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 Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Bildqualität
Brutalität
Extras
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Kommissar Niémans ist wieder im Einsatz. Dieses Mal führt ihn der Weg in ein Kloster, in dem etwas Seltsames vor sich zu gehen scheint. Beim Aufhängen eines Kreuzes lief plötzlich Blut aus der Wand. Aber was auf den ersten Blick wie ein symbolträchtiges Mysterium aussieht, entpuppt sich schnell als Hinweis auf einen zurückliegenden Mordfall. Tatsächlich ist nämlich hinter dieser Wand ein Mann eingemauert worden; ab da kommt Niémans ins Spiel, denn er leitet die Ermittlungen in diesem Fall.
Parallel dazu beschäftigt sich der junge, aufstrebende Polizist Reda mit einem ebenso seltsamen Geschehen: Mitten in der Nacht greifen er und Kollegen einen verletzten jungen Mann auf, der in einer seltsamen Sprache redet und wie Jesus gekleidet ist. Sie bringen den Mann ins Krankenhaus, wo er jedoch schon bald Opfer eines versuchten Mordanschlags wird. Den in einer Kutte vermummten Attentäter verfolgt Reda, doch scheint es, als sei dieser gar kein richtiger Mensch: Gegen die Kugeln des Polizisten scheint er immun, und auch weist er beeindruckende Fähigkeiten in Sachen Schnelligkeit und Kraft auf, die jene eines normalen Menschen übersteigen.
Zunächst erscheint es wie ein großer Zufall, als sich die Fälle der beiden Ermittler überschneiden, ist Reda doch ein ehemaliger Schüler des großen Kommissars Niémans. Doch dann tauchen immer neue Indizien und Spuren auf, die Böses ahnen lassen. Der Mord im Kloster entpuppt sich als Ritualmord, dem noch weitere folgen sollen. Apokalyptische Vorzeichen und religiöse Themen bringen die beiden Polizisten dazu, die Religionswissenschaftlerin Marie zur Aufklärung des Falles hinzuzuziehen. Es zeichnet sich ab, dass die Morde etwas mit den Aposteln zu tun haben und die Gruppierung, die sich für die Morde verantwortlich zeichnet, sich eines Buches bemächtigen will, mit dessen Hilfe es angeblich möglich ist, mit Gott zu kommunizieren. Das Versteck dieses Buches befindet sich allem Anschein nach irgendwo in den verwinkelten Gängen einer ehemaligen Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, der Maginot-Linie. Niémans und Reda werden immer tiefer hineingezogen in einen Strudel aus religiösem Wahn, mysteriösen Entdeckungen und dunklen Gefahren.

Mit "Die purpurnen Flüsse" hat der vorliegende Film außer dem Namen nur noch einen der Hauptcharaktere, nämlich Kommissar Niémans, gemeinsam. Auch basiert die Geschichte nicht wieder auf einem Buch des Bestsellerautors Jean-Christophe Grangé, der immerhin Anregungen dazu gab. Da fällt das Niveau zum Vorgänger schmerzlich ab. Eine wirre Story voller religiöser Anspielungen, die recht konstruiert und dazu noch ziemlich unlogisch wirkt, wurde gepaart mit richtig gut gemachten Actionsequenzen, die es meisterlich verstehen, von der löchrigen Geschichte abzulenken. Atemlose Verfolgungsjagden, spannend inszenierte Kämpfe und gut aufgelegte Schauspieler trösten über die teilweise recht alberne und einfallslose Konstruktion hinweg, die die Handlung darstellen soll.

Wie bereits erwähnt sind die schauspielerischen Leistungen durchweg gut. Allen voran bietet Jean Reno in der Rolle des Niémans eine gewohnt gute Vorstellung; der zugeknöpfte, sarkastische Kommissar scheint ihm wie auf den Leib geschneidert. An seiner Seite agiert Benoît Magimel, für den es die erste richtig große Produktion war, die auf internationalem Terrain so viel Beachtung fand. Der französische Schauspieler reicht zwar nicht an einen Vincent Cassel aus dem ersten Teil heran, macht seine Sache aber trotzdem durchweg ordentlich. Obwohl die beiden Polizisten so angelegt sind, dass Renos Charakter eher für den Fortgang der Ermittlungen zuständig ist, während Magimel in der Rolle des Reda die Actionszenen, von denen es immerhin einige gibt, zu meistern hat, stellt Magimel den jungen Polizisten nicht als plumpen Schläger dar.
Ein wenig enttäuschend ist hingegen der Auftritt von Christopher Lee, was weniger an seinen unangefochtenen schauspielerischen Leistungen liegt als vielmehr an seiner undankbaren Rolle als deutscher Bösewicht. Klischeehaft und langweilig ist die Figur und kann in keiner Weise überzeugen.

Interessiert man sich für gute mystische Thriller mit religiösen Elementen, ist man mit "Die purpurnen Flüsse 2" leider fehl am Platz. Die Geschichte darf mehr als notwendiges Übel für einen wirklich spannend, rasant und actionreich inszenierten Film betrachtet werden, der überraschenderweise und trotz aller Kritik tatsächlich zu unterhalten vermag. Kopf ausschalten und genießen!

Specials der DVD:
- Making of

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2004 | FSK: 16 | ISBN: B00020QIWC | Laufzeit: 95 Minuten | Originaltitel: Les rivières pourpres - Les anges de l’apocalypse | Preis: 15,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch f. Hörgeschädigte, Französisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Französisch

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