris löst, ist man würdig, in den geheimen "Club der alten Weide" aufgenommen zu werden!
Das Point-and-Click-Adventure "Das Haus Anubis – Das Geheimnis des Osiris" basiert auf der äußerst erfolgreichen belgischen Kinderserie "Das Haus Anubis – Nichts ist so wie es scheint", die in Deutschland auf Nickelodeon ausgestrahlt wird und mehr als 230 Episoden umfasst. Anders als die TV-Serie macht das Spiel, das 2010 schonmal von Ubisoft vertrieben wurde und nun zu Publisher rondomedia gewandert ist, aber eigentlich alles falsch, was man nur falsch machen kann.
Das Ergebnis ist ein Spiel"erlebnis", bei dem man das Game am liebsten nach fünf Minuten schon wieder deinstallieren möchte, so gefrustet und genervt ist man.
Zu Beginn des Spiels wählt man einen Spielernamen aus und entscheidet sich, ob man von Daniel oder Nina durch das Abenteuer begleitet werden möchte; für den Spielverlauf macht die Wahl aber keinen Unterschied. Dann geht es los, und zwar im Zimmer des Internats, wo man zu Hausarrest verdonnert und eingeschlossen wurde, nachdem man "mal wieder den Spaßvogel hat raushängen lassen".
Die Grafik ist keine Offenbarung, sondern passt eher in die 90er Jahre, zudem ist das Sichtfeld des Spielers die ganze Zeit stark eingeschränkt, da man nur in einem kleinen Bildausschnitt spielt, das großzügig von einem Menü und weiteren Elementen eingerahmt wird. Damit sind mindestens ein Drittel des Bildschirms bereits besetzt und man spielt in dem relativ kleinen Sichtfenster in der Mitte.
360°-Rundum-Ansicht mit lieblosen SzenerienDie Steuerung erfolgt ausschließlich per Maus. Man steuert durch die Umgebung, indem man die linke Maustaste gedrückt hält und die Maus bewegt – nun bewegt sich das Sichtfeld der Figur in eine Art 3D-Schwenk, der aber durch die ziemlich schlechte Grafik einfach nur schwindelerregend ist. Mit dem Mausrädchen kann man zusätzlich zoomen. Die Idee einer 360°-Rundumansicht (zum Spielen wird Adobe Air installiert) ist im Prinzip nicht schlecht, ergibt hier aber durch die extrem lieblos gestaltete Umgebung gar keinen Sinn und schafft noch mehr Verwirrung beim Spieler. Wem bei 3D-Games schnell schlecht wird, der hat hier bereits verloren.
Keine Interaktivität, kein SpaßDie Umgebung ist außerdem fast gar nicht interaktiv, nur sehr vereinzelt kann mal ein Gegenstand, etwa ein Schlüssel, ein Brett oder ein Dokument, aufgenommen werden – falls man diesen überhaupt sieht –, ansonsten gibt es keinerlei Interaktion mit der Umgebung, allenfalls Türen, die durchschritten werden oder Treppenauf- und –abgänge. Die Orientierung in den einzelnen Szenen fällt generell schwer und es macht wirklich keinen Spaß, sich einen Weg durch das Haus und später die weitere Umgebung zu bahnen. Kern des Spiels sind sechs Minispiele, die im Spielverlauf auftauchen und zur Lösung des Games führen, die es aber auch nicht mehr herausreißen können. So muss in einem Spiel zum Beispiel eine Telefonnummer auf einem alten Wählscheibentelefon gewählt werden - eine schier unüberwindbare Herausforderung!
Ebenfalls ein dicker Minuspunkt ist die Sprachausgabe, die pausenlos Tipps und Ratschläge aus dem Off gibt – die männliche Erzählerstimme klingt so dermaßen monoton und abgehackt, dass man sich einem Navi oder einer Telefonansage gegenüber glaubt.
Nichts für Fans der Serie! Man fragt sich wirklich, was die Entwickler sich bei diesem Spiel gedacht haben. Fans von "Das Haus Anubis" werden maßlos enttäuscht sein von diesem "offiziellen Game" zu ihrer Lieblings-TV-Serie. Grafik, Sound, Steuerung: Die Umsetzung ist in den meisten Punkten unterirdisch, Spaß, Spannung oder Rätselvergnügen kommen überhaupt nicht auf. Stattdessen gähnende Langweile, schlechte Rätsel und eine frustrierende Steuerung. Finger weg!