Der Kampf gegen Magus (siehe Teil 3 von "Krieger des Alls") hatte für die Guardians of the Galaxy verheerende Folgen: Mantis, Phyla-Vell, Gamora, Major Victory und Cosmo sind tot. Die restlichen Guardians kehrten geschockt und voller Trauer nach Knowhere zurück. Doch die Bedrohung durch den Riss im Raum-Zeit-Kontinuum ist nicht gebannt. In einem verantwortungslosen Alleingang begeben sich die Luminals, die Rivalen der Guardians of the Galaxy, zu der Anomalie, um sie auf eigene Faust zu erforschen - und bringen bei ihrer Rückkehr einen entsetzlichen, fremdartigen Parasiten zur Raumstation mit, der alle Einwohner von Knowhere und das gesamte Universum bedroht. Zwar gelingt es zunächst, den Parasiten zu bannen, indem Moondragon ihn in sich aufnimmt und telepathisch in Schach hält, doch das ist erst der Beginn eines neuen, hochdramatischen Abenteuers mit ungewissem Ausgang: Die universelle Kirche der Wahrheit sieht in dem Eindringling einen Gott, der endlich ihre Gebete erhört hat und sich nun zeigen will ...
Unmittelbar nach den Ereignissen aus Band 3 setzt der vierte und letzte Teil von"Guardians of the Galaxy – Krieger des Alls" an. Die Guardians haben keinerlei Möglichkeit, zu verschnaufen oder um ihre getöteten Teammitglieder zu trauern, sie müssen sofort mit vereinten Kräften eine neue todbringende Gefahr bannen: das fremdartige Wesen, das die Luminals fahrlässig nach Knowhere gebracht haben und das nun nicht nur das Leben seiner Wirtin, der Telepathin Moondragon, bedroht. Erneut mischt sich die universelle Kirche der Wahrheit ein und droht, im Namen ihres Glaubens alles zu zerstören. Die vierteilige Serie aus dem Jahr 2008, die hier ihren fulminanten Abschluss findet, ist nicht nur superspannend erzählt und fantastisch gezeichnet, sie ist auch hochgradig emotional und voller dramatischer Momente. So auch im finalen Band, der, wie schon sein Vorgänger, recht düster und gewalttätig ausfällt: Drax entdeckt so etwas wie Vatergefühle für Moondragon, seine Tochter, und wird auf grauenvolle Weise mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Moondragon wiederum kann den Tod von Phyla-Vell nicht verwinden und befindet sich in tiefer Trauer. Aber ist der Tod wirklich das Ende? Peter Quill aka Star-Lord trägt erneut die ganze Last des Universums auf seinen Schultern, Cosmo als tierischer Sicherheitschef von Knowhere wird schmerzlich vermisst und auch was Erzfeind Thanos angeht, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Selbstverständlich sind auch Rocket Raccoon und Groot mit von der Partie. Für Fans der Wächter legt diese Serie quasi den Grundstein für die Verfilmung der Guardians of the Galaxy, die im Jahr 2014 in den Kinos begeisterte; die Ereignisse sind einige Zeit vor dem Film angesiedelt.
Erneut wirklich toll und mit viel Liebe zum Detail und voller Dynamik fallen die Zeichnungen aus. Einen recht harten Bruch im Zeichenstil gibt es zwischen den Stories 1 bis 3 ("Bruchstellen 1 + 2" / "Happy Birthday") und den Stories 4 und 5 ("Der wahnsinnige Gott triumphiert" / "Der heilige Terror"): Die vorher sehr feinstrichigen Zeichnungen werden abstrakter, flächiger, die Figuren eckiger. Nicht jedermanns Sache, aber trotzdem interessant und durchaus passend zur Story, die hier auch einen Ausflug in abstraktere Gefilde macht. Wie die anderen Serienbände auch überzeugt der Softcover-Sammelband insgesamt durch seinen hochwertigen Druck, die kräftigen Farben und die makellose Aufmachung.
Comicfans sollten sich unbedingt in diese großartige Serie stürzen und an der Seite der Guardians of the Galaxy coole, spannende, bisweilen aber auch herzzerreißende Space-Abenteuer erleben. Allerdings sollte auf jeden Fall Band 1 der Reihe der Einstiegspunkt sein, sonst dürfte es sehr schwer fallen, der komplexen und clever komponierten Handlung zu folgen. Trailer zum Kinofilm von 2014: