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 Das Einhorn, Band 4: Der Tag der Taufe

Serie: Das Einhorn, Band 4
Autoren: Mathieu Gabella
Illustratoren: Anthony Jean
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Achtung: "Der Tag der Taufe" ist der Abschlussband der vierteiligen Fantasy-Reihe "Das Einhorn". Es ist unabdingbar, der komplexen Erzählung von Beginn an zu folgen. Ohne Kenntnis der Ereignisse in den Alben "Der letzte Tempel des Asklepios", "Ad Naturam" und "Die schwarzen Wasser von Venedig" ist das finale Abenteuer von Autor Mathieu Gabella und Zeichner Anthony Jean unverständlich. Darüber hinaus werden wichtige Handlungselemente der ersten drei Bände aufgegriffen und in der folgenden Inhaltsangabe preisgegeben.

Ambrosius und seine Freunde haben nicht mehr viel Zeit. Wollen sie den Untergang aller Primordialen durch die von der Kirche freigesetzten Miasmen verhindern, müssen sie das Einhorn aus der Gewalt des Jägers befreien. Nur wenn sie dieses magischen Wesens habhaft werden, können sie die Macht der Kirche brechen und das Pulver des Einhorns zur Errettung der Primordialen und aller befallenen Menschen einsetzen. Doch der Jäger und seine mächtigste Verbündete, eine unsterbliche Vampirin, haben genau das geplant.
So kommt es zum finalen Aufeinandertreffen aller beteiligten Mächte in der Festung des Jägers. Doch obwohl alle Seiten, einer Schachpartie gleich, genau zu wissen glauben, was geschehen wird, geschieht das Unerwartete. Und egal ob Menschen, Primordiale, die Kirchenoberen, der Jäger oder die Vampirin, niemand ahnt, welch gewaltige Kräfte entfesselt werden. Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine Zukunft geben wird, oder ob alle Lebewesen dem Untergang geweiht sind.

Leser der ersten drei Bände haben es geahnt. Gabella und Jean haben, guten Pokerspielern gleich, ihr bestes Blatt noch nicht auf den Tisch gelegt. Sie haben ihren Lesern anfangs vorgegaukelt, eine einfache Geschichte über die Macht der Wissenschaft in den umwälzenden Zeiten der Renaissance zu erzählen. Kurz darauf mutierte die Story zu einer Art wilder Fantasy-Schlacht voller mythischer Wesen, gewaltiger Kräfte und abgrundtief böser Magier. Dann wieder entpuppte sich die Handlung als komplexer Krimi, der dem Leser die mühsame Ermittlungsarbeit aufhalst.
Und zum großen Finale wird daraus das Armageddon. Ein gewaltiges, Jahrtausende umspannendes Untergangsszenario, das von der Sintflut in grauer Vorzeit bis ins Jahr 1665 reicht, wo sich entscheidet, ob die Menschheit untergeht oder wie ein Phönix aus der Asche neu und gewandelt aufersteht.
Dies zu schildern, gelingt dem Autor Mathieu Gabella in Perfektion. Dank vieler Erklärungen, Rückblenden und Ausschmückungen folgt man dem Geschehen offenen Mundes, kaum atmend ob der immensen Spannung, die aufzubauen Autor und Illustrator keine Mühen scheuen.

Apropos Mühen: was Anthony Jean im vierten Band leistet, ist unmöglich zu beschreiben. Am ehesten bietet es sich an, die ausführliche Leseprobe auf der Verlagswebseite zu genießen.
Doch das wahre Finale findet auf diesem ersten Dutzend der vierundsechzig Seiten nicht statt. Einem Fantasyfilm gleich zeigen sich im weiteren Verlauf Bilder, die man so noch nie gesehen hat. Ihre Brillanz, die wahnwitzige Spannung, die sie erzeugen, und die enorme Tiefe der Gefühle, denen die Protagonisten (und damit auch die Leser) ausgesetzt werden, erreicht das Niveau eines "Avatar" oder "Herr der Ringe". Jean gelingt nicht weniger, als das Genre "Fantasy-Comic" neu zu erfinden.

"Der Tag der Taufe" ist ein einmaliges Werk. Es ist zugleich der Höhepunkt einer Serie, die zweifellos zum Besten und Feinsten des Splitter-Programms gehört. Wer Fantasy-Comics mag, wird diese Serie lieben!

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. Juni 2012 | ISBN: 9783939823797 | Originaltitel: La Licorne, Tome: Le Jour du baptème | Preis: 14,80 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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