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 Deathbook


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Andreas Winkelmann arbeitet gerade an dem Konzept für ein neues Buch, als er die Nachricht vom Tod seiner Nichte Kathi erhält. Kathi, die gerade erst einen Praktikumstag bei ihm absolviert hat, die mit ihm auf Kanutouren ging und die ihn anrief, wenn Probleme sie quälten, soll sich das Leben genommen haben. Etwas, das Andreas Winkelmann weder verstehen noch glauben kann und deshalb macht er sich daran, in Kathis Umfeld nach den Gründen für die schreckliche Tat zu suchen. Lange braucht der erfahrene Thrillerautor nicht, bis er auf die ersten Hinweise stößt. Denn nicht nur die auf Kathis Computer befindlichen Videos lassen darauf schließen, dass seine Nichte von einem Fremden beobachtet wurde, auch die Aussagen ihrer Klassenkameraden und die Nachrichten eines mysteriösen Fremden verstärken die Annahme, dass Kathi in eine ausweglose Situation geraten ist.

"Deatbook" ist ein spannender Thriller, der vor allem an jugendliche Leser gerichtet ist, allen anderen Nutzern von Internetplattformen und sozialen Medien aber ebenfalls fesselnde und zum Nachdenken anregende Stunden beschert. Eingepackt in eine Thrillerhandlung werden die Gefahren eines leichtfertigen Umgangs mit dem Internet thematisiert und das in einer Form, die abwechslungsreich gestaltet ist. Denn um die brisante Story zu erzählen, vereint Andreas Winkelmann gleich mehrere Ideen in seinem Buch. So nimmt er zum einen selbst am Geschehen teil und verfolgt in der Rolle des Hauptprotagonisten einen überaus cleveren Mörder, zum anderen lässt er sich von einer Polizistin aus einem seiner vorangegangenen Thriller unterstützen, die ihn bei seiner Suche nach der Wahrheit zur Seite steht.
Erzählt wird das Ganze in Form eines interaktiven, zehn Episoden umfassenden Abenteuers aus Text und Film, Online-Elementen und interaktiven Erlebnissen. Aber keine Angst, auch der klassische Leser, der lieber ein Buch in den Händen hält, kommt bei Winkelmann auf seine Kosten. Denn "Deathbook" ist auch als Taschenbuch erschienen, ergänzt um zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos, die jedem geschilderten Tag vorangestellt sind und deren Motive zur Handlung passen.

Die Story selbst ist sehr flüssig erzählt und um einige SMS, Postings und Chatbeiträge ergänzt, die der Leser wie ein heimlicher Beobachter verfolgen kann. Im gesamten Verlauf des Buches tritt Andreas Winkelmann als Ich-Erzähler in Erscheinung und berichtet, wie er bei der Suche nach den Gründen von Kathis Tod vorgeht, welche Gedanken und Gefühle ihn in dieser Zeit bewegen und wie er den Gefahren trotz, die immer wieder auf ihn lauern. Mit bildlichen Beschreibungen versehen und ergänzt um ein paar letzte Worte, zieht er den Leser tief in das Geschehen hinein, erklärt ihm aber auch, wie abenteuerlich die Erfahrung ein solches Buch zu schreiben ist. Doch nicht nur die Erzählungen seiner Person lassen den Leser mit Erschrecken zurück, auch die Schilderung der Ereignisse aus der Sicht der Opfer, ihrer Freunde oder der jungen Polizistin erscheinen dermaßen authentisch, dass er nach der Lektüre des Buches, über den Plot und die in ihm verarbeiteten Bedrohungen nachdenken muss.

Fazit:
"Deathbook" ist ein fesselnder Thriller, dessen Thematik zwar nicht neu ist, der aber mit einer gelungenen Umsetzung überzeugen kann und vor allem jugendliche Leser anspricht. Eine Zielgruppe, die der Autor in seinen vorangegangenen Büchern nicht bedient, die er aber mit seinem geschickt inszenierten Internet-Thriller ganz gewiss für sich gewonnen hat.

Eine Leseprobe gibt es auf der Seite des Verlages.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 6. Dezember 2013 | ISBN: 978-3805250641 | Originaltitel: Deathbook | Preis: 14,95 Euro | 448 Seiten | Sprache: Deutsch

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