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Achtung: "Die letzten Tage Lemurias" ist der fünfte Teil der Serie
Lemuria. Nur wer die ersten vier Teile bereits kennt, sollte die folgende, viele wichtige Details der Vorgeschichte zitierende Inhaltsangabe lesen.
Icho Tolot, Haluter und Freund Perry Rhodans reist mit der lemurischen Zeitmaschine 50.000 Jahre in die Vergangenheit. Seine Aufgabe ist heikel. Ohne schwerwiegende Zeitparadoxen zu erzeugen muss er Levian Paronn finden und dazu veranlassen, vor dem Vernichtungskrieg der Bestien gegen Lemuria Dutzende Sternenarchen zu bauen und den Fortbestand dieses Volkes gewährleisten. Denn ohne das Überleben der Lemurer, die sich vor 50.000 Jahren gegen die Vernichtung durch die Bestien stemmten, wird es keine zweite Menschheit, keine Arkonen, keine Arkoniden, keinen Perry Rhodan geben. Doch wie soll man als Haluter, also als Nachfahre der Bestien, die Lemurer überzeugen, dass sie die Hilfe von Icho Tolot dringend benötigen? Nach fast hundert Jahren grausamen Krieges gegen eben jene Bestien.
Doch scheitert er, wird es keine Archen geben, kein Überleben der Lemurer, kein Icho Tolot wird in die Zukunft gelangen und Perry Rhodan treffen. Die Geschichte der Menschheit wird einen anderen, vielleicht verheerenden Verlauf nehmen und am Ende wird nicht Perry Rhodan triumphieren und die Sterne erobern, sondern die Bestien und die erste Schwingungsmacht werden die Galaxis unter ihre Schreckensherrschaft zwingen.
Die Aufgabe für Thomas Ziegler konnte nicht schwieriger sein. Nach vier Teilen der Serie "Lemuria" steht das Ende seines Buches bereits fest. Er muss nur noch eine Zeitschleife beschreiben, die die Handlung 50.000 Jahre in die Vergangenheit führt und wieder zurück an den Ausgangspunkt, um den Weg zum Finale im sechsten Band frei zu geben.
Anfang und Ende also sind gegeben, die Handlungsorte dazwischen weitestgehend ebenso fixiert und unverrückbar. Auch die handelnden Protagonisten, ihre Ziele und ihr Werdegang sind bekannt und unveränderlich. Langeweile, sinnloser Exkurs und überflüssige Wendung der Geschichte scheinen also vorprogrammiert.
Doch weit gefehlt. Thomas Ziegler macht aus "Die letzten Tage Lemurias" einen spannenden, abwechslungsreichen, psychologisch fundierten und faszinierenden Exkurs in die Vergangenheit. Ganz nebenbei setzt er sich intensiv mit der Frage auseinander, inwieweit eine Reise in die Vergangenheit zu Paradoxien führen könnte.
Dank Josef Tratnik, der gewohnt souverän die Buchvorlage ungekürzt umsetzt, gerät auch die Hörbuchversion zu einem Leckerbissen für Fans Perry Rhodans. Wer das große Finale "Die längste Nacht" genießen will, kommt um dieses fantastische Hörbuch nicht herum. Es scheint zwar nur eine Zeitschleife mit bekanntem Ausgang zu sein, entpuppt sich aber als genialer Roman aus der Feder des vor der Fertigstellung früh verstorbenen Thomas Ziegler.
Perfekt ist wieder die "Eins A Medien"-Hörbuchausgabe des Romans. Mit sehr stabiler Pappbox, schön gestalteten acht CDs, interessantem Booklet und großformatigem Poster setzt es einen hohen Standard, den leider viele Publisher immer noch nicht einhalten.
Weitere Informationen und eine Hörprobe finden Sie hier.