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 Drifter 2: Die Wache

Serie: Drifter, Band 2
Autoren: Ivan Brandon
Illustratoren: Nic Klein
Übersetzer: Franz He
Verlag: Cross Cult

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Abram Pollux kann sich einfach nicht erinnern. Vor einiger Zeit mit seinem Raumschiff abgestürzt, landete er auf dem ihm unbekannten Planeten Ouro, wo er sich nun zurechtfinden muss. Zwar ist er bei Weitem nicht der einzige Mensch, der sich dort befindet, aber Pollux hat enorme Schwierigkeiten, sich mit der neuen Situation zu arrangieren, da ihm vieles rätselhaft erscheint. Eines ist im allerdings schnell klar, alleine wird er hier nicht überleben können. Daher schließt Pollux sich einer bunt gemischten Expedition an, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sein Raumschiffwrack zu finden, um die knappen Rohstoffe auf Ouro aufzufüllen. Sieht es zu Beginn der Reise noch so aus, als hätte die Gruppe Glück, stoßen sie bald auf die ersten Probleme. Im Wrack lebt eine Gruppe Söldner, die natürlich nicht die Absicht hat, irgendeinen Teil des Schiffes einfach herzugeben.

Leicht zu lesen ist "Drifter: Die Wache" nicht. Eindrücke stürmen geradezu auf den Betrachter ein, sei es durch die visuell überwältigenden Illustrationen oder die vielschichtige Handlung, die zwischen verschiedenen Perspektiven hin und her springt. Da machen Autor Ivan Brandon (Viking, 24seven) und Zeichner Nic Klein (Viking, Doc Savage) es ihrem Leser nicht leicht. Dieser sollte sich aber nicht entmutigen lassen, auf ihn wartet ein fantastisches Abenteuer mit einer ausgeklügelten Geschichte.

Hauptfigur ist Abram Pollux, ein Raumfahrer, der durch eine Bruchlandung auf Ouro gestrandet ist. So ganz unverletzt kann er die Notlandung nicht überstanden haben, denn er weiß nicht, wie der Absturz passierte und was danach genau geschah. Nun muss er sich in einer ihm unbekannten Welt zurechtfinden, der es offensichtlich an Rohstoffen mangelt und in der die sogenannten Wheeler Angst und Schrecken verbreiten, Wesen, die sich von Trauer ernähren, aber auch vor körperlicher Gewalt nicht zurückschrecken, sind sie doch der Meinung, dass entfernt werden muss, was seinen Zweck überlebt hat. Und die Menschheit hat aus ihrer Sicht, ihren Nutzen weit überdauert. Es sieht nicht gut aus für Pollux und die Menschen, denen er sich angeschlossen hat und sie werden sich aufeinander verlassen müssen, um in dieser Umgebung zu überleben.

Es sind Kreaturen wie die Wheeler, die "Drifter" so spannend machen, doch das Hauptaugenmerk des Lesers sollte hier auf den Bildern liegen, da diese einfach herausragend sind. Nic Klein ist für Zeichnungen und deren Illustration verantwortlich und er hat einen großartigen Job gemacht. Detailliert und expressiv schaffen sie eine beeindruckende Atmosphäre, die der Handlung die richtige Vehemenz verleiht. Dabei verzichtet Klein auf alles, was die Bilder überladen aussehen lassen könnte, arbeitet mit reduzierten Farben und schafft es doch, vor Spannung Gänsehaut zu erzeugen.

Comics funktionieren nur durch das Zusammenspiel von Handlung und Bildern und "Drifter" ist das beste Beispiel dafür. Hier stimmt einfach alles. Dem Comic ist die gute Zusammenarbeit von Autor und Zeichner anzumerken und es ist eine Freude, sich in der Welt von Ouro zu verlieren. Schön, dass der Comic bei Cross Cult das Format bekommt, dass er verdient.

Da die Geschichte um Abram Pollux noch nicht auserzählt ist, darf sich der Leser auf weitere Bände freuen. Er wird es gerne hören, denn "Drifter" ist eine Geschichte, die es sich zu lesen lohnt.

Cross-Cult bietet auf der Verlagsseite eine Leseprobe an.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 25. Mai 2016 | ISBN: 9783864256882 | Originaltitel: Drifter | Preis: 25,00 Euro | 116 Seiten | Sprache: Deutsch

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