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 Klug recherchiert: für Historiker


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Die Digitalisierung und Vernetzung hat auch die Wissenschaft verändert. Eine fundierte Recherche ist ohne Internet nicht mehr möglich und immer mehr Texte erscheinen in digitaler Form. Gleichzeitig existieren aber auch noch klassische Instrumente der wissenschaftlichen Recherche: gedruckte Bibliographien, Register, Zettelkataloge und dergleichen.

Estella Kühmstedt bietet in ihrem handlichen Buch "Klug recherchiert für Historiker" einen einführenden Überblick über die wichtigsten Rechercheinstrumente für Geschichtswissenschaftler. Auf 200 Seiten in neun Kapitel geht sie dabei auf verschiedene Themen ein. Zunächst gibt sie Hinweise zur Recherchestrategie, die dem Zweck der zu schreibenden Arbeit angemessen sein sollte. Sie klärt Begriffe ab, beispielsweise was es für Quellenarten gibt oder welche Publikationsformen.

Nach einem kurzen Kapitel zu den historischen Hilfswissenschaften folgt ein langes Kapitel zu den einzelnen Rechercheinstrumenten, beispielsweise Bibliothekskatalogen, Datenbanken, Fachportale oder Suchmaschinen. Die letzten Abschnitte behandeln konkrete Strategiehinweise bei der Suche, zum Beispiel wie ein Historiker zu mehr oder weniger Treffern gelangt oder welche Hilfsmittel es gibt, um zu den richtigen Suchbegriffen zu gelangen. Auch wird darauf eingegangen, wie der Nutzer schließlich an die gefundene Literatur herankommt.

In jedem Kapitel gibt es eine Vielzahl an Linkempfehlungen und Infokästen mit kurzen Hinweisen. Im Anhang findet sich ein Sachregister sowie ein Webadressen- und ein Literaturverzeichnis.

Estella Kühmstedts Buch "Klug recherchiert für Historiker" ist ein hervorragender und allen Geschichtsstudenten empfohlener Ratgeber. Die Autorin hat eine umfassende und verständliche Einführung in das wissenschaftliche Recherchieren geschrieben, die sehr aktuell ist.

Das äußerlich recht kompakte Buch überrascht mit einer Fülle an praktischen Informationen zu allen wichtigen Rechercheinstrumenten, sodass auch erfahrene Historiker sicher noch viele wertvolle Hinweise finden. Insbesondere da die Autorin auch immer wieder erklärt wie die einzelnen Suchmaschinen, Datenbanken oder Kataloge funktionieren, fällt es sehr leicht nach einem Blick in dieses Buch zu entscheiden, mit welchem Suchangebot der Nutzer gerade am Besten bedient ist.

Manchmal geht Kühmstedt dabei sogar so weit, dass sie erklärt wie das World Wide Web oder google funktionieren. Der eine oder andere Leser wird das vielleicht zu basal finden, aber es ist durchaus hilfreich, um zu verstehen, wie die vielen Rechercheinstrumente sich voneinander unterscheiden, warum Suchmaschinen, Datenbanken oder Kataloge unterschiedliche Ergebnisse liefern.

Durch eine übersichtliche Gliederung und einem guten Sachregister eignet sich das Buch auch hervorragend, um es als Nachschlagewerk zu benutzen. Es ist sicher hilfreich bei einer wichtigen Recherche noch mal rein zu schauen, gerade wenn der Nutzer noch nicht alle gängigen Suchangebote verinnerlicht hat. Für jeden Historiker ist dieses Buch sicher eine sinnvolle Ergänzung seines Handapparates.

Wer das Buch liest, merkt sofort, wie wichtig inzwischen das Internet für die Recherche und Literaturbeschaffung geworden ist. Angesichts der schnellen Entwicklungen in der digitalisierten Welt, die die Autorin auch teilweise andeutet, bleibt zu hoffen, dass dieses Buch in regelmäßigen Abständen, aktualisierte Auflagen erleben wird.

Fazit: ein nützlicher Ratgeber sowohl für Studierende als auch für erfahrene Historiker, der für den Nutzer schnell unentbehrlich werden könnte!

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Andreas Schmidt



Taschenbuch | Erschienen: 18. September 2013 | ISBN: 978-3825239404 | Preis: 14,99 Euro | 201 Seiten | Sprache: Deutsch

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