Nimm niemals einen Anhalter mit; auch keine unschuldig wirkende Frau. Es könnte sehr gefährlich werden ...
Vom Regen durchnässt, steht des Nachts eine junge Anhalterin an einem abgelegenen Highway. Der anonyme, mitfühlende Protagonist bringt die junge Frau zur Ortschaft "Gordon Creek" und setzt seinen eigenen Weg weiter fort. Doch auf dem Rücksitz sieht er einen zurückgelassenen Teddybären, den er aus seiner Kindheit kennt. Sofort kehrt er um, doch die Tramperin ist verschwunden.
Begleite den Helden auf seiner unheilvollen Suche nach dieser mysteriösen Frau!

"Unheimlich" gelungene Story

[PIC] "Shiver: Die verschollene Tramperin" ist ein Wimmelbild-Adventure, bei dem der Spieler in die Rolle des namenlosen Protagonisten schlüpft, um die verschwundene junge Frau zu finden und das Rätsel um den Teddybären zu lösen. Dabei entdeckt der Abenteurer immer mehr geheimnisvolle Phänomene, die ihn noch tiefer in die Gemeinde von Gordon Creek eintauchen lassen. Beim Erforschen der Spielwelt sind die Wimmelbilder und die Adventureaufgaben – immer im Einklang mit dem Handlungsstrang - genau im richtigen Verhältnis zueinander.

Zu Beginn eines neuen Abenteuers stehen zwei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung – der "Entspannte Modus" und der "Expertenmodus". Tipps und Lösungen sind im "Entspannten Modus" komplett enthalten und können schnell wieder in Anspruch genommen werden. Hingegen verspricht der "Expertenmodus" eine kleine Herausforderung, weil hier einige Lösungshilfen komplett außen vor bleiben.

Ausgeglichene Wimmelbilder

[PIC] In diesem Spiel sind alle Wimmelbilder angenehm zu betrachten, denn diese wirken weder überladen, noch chaotisch und die zu findenden Objekte sind angemessen platziert; das Gesamtbild ist also sehr ausgewogen. Dem Spieler werden gelbe und weiße Suchbegriffe präsentiert. Dabei ist der eine Teil (weiß) sofort zu finden, der andere Teil (gelb) verlangt nach einer weiteren Aktion. Pfiffige gelbe Bezeichnungen, wie ein "Erste Hilfe"-Foto, müssen entweder mit anderen Gegenständen kombiniert oder "bearbeitet" werden, bevor diese aus der Liste verschwinden.

Mitreißende Atmosphäre – doch nichts für Kinder

[PIC] Die ganze Spielwelt ist bewegt und detailverliebt gestaltet. Der Gamer kann sich frei in ihr bewegen und findet schnell Spaß daran, die evakuierte Ortschaft zu erkunden. Die Schauer erregende und unheimlich gestaltete Grafik ist mit passenden Soundeffekten und Musik unterlegt. Diese stören nicht im Geringsten, sondern runden die düstere Stimmung ab; genau so, wie es sein sollte. So huschen immer wieder dunkle Schatten durch die Gegend, Schritte und andere fremdartige Geräusche sind zu vernehmen. Des Weiteren erhält der Protagonist zum Beispiel mysteriöse Anrufe mit der Botschaft "I am watching you!" Zusätzlich wird auch die körperliche Verfassung des Helden berücksichtigt. Erleidet dieser beispielsweise einen Sturz, so schwankt das Sichtfeld des Spielers. Bei Angst oder Aufregung ist ein lautes, schnelles Atmen zu vernehmen, vor allem in dunklen, geschlossenen Räumen. In diesen Fällen steht dem Spieler eine Taschenlampe - mit nur einem Klick - zur Verfügung, welche auch des Öfteren benötigt wird. So ergibt sich ein sehr realistisches Wimmelbild-Adventure.

Das Spiel ist aufgrund der unheimlichen – aber tollen! - Atmosphäre weniger für Kinder geeignet und richtet sich vielmehr an ein etwas älteres Publikum.

Aufregende Minispiele

[PIC] Die Minispiele sind sehr schön mit dem Spielgeschehen verknüpft, denn der Abenteurer stößt wiederholt auf Informationen, mit denen er die Rätsel (leicht) lösen kann. Neben traditionellen Schieberätseln und Puzzles werden hier ganz abwechslungsreiche Unterhaltungen geboten. Als Beispiel sei das Fahren mit einem Motorboot über einen mit Nebel überzogenen See genannt. Ziel ist es, von einem Ufer zum anderen zu gelangen und dabei den auftauchenden Hindernissen auszuweichen. Aber es gibt noch mehr zu entdecken!

Insgesamt überzeugt "Shiver" mit einer wirklich hervorragenden Grafik, einer düsteren und gelungenen Atmosphäre sowie einer gut erzählten Story, die den Spieler sofort in ihren Bann schlägt. Die Minispiele sind weniger knifflig, nichtsdestotrotz außergewöhnlich und gut in die Handlung integriert. Als Bonus stehen alle bereits gesehenen Videosequenzen im Menü zum erneuten Anschauen zur Verfügung.
Einziges Manko: Der Spielspaß ist leider schon nach vier bis fünf Stunden (im Expertenmodus) vorbei.

Den passenden Trailer gibt es auf YouTube.