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 Freaks' Squeele - Totenfeier: Band 2

Serie: Freaks' Squeele - Totenfeier, Band 2
Autoren: Florent Maudoux
Illustratoren: Florent Maudoux
Übersetzer: Harald Sachse
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Pretorius wird von allen auf der Kriegsschule nur noch Prätor genannt. Außer vom Sergeant, der nennt ihn bei seiner Nummer, 619. Die Ausbildung zum Soldaten ist hart und fordert ihm und seinen Gefährten alles ab. Prätor wird besonders hart rangenommen, weil er einen starken Willen hat und sich oft nicht den Regeln beugen will. In der Truppe wird er zum Sprecher, was zwar erstmal gut klingt, ihm aber nur zusätzliche Schwierigkeiten einbringt, weil er nun auch für alle Fehler geradestehen muss, die die anderen machen. Doch er greift hart durch und schafft es, auch die harten Fälle auf seine Seite zu ziehen.

Währenddessen büffelt Scipio auf dem Geisterkolleg, einer ehrenwerten Schule für alle Kinder von Stand. Mit Charme, Intelligenz und Geschick weiß er seinen eigenen Weg zu gehen. Zwar eckt er das eine oder andere Mal an, aber er hat Freunde, auf die er sich verlassen kann. Sein Fokus in der Forschung liegt bei den bilder-übertragenden Zyklopen, den Metazuschauern und ihrer Funktionen im Kampf. Er ist bestrebt, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Fast wie nebenbei bildet er auch noch seine Kampffähigkeiten zu einzigartiger Stärke aus.

Die Mutter dieser beiden Jungen, die nicht einmal wissen, dass sie biologische Brüder sind, ist immer noch in einer schlechten, geistigen Verfassung. Ihr Mann ist tot und sie steckt tief verwurzelt in politischen Machtspielen fest. Ob ein Ausflug zum Familiensitz und ein Treffen mit ihrer Mutter ihr wirklich helfen können?

"Totenfeier" ist die Vorgeschichte zur Serie "Freaks' Squeele", die im Januar 2016 beim Splitter Verlag erscheinen soll. Im Mittelpunkt stehen die Brüder Scipio und Pretorius. Im ersten Buch ging es darum, wie beide zur Welt gekommen sind, getrennt wurden und wie sie sich aus einer Laune des Schicksals heraus dann doch wiedergefunden haben. Der zweite Teil zeigt die getrennten Wege, die sie nun gezwungenermaßen gehen müssen. Jeder der beiden entwickelt sich auf seine Weise, beide werden sie zu Kämpfern. Sie sind für ihre Mitstreiter etwas ganz Besonderes und sie wissen beide, wie sie einen Vorteil für sich nutzen können. Ganz nach dem jeweiligen Umfeld gelingt das dem einen durch eine Mischung aus typischen Straßentricks, sozialer Kompetenz und Gewalt, dem anderen durch Intelligenz, Kampfgeschick und seine körperlichen Reize. Beide pflegen außerdem wertvolle Freundschaften.

Die Stimmung der Geschichte hat sich deutlich geändert. Es geht jetzt fast ausschließlich um die beiden Jungen und nicht mehr so intensiv um ihr Umfeld. Dadurch entsteht eine noch stärkere Verbindung des Lesers zu den Figuren, die Handlung verliert aber auch einige der stark politischen Aspekte.
Besonders faszinierend ist wieder der Stil- und Genremix, den Autor und Zeichner Florent Maudoux perfektioniert hat. "Freaks' Squeele" lässt sich kaum einem Genre fest zuordnen. Es ist zwar eine fantastische Welt, in der die Geschichte angesiedelt ist, sie hat ebenfalls etwas von einer Dystopie. Und obwohl es ein echter Comic ist, sind die Bezüge zu Mangas und Animes nicht zu übersehen. Besonders gelungen sind einige Seiten, die komplett in Schwarz-weiß gehalten sind. Bis auf die Augen der handelnden Figuren ist nichts farbig. Gleich darauf folgt dann ein Bilderrausch von Farben und Details, der seinesgleichen sucht. Maudoux zeigt damit zum Beispiel die Macht auf, die Scipio entwickeln kann und erzeugt eine für einen Comic einzigartige Spannungskurve.
Mit den "vereint geborenen Zwillingen" kommt ein ungewöhnlicher, psychologischer Ansatz ins Spiel, der in dem Erzählstrang ausgearbeitet wird, der sich nicht mit den Brüdern beschäftigt. In der Welt von "Freaks' Squeele" ist es möglich, dass Zwillinge sich noch im Mutterleib komplett vereinen. Der unsichtbare der beiden wohnt dann als eine Art Stimme oder Berater in der Person, was gravierende Folgen haben kann.

Das erste Buch der Serie zeigte die Kindheit der Protagonisten, dieses die Jugend. Im nächsten Teil dürften sie als junge Erwachsene zu sehen sein und ihren Einfluss, den sie sich hart erarbeitet haben, geltend machen. Florent Maudoux ist auch mit dem zweiten Buch von "Totenfeier" ein fesselnder Comic gelungen, der mit einem einzigartigen Setting zu überzeugen weiß.

Der Splitter Verlag bietet auf seiner Homepage eine Leseprobe an.

Bine Endruteit



Hardcover | Erschienen: 1. September 2015 | ISBN: 9783958390850 | Originaltitel: Freaks' Squeele | Preis: 17,80 Euro | 88 Seiten | Sprache: Deutsch

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