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 Never Knowing

Endlose Angst

Autoren: Chevy Stevens
Übersetzer: Maria Poets
Verlag: Fischer

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Nach einer problembehafteten Kindheit und einigen fehlgeschlagenen Beziehungen scheint die sechsunddreißigjährige Restauratorin Sara Gallagher endlich ihr Glück gefunden zu haben. Verlobt mit einem wundervollen Mann und gesegnet mit einer kleinen Tochter ist ihr Leben so gut wie perfekt, wenn da nicht die Ungewissheit über ihre Herkunft wäre. Denn Sara wurde bereits als Baby adoptiert und jetzt, während sie mit Evan ihre Hochzeit plant, würde sie gerne wissen, wer ihre leiblichen Eltern sind. Ein Anliegen, das sie nicht in Ruhe lässt und so steht Sara schon bald einer Universitätsprofessorin gegenüber, die zwar ihre leibliche Mutter ist, allerdings nichts mit ihr zu tun haben möchte. Von Verzweiflung getrieben, heuert Sara einen Detektiv an und muss zu ihrem Erschrecken erfahren, dass sie die Tochter des berüchtigten Campsite-Killers ist. Einem Serienmörder, der junge Frauen auf Campingplätzen überfällt, um sie nach einer gnadenlosen Jagd durch den Wald zu vergewaltigen und zu töten.

Allerdings ist das nicht die einzige Schreckensnachricht, die von nun ab Saras Leben bestimmt. Denn kurz nachdem sie in Erfahrung gebracht hat, dass ihre leibliche Mutter das dritte Opfer des brutalen Killers war und sie das Ergebnis einer Vergewaltigung ist, versucht auch noch ihr Vater Kontakt aufzunehmen. Immer wieder ruft er an, möchte an ihrem Leben teilhaben und verlangt, dass sie jederzeit erreichbar für ihn ist. Eine grauenvolle Situation, die Sara mit Hilfe zweier Detectives in den Griff bekommen will. Doch ihr mörderischer Vater hat alle Trümpfe in der Hand und versteht es vortrefflich, seine perfiden Pläne in die Tat umzusetzen.

"Never Knowing – Endlose Angst" ist nach "Still Missing - Kein Entkommen" der zweite Thriller, den die kanadische Schriftstellerin Chevy Stevens veröffentlicht hat. Während in ihrem erfolgreichen Debüt eine Immobilienmaklerin entführt wird und sich lange Zeit in den Fängen eines Psychopathen befindet, ist es in ihrem zweiten Buch eine junge Frau, die auf ihren mordenden Vater stößt. Zwei albtraumhafte Plots, die dem Leser nicht nur das Grauen lehren, sondern ihn spannend unterhalten. Dabei legt Chevy Stevens viel Wert darauf, das Leben ihrer Figuren umfassend zu beleuchten und so den Leser tief in das Geschehen zu ziehen. Eine Art der Darstellung, die das Tempo des Thrillers unweigerlich drosselt, ihn dafür aber umso plastischer erscheinen lässt.

Wie auch der Plot, hat das Buch einen ganz besonderen Aufbau. Jedes Kapitel beginnt und endet mit einer Therapiesitzung von Sara Gallagher bei ihrer Psychiaterin, in deren Rahmen die eigentliche Thrillerhandlung eingebettet ist. Dabei hat die junge Mutter neben den aktuell stattfindenden Ereignissen auch eine Menge Dämonen aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und so behandeln die gedanklichen Mitschnitte der Therapie abwechselnd alte und neue Begebenheiten. Ergänzt mit einer Vielzahl an Dialogen und Rückblicken sowie den schrecklichen Vorfällen der Gegenwart findet der Leser mit "Never Knowing" einen Thriller vor, der, neben einer gut ausgearbeiteten Dramatik, die Beweggründe und Handlungsweisen der beteiligten Personen eingehend erklärt.

Fazit:
"Never Knowing – Endlose Angst" ist ein Thriller, der auf einer interessanten Idee beruht. Wendungsreich in Szene gesetzt, eignet er sich vor allem für weibliche Thrillerfans, die neben einer dramatischen Handlung, vor allem Wert auf einen ausreichenden Einblick in die Gefühlswelt der beteiligten Personen legen.

Eine Leseprobe gibt es hier.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 14. Oktober 2011 | ISBN: 978-3596192748 | Originaltitel: Never knowing | Preis: 8,99 Euro | 496 Seiten | Sprache: Deutsch

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